Die meisten Stars des FC Bayern feierten mit den mitgereisten Fans den souveränen Viertelfinaleinzug des deutschen Rekordmeisters in der Champions League, da richtete Thomas Müller schon einmal einen Blick auf die Konkurrenz.
FCB fürchtet Trio im Viertelfinale
"Wir wollen auf jeden Fall eine Runde weiterkommen, gegen wen, das werden wir sehen", sagte der Bayern-Kapitän. "Jede Mannschaft hat ihre Stärken und Schwächen. Manchester City ist aktuell sehr stark. Barcelona dominiert in Spanien. Real Madrid ist Titelverteidiger. Das sind sicherlich die drei größten Brocken, die da warten."
Dass sich die Münchner nach dem 3:1 (1:0) im Achtelfinal-Rückspiel bei Besiktas Istanbul in der kommenden Runde jedoch steigern müssen, wollte Müller nicht wegdiskutieren.
"Da kommen noch andere Gegner..."
"Ich kann mich selten an ein Spiel erinnern, in dem wir so viele leichte und einfache Ballverluste hatten", sagte der Weltmeister. "Die zweite Halbzeit hat sich jetzt nicht wirklich super angefühlt." (Alle Stimmen zum Spiel)
Jerome Boateng sprang seinem Teamkollegen bei: "Wir haben dumme Fehler und dumme Fouls gemacht. Dazu hatten wir zu viele unnötige Ballverluste. Das wissen wir selber, da müssen wir kritisch mit umgehen. Wir müssen uns steigern in der Champions League, denn da kommen noch andere Gegner." (Das Spiel im TICKER zum Nachlesen).
Bayern mit breiter Brust ins Achtelfinale
Dennoch: Die Bayern können mit einer breiten Brust in die Runde der letzten Acht gehen, sind sie doch - zusammen mit Real Madrid - das einzige Team, das beide Achtelfinal-Partien gewonnen hat.
"Unter dem Strich haben wir auch einige Dinge richtig gemacht", sagte Müller im ZDF. Schließlich konnte niemand nach dem 5:0 im Hinspiel erwarten, dass die Bayern bis an ihre Grenze gehen. Letztlich meisterten die Münchner ganz cool die "Hölle am Bosporus", die Müller dennoch nachhaltig beeindruckte. "Wenn die Pfiffe kamen, war schon ein bisschen Druck auf dem Trommelfell. Die Kommunikation war schwer", sagte er.
Die Bayern dürfen nach dem souveränen Erfolg weiter von der Wiederholung des Triples träumen, das die Bayern 2013 ebenfalls unter Heynckes geholt hatten.
Auslosung am Freitag
"Dass man nach einem 5:0 im Hinspiel nicht mit voller Konzentration spielt, ist menschlich", sagte Heynckes nach dem Abpfiff bei Sky. Mit dem elften Sieg in Folge schwang sich Heynckes zum neuen-Rekordtrainer der Champions League auf. (Ergebnisse/Spielplan)
Thiago (18.), Gökhan Gönül (46.) per Eigentor und der eingewechselte Sandro Wagner (84.) hatten dafür gesorgt, dass Heynckes Geschichte schrieb und zugleich die Bayern in der Champions League zum 17. Mal insgesamt und zum siebten Mal hintereinander die Runde der besten Acht erreichten. Vagner Love (58.) erzielte den Treffer der Türken.
Müller hofft auf leichten Gegner
Der Viertelfinalgegner des souveränen Bundesliga-Tabellenführers wird am Freitagmittag in Nyon ausgelost. "Ich hoffe auf einen etwas leichteren Gegner", sagte Müller, "aber wir nehmen es so wie es kommt." (Diese Hammerlose drohen den Bayern)
Vor 36.885 Zuschauern, darunter auch Bundestrainer Joachim Löw, zeigten sich die Bayern von dem ohrenbetäubenden Lärm auf den Rängen unbeeindruckt und übernahmen vom Start weg die Kontrolle über das Geschehen. Müller hatte nach einem Freistoß von David Alaba bereits in der elften Minute die Chance zur Führung. Auch in der Folgezeit agierten die Gäste hochkonzentriert und hatten jederzeit alles im Griff.
Ribery bestreitet Jubiläumsspiel
Nachdem Franck Ribery (17.) in seinem 100. Europacupspiel eine weitere gute Möglichkeit verpasst hatte, machte es Thiago 60 Sekunden später besser. Auf Vorarbeit des starken Müller gelang dem Spanier sein zweiter Treffer im laufenden Wettbewerb und zugleich das 100. Pflichtspieltor der Bayern in dieser Spielzeit. Der Torschütze musste bereits in der 35. Minute offenbar wegen einer Fußverletzung durch James ersetzt werden. Nach dem Treffer war es im Vodafone Park merklich ruhiger geworden.
Ribery, Torjäger Robert Lewandowski und Mats Hummels hätten noch vor der Pause den Vorsprung ausbauen können. Die Türken sorgten kaum für Entlastung, Bayern-Torwart Sven Ulreich war entsprechend wenig gefordert.
28 Sekunden nach der Pause mussten die Gastgeber durch Gönül den nächsten Stimmungskiller hinnehmen. Anschließend drosselten die Bayern ein wenig das Tempo und agierten zeitweise etwas schludrig.
Die Bayern flogen wenige Stunden nach dem Spiel wieder zurück nach München. Dort stand ab Donnerstag die Vorbereitung auf das Spitzenspiel in der Liga bei Vizemeister RB Leipzig auf dem Programm. Theoretisch können die Bayern am Sonntag vorzeitig ihren 28. Meistertitel klarmachen.
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