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BVB zwischen Atletico und FC Bayern: Folgen für den Bundesliga-Kracher

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BVB zwischen Atletico und FC Bayern: Folgen für den Bundesliga-Kracher

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BVB-Pleite: Folgen für Bayern-Spiel

Borussia Dortmund kassiert bei Atletico die erste Niederlage unter Lucien Favre. Wie verkraftet sie das junge Team? Welche Folgen hat die Pleite für das Spiel gegen Bayern?
Nach dem 0:2 bei Atletico Madrid in der Champions League zeigen sich die Spieler von Borussia Dortmund selbstkritisch. Der Blick geht aber schon nach vorne.
Borussia Dortmund kassiert bei Atletico die erste Niederlage unter Lucien Favre. Wie verkraftet sie das junge Team? Welche Folgen hat die Pleite für das Spiel gegen Bayern?

So ganz widersprechen wollte Sebastian Kehl nicht, als er zu später Stunde in Madrid gefragt wurde, ob die Partie bei Atletico nicht das perfekte Spiel für die erste Saisonniederlage von Borussia Dortmund gewesen sei. Es gab ja auch gute Argumente für diese Sichtweise.

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Zum einen hatte der BVB nicht gegen irgendjemanden den Kürzeren gezogen. "Atletico ist eine Mannschaft, die in den letzten fünf Jahren zwei Mal im Champions-League-Finale gestanden hat", stellte Torwart Roman Bürki fest: "Das ist eine Mannschaft mit internationaler Erfahrung - und wenn wir uns anschauen, dann haben wir ganz viele junge Spieler, für die es vielleicht die erste Champions-League-Saison ist."

Zum anderen war das 0:2 durch Tore von Saul Niguez und Antoine Griezmann von den sportlichen Folgen her das mit Abstand geringste Übel: Weder schieden die Dortmunder aus einem Wettbewerb aus, wie es im DFB-Pokal gegen Union Berlin fast passiert wäre. Noch büßten sie ihre gute Ausgangslage vollends ein. Denn dank des gewonnenen direkten Vergleiches mit Atletico kann die Borussia weiterhin aus eigener Kraft den Gruppensieg schaffen.

Und so dürfte den Dortmundern der Dämpfer im Wanda Metropolitano deutlich lieber gewesen sein, als es eine mögliche Niederlage gegen den FC Bayern am Samstag (Bundesliga: Borussia Dortmund - FC Bayern, Samstag ab 18.30 Uhr im LIVETICKER) wäre.

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Nur: Was bleibt für den Bundesliga-Kracher hängen bei den bislang so erfolgsverwöhnten Schwarzgelben? SPORT1 nimmt mögliche Folgen der ersten BVB-Pleite für das Duell mit den Münchnern unter die Lupe.

- Knacks für die Psyche?

"Wir wissen es gut einzuordnen", beruhigte der ehemalige BVB-Kapitän Kehl, als es um die psychologischen Folgen der ersten Saisonniederlage ging: "Den guten Lauf werden wir uns dadurch nicht kaputt machen lassen."

Für Bürki war die Niederlage "überhaupt kein Problem" - und Kapitän Marco Reus schaltete in den Trotzmodus: "Irgendwann war schon klar, dass es uns mal erwischt. Aber meines Erachtens sind wir schon selbst ein bisschen dran schuld." Offenbar hatte der Nationalspieler schnell Ansatzpunkte gefunden, um einer Wiederholung des Erlebten am Samstag entgegenzuwirken.

Von Verzweiflung war bei den Dortmundern daher keine Spur, oder wie es Reus ausdrückte: "Verlieren gehört im Sport dazu, dadurch wächst man."

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- Warnschuss zur rechten Zeit?

War die Dauerbelastung der Englischen Wochen der entscheidende Faktor? Wie zum Teil auch schon am vergangenen Wochenende in Wolfsburg wirkte das BVB-Spiel über weite Strecken seltsam behäbig und ideenlos. Fast wortgleich sprachen Kehl und Reus anschließend davon, dass man "vom Kopf her nicht frisch genug" gewesen sei.

