Das war nichts für schwache Nerven: Real Madrid hat sich mit Ach und Krach ins Halbfinale der Champions League gemogelt und dank Weltfußballer Cristiano Ronaldo eine zweite große Blamage für den spanischen Fußball auf europäischer Ebene mit viel Glück gerade noch abgewendet. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Wahnsinn! CR7 verdirbt Juve-Wunder
Der Titelverteidiger mit Weltmeister Toni Kroos in der Startelf leistete sich im Viertelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin eine peinliche 1:3 (0:2)-Niederlage und erreichte nur dank seiner 3:0-Gala im Hinspiel zum achten Mal in Folge und zum 13. Mal insgesamt den Einzug ins Halbfinale der Königsklasse.
Und wieder einmal avancierte der Weltfußballer dabei zum Matchwinner: Mit einem verwandelten Foulelfmeter entschied Ronaldo in seinem 150. Champions-League-Einsatz in der siebten (!) Minute der Nachspielzeit das Drama von Madrid. Dabei ließ er Juve-Ersatzkeeper Wojciech Szczesny keine Chance.
Denn: Der Pole musste in der entscheidenden Szene Torwart-Legende Gianluigi Buffon ersetzen, der offenbar wegen Schiedsrichterbeleidigung nach der strittigen Elfmeterentscheidungen vom englischen Referee Michael Oliver die Rote Karte erhalten hatte.
Juves Buffon sieht Rot
Für den 40 Jahren alten Keeper, der bis auf die Champions League alles gewonnen hat, war es der unrühmliche Schlusspunkt auf internationalem Parkett. (Ergebnisse und Spielplan der Königsklasse)
Bei dem strittigen Elfmeter kochten die Emotionen richtig hoch: Der Ex-Bayer Medhi Benatia brachte den völlig freistehenden Lucas Vazquez zu Fall gebracht. Der Verteidiger traf dabei zwar auch den Ball, vor allem aber die Schulter seines Gegenspielers.
"Wir sind zurecht weiter gekommen. Ich verstehe die Pfiffe beim Elfmeter nicht, er war korrekt", sagte Matchwinner Ronaldo hinterher im ZDF. Buffon dagegen war außer sich. "Nur einer, der statt eines Herzens einen Mülleimer in seiner Brust hat, kann solche Entscheidungen treffen", polterte der Weltmeister in der Mixed Zone. Oliver sei "ein Killer, ein Tier".
Bei der Neuauflage des Vorjahresfinales hatte der frühere Bundesligaprofi Mario Mandzukic die Gäste bereits in der zweiten Minute in Führung geschossen und damit bei den Tifosi Hoffnungen auf ein zweites italienisches Wunder binnen 24 Stunden geschürt. Mit seinem zweiten Treffer in der 37. Minute schoss er Real an den Rand des Abgrunds, ehe Blaise Matuidi (61.) nach einem Riesenfehler von Torwart Keylor Navas Madrid in den Wahnsinn trieb. Ronaldo sorgte dann aber mit einem Elfmeter dafür, dass dem spanischen Fußball eine weitere große Blamage erspart blieb.
Am Vorabend hatte Ligarivale AS Rom durch ein 3:0 gegen Topfavorit FC Barcelona noch das 1:4 aus dem Hinspiel vergessen gemacht und erstmals die Vorschlussrunde in der Königsklasse erreicht.
Vor 75.764 Zuschauern im ausverkauften Estadio Santiago Bernabeau legten die Gäste los wie die Feuerwehr. Bereits der erste gute Angriff führte zum Erfolg. Nach einer präzisen Flanke von Khedira war Mandzukic per Kopf zur Stelle. Für den Kroaten war es der dritte Treffer im laufenden Wettbewerb.
Ronaldo geht zunächst leer aus
Der vierte hätte schon nach einer Viertelstunde folgen können, der ehemalige Münchner und Wolfsburger fand aber in Navas seinen Meister. Der Nationalkeeper von Costa Rica war in Durchgang eins auch bei einer guten Möglichkeit von Gonzalo Higuain zur Stelle. Acht Minuten später sah er beim zweiten Gegentreffer allerdings nicht gut aus, ehe er bei Gegentor Nummer drei kräftig mithalf.
Real konnte durch Superstar Ronaldo, der im Hinspiel unter anderem mit seinem spektakulären Fallrückzieher zum 2:0 für Zauber gesorgt hatte, Isco und Gareth Bale in einer temporeichen Partie zwar auch die ein oder andere Möglichkeit verzeichnen.
So richtig gefährlich wurde es für Juve-Ikone Gianluigi Buffon zunächst aber nicht. In der 34. Minute verhinderte der 40-Jährige aber gegen Isco den Ausgleich.
In Durchgang zwei setzte der Tabellenführer der Serie A auch ohne seinen gesperrten Torjäger Paulo Dybala alles auf eine Karte und wurde durch das 3:0 belohnt. Real hatte aber in einer dramatischen Schlussphase das glückliche Ende für sich und wurde durch Ronaldos 120. Champions-League-Treffer belohnt.
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