Wie groß war er wirklich, der Frust des FC Bayern auf Schiedsrichter Viktor Kassai und seine Fehlentscheidungen?
Kabinensturm? Bayern wehrt sich
Nach der Niederlage im Champions-League-Viertelfinale bei Real Madrid sollen Thiago, Robert Lewandowski und Arturo Vidal den Unparteiischen in seiner Kabine bedrängt haben.
Das berichten am Tag danach mehrerer spanische Medien.
Gegen die Anschuldigungen wehrt sich der Rekordmeister jedoch entschieden.
Kassai sei weder von Bayern-Akteuren beleidigt noch bedrängt worden, noch hätte die Polizei eingreifen müssen, teilte der Klub auf Anfrage mit.
UEFA sieht keinen Handlungsbedarf
Die UEFA sah keinen Handlungsbedarf. "Nach den gestrigen Champions-League-Spielen wurden keine Disziplinarverfahren eröffnet", erklärte der Verband.
Allerdings soll es sehr wohl deutliche Anschuldigungen der genannten drei Bayern-Profis in Richtung Kassais gegeben haben.
Nach Angaben der Madrider Sportzeitung Marca sei vor allem Thiago extrem erregt gewesen und habe sich auch mit Real-Spielern angelegt.
Demnach habe erst der im Kabinengang erscheinende Real-Präsident Florentino Perez Thiago im Gespräch beruhigen können. Am Ende hätten sich beide mit einer Umarmung verabschiedet.
Mehrere umstrittene Entscheidungen Kassais
Bei einigen Situationen hatte Kassai zu Ungunsten der Bayern entschieden. So fiel unter anderem der 2:2-Ausgleich in der Verlängerung durch Cristiano Ronaldo aus klarer Abseitsposition.
Die Gelb-Rote Karte für Arturo Vidal in der 84. Minute war zumindest umstritten.
"Wir wurden durch einige Entscheidungen des Schiedsrichters bestraft. Das kann im Fußball passieren, aber nicht diese Serie an Fehlentscheidungen", haderte Bayern-Trainer Carlo Ancelotti nach dem Spiel.