Pep Guardiola hat sich getäuscht.
So trickste Wenger Guardiola aus
"Wir erwarten große Aggressivität nach vorne", hatte der Trainer des FC Bayern vor der Partie über den FC Arsenal gesagt. Er hatte damit gerechnet, dass die Londoner sein Team "sofort unter Druck" setzen würden.
Doch es kam anders, wie Guardiola nach der 0:2-Niederlage in London feststellen musste. Es war die erste Pleite nach zuvor zwölf Pflichtspielsiegen in Folge.
Wenger gelingt Premiere
Sicherlich hatte Manuel Neuer mit seinem Patzer vor dem 0:1 durch Olivier Giroud seinen Anteil daran, als er unter einer Freistoßflanke hindurchgesegelt war. (Pressestimmen: "Horror-Fehler!": Presse zählt Neuer an)
Es war aber auch Spielweise des Gegners, die den deutschen Rekordmeister überraschte.
Mit 69 Prozent Ballbesitz hatten die Münchner bei einem Gegner vom Kaliber der Gunners zuvor nicht gerechnet. Ein Verdienst von Arsene Wenger. Als einziger Trainer hat er es geschafft, sowohl Guardiolas Ex-Klub Barcelona als auch den FC Bayern zu schlagen.
Matthäus kritisiert Guardiola
"Der Trainerfuchs Wenger hat zugeschlagen. Er hat Bayern spielen lassen", analysierte TV-Experte Lothar Matthäus bei Sky und kritisierte damit gleichzeitig Guardiola: Bayerns Coach habe gegen die für Arsenal ungewohnte Strategie schlichtweg kein Rezept gefunden.
"Die Taktik von Wenger schlägt Guardiolas Taktik", ergänzte Matthäus: "Damit hat er nicht gerechnet, vor allem in dieser Form."
Die Gunners hatten es vor allem im zweiten Durchgang geschafft, über weite Strecken diszipliniert zu verteidigen.
Ballbesitz ist nicht alles
"In Ballbesitz sind die Bayern unglaublich gut. Deswegen haben wir uns ein bisschen hinten reingestellt, um auf Konter zu gehen", erklärte Per Mertesacker bei SPORT1.
Der Plan ging auf. Mit zunehmender Spieldauer fehlte den Münchnern die nötige Durchschlagskraft und die Konsequenz. Trotz der optischen Überlegenheit. Trotz der durchaus vorhandenen Chancen.
Guardiolas Erklärung? "Es gibt keine", sagte er kurz und knapp: "Manchmal schießt du eben Tore, manchmal nicht. Das ist das Mysteriöse am Fußball."
Wieder einmal zeigte sich jedoch, dass Ballbesitz nicht alles ist.
"Nur vom einen zum anderen geschoben"
"Der Ball wurde nur vom einen zum anderen geschoben. Die Dinge, die Bayern München sonst ausmachen, haben mir heute gefehlt", bemängelte Matthäus.
Guardiola fehlte in London einfach das Mittel gegen Wengers Idee.