Nach dem Abpfiff bekam Sadio Mane ein Sonderlob von Jürgen Klopp.
Engländer feiern Klopps Reds
Dreimal klopfte der deutsche Teammanager des FC Liverpool seinem Schützling fest auf die linke Schulter. Dennoch sah der senegalesische Nationalspieler wahrlich nicht wie jemand aus, der beim 5:0 (2:0) beim FC Porto kurz zuvor seinen ersten Dreierpack in der Champions League erzielte hatte - bis Teamkollege Andrew Robertson mit dem Spielball in Händen auf Mane zulief.
"Ich musste dem Balljungen hinterherrennen - er war ein bisschen traurig. Aber ich habe den Spielball bekommen und Sadio übergeben. Er gebührt ihm, es waren drei hervorragende Tore", zitierte die Liverpool-Homepage Außenverteidiger Robertson. Nach dieser Aktion fand auch Stürmer Mane sein Lächeln wieder. (Die Stimmen zum Spiel)
Mane überragt alle
Noch besser wurde Manes Laune sicher nach den warmen Worten seines Coaches Klopp: "Ja, man kann von einem perfekten Auftritt meiner Mannschaft sprechen. Natürlich war Mane der Spieler des Spiels" schwärmte der 50-Jährige bei BT Sport. (Die Torjäger der Champions League)
Mane ist erst der zweite Liverpool-Spieler, der auswärts in der Champions League einen Dreierpack erzielen konnte. Damit tritt er in die Fußstapfen von Klub-Ikone Michael Owen, dem das in seiner Karriere sogar zweimal gelungen war (jeweils für Liverpool und Manchester United).
Der Mann des Abends gab sich zurückhaltend und reichte die Lobesbekundungen an seine Mannschaftskameraden weiter: "Wichtig war, dass wir als Einheit aufgetreten sind und eine Menge guter Chancen herausgearbeitet haben", sagte Mane.
"So gewinnt man die Champions League"
Die Einheit Liverpool ist seit dem Winter-Transfer von Philippe Coutinho zum FC Barcelona noch zusätzlich gestärkt worden und zählt spätestens nach dem atemberaubenden Auftritt in Porto zum Kreis der Mitfavoriten in der Königsklasse. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Ähnlich sahen es auch die Tageszeitungen am Donnerstagmorgen. Das Liverpool Echo titelte "So gewinnt man die Champions League", auch die Fans pflichteten bei: "Die beste Offensivreihe seit den 1980ern. Das ist titelreif", schrieb ein Anhänger bei Twitter.
Tatsächlich ist nicht nur Mane in bestechender Form, auch der Ägypter Mohamed Salah und der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino spielen seit Wochen auf einem überdurchschnittlichen Niveau. (Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Bier als Belohnung? Klopp scherzt
Salah, Afrikas Fußballer des Jahres 2017, erzielte in Porto wettbewerbsübergreifend sein 30. Tor in der Saison. Firmino, dessen Arbeitsaufwand Klopp einmal mehr als "herausragend" adelte, schoss sich mit seinem siebten CL-Treffer auf Rang zwei der Torjägerliste hinter Real Madrids Cristiano Ronaldo (11).
Gefeiert wurde aber nicht. Noch nicht mal ein Bier gönnten sich die Spieler nach dem deutlichen Erfolg. "Die trinken ja gar nicht. Wenn sie welche bestellen, müsste ich sie wahrscheinlich alle austrinken", scherzte Klopp bei Sky-UK.
Am frühen Donnerstagmorgen flog der Liverpool-Tross aus Porto ins spanische Marbella, wo die Mannschaft ein viertägiges Trainingslager absolviert.