Lionel Messi und der FC Barcelona haben bei den Erben Diego Maradonas die Tür zum Champions-League-Viertelfinale aufgestoßen.
Griezmann rettet Barca in Neapel
Die Katalanen holten beim extrem defensiven SSC Neapel am Dienstag im Achtelfinal-Hinspiel ein hart erarbeitetes 1:1 (0:1) und verschafften sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 18. März. (LIVETICKER zum Nachlesen)
Griezmann beendet Messi-Serie
"Sie waren sehr diszipliniert und hatten viele Spieler hinter dem Ball. Es gab nicht viel Platz für uns", erklärte Barca-Star Frenkie de Jong bei Viasport. Neapel-Stürmer Arkadiusz Milik erklärte: "Wir können nicht sagen, dass es ein enttäuschendes Resultat war, weil wir gegen ein sehr starkes Team gespielt haben."
Weltmeister Antoine Griezmann (57.) traf nach dem 1:0 für Neapel durch Dries Mertens (29.) zum Ausgleich für Barca, das im entscheidenden Duell allerdings auf Arturo Vidal verzichten muss. Der Ex-Münchner sah kurz vor Schluss Gelb-Rot (89.).
Griezmann beendete damit eine kuriose Serie der Katalanen: Seit 2015 hatte bei Auswärtsspielen in der K.o.-Phase der Champions League kein anderer Spieler, außer Lionel Messi, ein Tor erzielen können. Zuletzt traf Neymar vor fünf Jahren gegen den FC Bayern, seither hatte nur Messi auf fremdem Platz geknipst
Barcelona mit Spielkontrolle
"Ich glaube an die große Überraschung", hatte Maradona, Idol der Neapolitaner, in einem Zeitungsinterview ausrichten lassen: "Auf geht's! Schreibt Geschichte!" Messi, ebenfalls Argentinier, sei zwar ein "guter Junge", möge aber bitte nicht treffen. Um dies zu gewährleisten, setzte SSC-Trainer Gennaro Gattuso im Stadion San Paolo auch auf den früheren Leipziger Diego Demme im defensiven Mittelfeld.
Die Spielkontrolle übernahmen erwartungsgemäß die Gäste. Barcelona stellte den Sechsten der Serie A früh zu, eroberte Bälle in der gegnerischen Hälfte und spielte unzählige kurze Pässe. Neapel stellte sich dann zu elft hinter den Ball und agierte kompakt, aber passiv. (Alle Ergebnisse im Überblick)
Vorerst genügte das, um Torchancen zu verhindern, die gegnerische Hälfte aber bekamen die Italiener lange nur aus der Ferne zu sehen - bis Mertens nach einem Konter traf, unhaltbar für den deutschen Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen. Der Belgier schloss mit seinem 121. Treffer für Neapel mit dem klubhistorisch besten Schützen Marek Hamsik gleich, beide liegen knapp vor Maradona.
Messi mit wenig Einfluss
Messi hatte bei seinem ersten Auftritt in Neapel kaum Einfluss auf das Spiel, häufig stand er zwischen zwei Fünfer-Abwehrketten und kam erst gar nicht an den Ball. Neapel hatte nach der Führung keinen Grund, seine extrem defensive Ausrichtung zu verändern.
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Eine einzige Unaufmerksamkeit reichte, um Barca ins Spiel zu holen. Ter Stegen rettete kurz darauf gegen den freistehenden Jose Callejon (63.).
Der deutsche Schiedsrichter Felix Brych, mit seinem 57. Spiel Champions-League-Rekordhalter, hatte mit der Leitung keine Probleme.