Durch das Dienstagsspiel haben die Dortmunder nun einen Tag mehr Zeit bis zum Bundesliga-Wochenende als in den vergangenen Wochen, um diese Frische wiederzugewinnen.

Bürki ließ zudem durchblicken, dass die erste Niederlage die Sinne geschärft haben könnte. "Klar hätten wir lieber gewonnen, aber vielleicht ist es auch gut", orakelte der Schweizer: "Jetzt sind wir wieder auf dem Boden der Realität angekommen, nachdem in den letzten Wochen immer alles top war."

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- Lehrstunde für BVB-Youngster?

Top waren in letzter Zeit vor allem auch die Dortmunder Youngster - in Madrid aber blieben sowohl Christian Pulisic und Jadon Sancho als auch der eingewechselte Jacob Bruun Larsen blass.

Achraf Hakimi war insgesamt einer der besseren Dortmunder, leistete sich aber - wie manch erfahrenerer Mitspieler - auch den einen oder anderen Wackler. Ein gefundenes Fressen für abgezockte Madrilenen.

"Wir haben keine gute Partie absolviert und haben ein bisschen Lehrgeld gezahlt", stellte Kehl fest, der sich sicher war, dass die Spieler "einiges mitnehmen aus dem heutigen Spiel". Reus bemängelte vor allem, dass sich die Gäste bei den beiden Gegentoren "nicht so gut" angestellt hätten: "Atletico hat sich nur aufs Kontern konzentriert, und das haben sie gut gemacht. Da müssen wir dann schon cleverer sein."

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- Anschauungsunterricht für die Bayern?

Fehlende Cleverness käme die Dortmunder trotz der derzeitigen Krise beim Rekordmeister auch gegen den FC Bayern sicherlich teuer zu stehen - genauso wie die technischen und taktischen Defizite, die der BVB in Madrid offenbarte.

"All die Dinge, die wir in den letzten Wochen sehr gut gemacht haben, haben uns heute ein Stück weit gefehlt. Wir hatten viele leichte Ballverluste und sind ein bisschen leicht ausgekontert worden", monierte Kehl.

Droht am Samstag gegen die Münchner Ähnliches? Nicht zwangsläufig. Ihre vor allem zu Beginn der Vorsaison unter Peter Bosz schockierende Konteranfälligkeit hatten die Borussen in dieser Saison bisher eigentlich abgestellt. Zudem haben die Münchner das Konterspiel nicht ansatzweise derart im Blut wie das Atletico-Ensemble von Diego Simeone.

"Das Heimspiel gegen Bayern wird ein ganz anderes Spiel werden", prophezeite Kehl daher auch. Was jedoch nicht heißt, dass die Dortmunder die Zahl ihrer Fehlpässe und Ungenauigkeiten nicht deutlich herunterschrauben sollten.

- Personelle Konsequenzen?

Bleibt die Frage, mit welchem Personal Lucien Favre das Duell mit den Münchnern angeht. Gut möglich, dass Bruun Larsen auf dem Flügel anstelle der in Madrid blassen Pulisic und Sancho eine Chance erhält. Auch Marius Wolf und Maximilian Philipp stünden bereit.

Vor allem die Zusammenstellung der Viererkette aber bleibt spannend: Lukasz Piszczek erwischte einen schwachen Champions-League-Abend und könnte eine Pause bekommen. Ömer Toprak spielte solide ohne zu glänzen. Als Alternativen hätte Favre Dan-Axel Zagadou und je nach Stand seiner Adduktorenverletzung eventuell auch wieder Abdou Diallo zur Verfügung. Hakimi könnte auf die rechte Seite wechseln.

Für einen Platz in der Startelf empfahl sich nach seiner Einwechslung bei Atletico der wiedererstarkte Raphael Guerreiro: Er wäre sowohl im Mittelfeld als auch links in der Viererkette eine Alternative.