Das ist ein Paukenschlag! Manchester City ist für die nächsten beiden Spielzeiten von der Champions League ausgeschlossen worden.
Hammer! CL-Ausschluss für ManCity
Das hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Freitagabend bestätigt, nachdem zuvor englische Medien darüber berichtet hatten.
Außerdem muss der Klub von Trainer Pep Guardiola 30 Millionen Euro Strafe zahlen. Die UEFA bestraft damit Manchester Citys "schwerwiegende" Verstöße gegen die Richtlinien des Financial Fair Play, verhängt wurde die Sanktion vom Finanzkontrollgremium CFCB der UEFA.
In einem ersten Statement reagierte der englische Meister "enttäuscht, aber nicht überrascht" auf die Entscheidung. "Der Klub ist immer davon ausgegangen, dass er ein unabhängiges Gericht ersuchen muss, das die unwiderlegbaren Beweise unserer Sichtweise beurteilen kann."
Der Fall sei von der UEFA initiiert, von der UEFA juristisch verfolgt und von der UEFA beurteilt worden, kritisierte ManCity. Es ist das erste Mal, dass ein Mitfavorit auf den Gewinn der Champions League ausgeschlossen wurde.
City-Besitzer pumpt offenbar zu viel Geld in den Verein
ManCity das weitestgehend Besitz der Herrscherfamilie des Emirats Abu Dhabi ist, kündigte an, vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS "schnellstmöglich" gegen das Urteil Berufung einzulegen. Durch den Gang vor den CAS werden die Sanktionen aufgeschoben, bis der Sportgerichtshof sein Urteil gefällt hat.
Die UEFA hatte die Ermittlungen gegen den Premier-League-Klub aufgenommen, als der Spiegel im November 2018 geleakte Emails und Dokumente von City-Offiziellen veröffentlichte. Aus diesen ging hervor, dass Citys Eigentümer, Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, das jährliche Sponsoring in Höhe von 81,2 Millionen Euro offenbar zu großen Teilen selbst finanziert hatte.
Anders als angegeben kamen von den Sponsorengeldern wohl nur knapp 10 Millionen Euro tatsächlich von Mansours Fluglinie Etihad (dem eigentlichen Sponsor).
Das von der UEFA eingeführte Financial Fairplay (FFP) sieht jedoch vor, dass Gelder vom Klub-Besitzer nur einen gewissen Anteil der Einnahmen eines Vereins darstellen dürfen. So soll verhindert werden, dass die Klubs über ihren Verhältnissen leben und von einem Geldgeber zu abhängig werden. Laut UEFA haben Finanzkontrolleure der Cityzens die Sponsoreneinnahmen durch Etihad deutlich überbewertet und falsche Informationen übermittelt. Dieser Betrug soll von 2012 bis 2016 begangen worden sein und führte nun zu der empfindlichen Sperre.
Weiter habe der Klub während den Untersuchungen nicht ausreichend mit den Ermittlern kooperiert, die UEFA ermittelt bereit seit 2014.
Das erste Verfahren endete damals mit einem sogenannten Settlement, einer vergleichsweise sanften Sanktion. Neben einer Geldstrafe musste sich der ambitionierte Klub zeitweilig bei Transferausgaben einschränken, zudem durften weniger als die üblichen 25 Spieler für die Champions League nominiert werden. Mitspielen durfte City aber weiterhin - und darauf kam es den Besitzern an, deren Ausgaben seit der Übernahme 2008 längst die Milliardengrenze gesprengt haben.
City hat jegliche Vorwürfe stets abgestritten.
Was wird jetzt aus Sané und Gündogan?
Das Inkrafttreten der Zweijahressperre könnte auch Einfluss auf die Zukunft von Citys deutschen Nationalspielern Leroy Sané und Ilkay Gündogan haben. Außenstürmer Sane (24) etwa wurde bereits im vergangenen Sommer heftig vom deutschen Rekordmeister Bayern München umworben.
Sein Kreuzbandriss im August machte den sich anbahnenden Transfer aber zunächst zunichte.
Zuletzt soll Sané infrage gestellt haben, ob er nach Ende der laufenden Saison nach München wechseln möchte. Ein Europapokalausschluss der Citizens könnte seine Entscheidung beeinflussen. Auch die Zukunft von Guardiola steht nun in den Sternen. In jedem Fall überrascht der Urteilsspruch in seiner Rigorosität. Am härtesten war die UEFA bislang gegen den AC Mailand vorgegangen.
Der einstige Champions-League-Sieger, der seit Jahren selbst in der italienischen Liga ein Titelkandidat ist, wurde für die laufende Saison von der Europa League ausgeschlossen. Meist waren vor allem Klubs aus kleineren Ligen von Sperren betroffen. In der laufenden Champions-League-Saison trifft ManCity im Achtelfinale auf Real Madrid. Der Klub strebt seit Jahren nach dem Triumph in der Champions League, größter Erfolg war der Einzug ins Halbfinale 2015/16.
Profitiert Aufsteiger Sheffield?
Sollte ManCitys Beschwerde vor dem CAS ohne Erfolg bleiben und tatsächlich von der Champions League ausgeschlossen werden, würde übrigens - Stand jetzt - Sheffield United davon profitieren.
Als derzeitiger Tabellenfünfter würde der Aufsteiger sensationell in Europas Königsklasse nachrücken.