Timo Werner lässt die Fans von RB Leipzig träumen - und gleichzeitig bangen.
Werner verwundert mit Aussagen
Mit seinem verwandelten Foulelfmeter (58.) brachte Werner die Elf von Julian Nagelsmann beim 1:0 (0:0)-Erfolg bei Tottenham Hotspur auf Viertelfinal-Kurs. Doch nach dem Achtelfinal-Hinspiel ließ der RB-Torjäger mit Aussagen zu seiner Zukunft aufhorchen. (Die Ergebnisse der Champions League)
Angesprochen auf Tweets von Liverpool-Fans, die Werners Leistung gegen den Rivalen der Reds positiv kommentierten, sagte der Matchwinner am Sky-Mikrofon: "Das macht einen stolz, wenn man so etwas hört."
Liverpool-Gerüchte schmeicheln Werner
Bei seinem ersten Spiel in England schwärmte Werner von der Stimmung, beim Einlaufen habe er Gänsehaut gehabt. Zuletzt hatte es vermehrt Spekulationen um einen Wechsel zu Jürgen Klopps FC Liverpool gegeben. "Die Gerüchte in letzter Zeit vernimmt man, aber in solchen Spielen vergisst man das schnell", ergänzte Werner und verwunderte mit folgender Ergänzung: "Danach kann man sich wieder damit beschäftigen. Aber im Fußball geht es so schnell. Am Wochenende muss man es dann wieder zeigen, dass dann auch Liverpool-Fans schreiben: 'Super Spiel von mir.'"
Im norwegischen TV-Sender Viasport fügte Werner an: "Liverpool ist im Moment das beste Team der Welt. Wenn man damit in Verbindung gebracht wird, macht mich das sehr stolz. Das ist toll, aber ich weiß, dass in Liverpool viele gute Spieler spielen und ich mich verbessern muss. Ich muss noch viel lernen, um auf dieses Level zu kommen und dort zu spielen."
Mit seinem verwandelten Foulelfmeter beendete der 23-Jährige seine persönliche Torflaute, nachdem er zuvor in fünf Pflichtspielen in Folge und insgesamt in 451 Minuten ohne Treffer geblieben war. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
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Werners Treffer hatte sogar eine historische Dimension: Als erster Spieler überhaupt erzielte er seine ersten sieben Champions-League-Tore allesamt auswärts.
"Unser Matchplan ist sehr gut aufgegangen. Wir haben alles wegverteidigt und nach vorne einen sehr guten Fußball gespielt. Wir waren überrascht, dass wir so viel Ballbesitz haben. Am Ende ist Tottenham aufgekommen, das war unseren nachlassenden Kräften geschuldet", sagte Werner, der wegen einer Trikot-Panne im ersten Durchgang zunächst mit einem Dress mit farblosem Sponsorenlogo aufgelaufen war.
Nagelsmann: "Hatten genug Chancen"
Durch den knappen aber verdienten Erfolg gegen das ersatzgeschwächte Team von Star-Coach José Mourinho hat die Elf von Julian Nagelsmann im Rückspiel am 10. März beste Chancen auf den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse.
"Wir hatten genug Chancen, um höher zu gewinnen. Aber wir haben nie die Brechstange rausgeholt, sondern es immer kontrolliert angegangen", meinte Nagelsmann. "Es ist jetzt Halbzeit und unsere Aufgabe ist es, zuhause genauso aufzutreten. Wir werden dann wieder topmotiviert sein."
RB Leipzig startet stürmisch
Vor 60.095 Zuschauern im wohl modernsten Fußball-Tempel Europas legten die Leipziger zur Freude von 3000 mitgereisten und lautstarken Fans einen furiosen Auftakt hin und hatten gleich in den ersten Minuten Großchancen. Patrik Schick, Werner und Angelino, der nur den Pfosten traf, konnten die Gelegenheiten jedoch nicht nutzen.
Leipzig hatte lange Zeit deutlich mehr vom Spiel, zog über die Außen ein schnelles Kombinationsspiel auf und stellte Tottenhams Abwehr mit flachen Pässen in die Mitte immer wieder vor Probleme. Allein im Abschluss zeigten die Gäste einige Schwächen.
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Die Platzherren dagegen standen zeitweise mit elf Spielern tief in der eigenen Hälfte und lauerten auf Konterchancen - Mourinho-Fußball eben. Nur selten kam das Team aus dem Norden Londons ohne seinen verletzten WM-Torschützenkönig Harry Kane in die Nähe des Leipziger Strafraums, und wenn, ging meistens noch ein Leipziger Abwehrspieler rechtzeitig dazwischen.
Werner trifft - Gulacsi hält Sieg fest
Auch nach der Pause spielte Leipzig selbstbewusst mit und kam zu weiteren Chancen. Bei einem der gefährlichen Angriffe foulte Tottenhams walisischer Verteidiger Ben Davies Laimer im Strafraum, und Werner verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt mit einem Schuss in die linke Ecke. Kurz darauf hätte Schick sogar noch erhöhen können, traf aber nur Weltmeister-Torwart Hugo Lloris.
In der Schlussphase parierte auf der Gegenseite RB-Keeper Peter Gulacsi gegen Giovani Lo Celso an den Pfosten (73.) und Erik Lamela (85.).