Borussia Dortmund verliert das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League bei Paris Saint-Germain und scheidet aus. Neben den Fans fehlt dem BVB auch der Mut.
Borussia Dortmund verliert das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League bei Paris Saint-Germain und scheidet aus. Neben den Fans fehlt dem BVB auch der Mut.
Erst fehlten die Fans, dann der Mut und dann war das Abenteuer vorbei.
Borussia Dortmund ist nach einer enttäuschenden Leistung beim Geisterspiel in Paris aus der Champions League ausgeschieden. Paris Saint-Germain drehte im Achtelfinal-Rückspiel die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel und besiegte den BVB im heimischen Prinzenpark verdient mit 2:0 (2:0). (PSG - BVB im Liveticker zum Nachlesen)
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"Ich habe die Dortmunder Fans sehr vermisst. Es war seltsam zu spielen. Das ist Sch***. Ich brauche sie", gab ein frustrierter Erling Haaland hinterher zu Protokoll. Auch die anderen Protagonisten der Dortmunder trauerten wegen dem Fan-Ausschluss.
Dabei mussten auch die PSG-Stars um den starken Torschützen Neymar auf ihre Fans verzichten - zumindest während dem Spiel. Hinterher liefen die Spieler aus dem Stadion zu ihren Anhängern, die sich in großer Zahl vor der Arena versammelt hatten und schon während des Spiels Leuchtraketen und Feuerwerkskörper zündeten. Im Bad der Menge feierten die Spieler des ehemaligen BVB-Trainers Thomas Tuchel den ersten Einzug ins Viertelfinale nach drei vergeblichen Anläufen.
Der BVB war zu der Zeit schon längst in der Kabine verschwunden. Neben der fehlenden Fan-Unterstützung fehlte auch der Mut, um die vorhandene Klasse des Kaders auf den Platz zu bringen und das wichtige Auswärtstor zu schießen. Sportdirektor Michael Zorc legte bei Sky den Finger in die Wunde: "Die Enttäuschung ist groß, dass wir die Chance nicht genutzt haben. Wir hätten besser sein müssen. Wir waren nicht gut genug. Wir hatten zu viele Spieler unter Form." (Die Stimmen zum Spiel)
Favre: BVB-Platzverweis "fast lächerlich"
Superstar Neymar (28.) und der ehemalige Bayern-Profi Juan Bernat (45.+1) sorgten mit ihren Toren für den K.o. des Bundesliga-Zweiten, der in der ungewohnten Atmosphäre vor allem vor der Pause nie wirklich ins Spiel fand. Nach einer Rudelbildung in der Schlussphase gab es noch die Rote Karte für Emre Can (89.) nach einem Schubser gegen Neymar.
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Lucien Favre haderte mit den Fehlern vor den Gegentoren: "Die Tore waren total unnötig. Auf diesem Niveau ist das sehr, sehr teuer." Den Platzverweis für Can nach einem Gerangel mit Neymar bewertete der BVB-Trainer als "viel zu hart. Das ist fast lächerlich, Neymar hat ein bisschen übertrieben."
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Besonders die ersten Minuten im leeren Prinzenpark wirkten skurril. Wie im Training war jeder Zwischenruf, jede Ballberührung zu hören, den Spielern das Unbehagen anzusehen.
Mbappé zunächst auf der Bank
Die Frage nach dem "Wie?" beantwortete Favre mit einem 5-4-1 und Haaland als einziger Spitze. Zunächst ging das Konzept auf: Zwar kamen die Westfalen kaum über die Mittellinie, allerdings fand Paris kein Durchkommen. Das lag auch am Fehlen von Weltmeister Kylian Mbappé. Der Franzose war nach einem Verdachtsfall zwar negativ auf das Coronavirus getestet worden, saß aber zunächst auf der Bank.
Nach 20 Minuten kam Paris besser in Spiel. Einen ersten Warnschuss von Edinson Cavani lenkte Bürki noch um den Pfosten (25.), kurz darauf war der Schlussmann aber machtlos. Nach einer Ecke von Angel Di Maria ließ Achraf Hakimi den flinken Neymar entwischen. Der Brasilianer traf per Kopf und feierte seinen Treffer ausgerechnet mit dem von Haaland populär gemachten Yoga-Jubel. (Spielplan/Ergebnisse der Champions League)
Von Haaland war indes wenig zu sehen. Dem Norweger, der im Hinspiel doppelt getroffen hatte, war sogar ein Spruchband gewidmet, das PSG-Fans vor dem Spiel in der Kurve platziert hatten.
PSG-Fans feiern außerhalb des Stadions
"Mbappé ist größer als Haaland", war darauf zu lesen, auf einem weiteren "PSG ist unser einziger Virus". Vor der Arena harrten etwa 5000 Fans aus, die sich immer wieder mit Gesängen und Feuerwerk bemerkbar machten.
Auch innerhalb des Stadions bestimmte Paris das Geschehen. Dortmund brachte nie Ruhe ins Spiel und hatte kaum Ballbesitz, Haaland entging nur mit Glück einer Gelb-Roten Karte. Kurz vor der Pause dann der nächste Schock: Bernat verlängerte eine Hereingabe mit der Fußspitze ins lange Eck zum 2:0.
BVB drückt vergeblich auf Anschlusstor
Nach der Pause trat die Favre-Elf endlich druckvoller auf und kam auch zu Chancen. Dortmund belagerte förmlich den Pariser Strafraum, riskierte so aber auch Konter der schnellen Franzosen.
Die Folge war ein munteres Spiel, das nach der Einwechslung von Mbappé noch einmal an Attraktivität gewann. In der Schlussphase warf Dortmund noch einmal alles nach vorne, ein abgefälschter Schuss des eingewechselten Julian Brandt (78.) strich knapp über das Tor. Auch nach Cans Platzverweis spielte der BVB nach vorne, hatte jedoch keine zwingende Chance mehr.