Den Bundesligastart bei Borussia Dortmund wird Evan N'Dicka kurz vor seinem Geburtstag noch als 21-Jähriger erleben.
Neuer Abwehr-Gigant bei Frankfurt?
Der Franzose, um den Eintracht Frankfurt im Sommer 2018 hart kämpfen und für den sie rund sechs Millionen Euro in die zweite französische Liga an den AJ Auxerre überweisen musste, wird dann höchstwahrscheinlich bereits zum 73. Mal in der höchsten deutschen Klasse auflaufen.
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Glasner sucht Kontakt mit N'Dicka
Obwohl N’Dicka vergleichsweise jung ist, hat er den klassischen Status "Talent" bereits abgelegt. Der sich so elegant, beinahe schon grazil bewegende Linksfuß könnte in dieser Spielzeit daher richtig durchstarten.
Der neue Cheftrainer Oliver Glasner nimmt sich in den Trainingseinheiten viel Zeit für N'Dicka. Auffällig oft sucht der Österreicher das Gespräch mit dem Abwehrmann, erklärt ihm seine Vorstellungen und Ideen.
Glasner sagte auf SPORT1-Nachfrage: "Ich habe über taktische Dinge mit ihm gesprochen. Das Set, das er mitbringt, ist top für einen Innenverteidiger. Er hat Größe, Tempo, Zweikampfstärke und bringt für einen zentralen Defensivspieler alles mit."
N'Dicka ist darf sich also darauf einrichten, dass Glasner fest mit ihm plant. (Der neue Spielplan der Bundesliga)
N'Dicka als zentraler Baustein für ein Bollwerk
"Wir wollen die Defensive stabilisieren. In unserer Analyse haben wir gesehen, dass es zu viele Gegentore gab. Wenn wir das reduzieren könnten, dann können auch mehr Punkte rauskommen. Evan ist ein wichtiger Bestandteil, um unsere Idee umzusetzen", erklärte Co-Trainer Ronald Brunmayr SPORT1.
Er betonte: "N'Dicka ist ein sehr wichtiger Spieler, der die richtige Einstellung und Mentalität mitbringt, um ein Bollwerk zu sein." Dies waren die Hessen in den vergangenen Jahren nie, selbst im vergangenen Jahr kassierten - trotz Rang fünf - neun Mannschaften weniger Gegentreffer.
N'Dicka hat trotz gelegentlicher Patzer und Schwächephasen alle Erwartungen der Eintracht erfüllt. Unter Ex-Coach Adi Hütter gab es zwar einige schwierige Momente, dennoch ging seine Entwicklung stetig in die richtige Richtung. Der gute Lauf der Frankfurter in der vergangenen Rückserie wurde auch eng mit dem Namen N'Dicka verknüpft, der sich in Sachen Offensivspiel (drei Kopfballtore) ebenfalls verbessert hat.
Glasner sieht noch Luft nach oben bei N'Dicka
Trotzdem sieht Glasner weiteres Potenzial: "Im taktischen Verhalten hat er noch Luft nach oben. Deshalb habe ich auch viel mit ihm gesprochen."
Zudem ist auch klar festgelegt, dass N'Dicka im Falle eines Systems mit Viererkette nicht mehr als Linksverteidiger agieren wird: "Ich sehe ihn ganz klar im Zentrum." Auch wenn ein Abgang SPORT1-Informationen zufolge nicht auszuschließen ist, überwiegt bei der Eintracht die Zuversicht, den bis 2023 gebundenen N'Dicka mindestens noch eine Saison halten zu können.
Zwar gab es in den vergangenen Jahren diverse Gerüchte um Interesse von Paris Saint-Germain, aus England oder Italien. Doch aktuell macht N'Dicka keine Anstalten, die Hessen verlassen zu wollen.
Der Transfermarkt ruht, für den U-Nationalspieler müsste ein aufnehmender Klub viel Geld im Bereich der 25-Millionen-Euro Marke auf den Tisch legen. In Corona-Zeiten sind die finanziellen Mittel bei vielen Klubs begrenzt.
N'Dicka könnte mehr Verantwortung übernehmen
Unabhängig von fehlenden Offerten überzeugt N'Dicka möglicherweise auch einfach die akribische Arbeit von Glasner, die häufigen Gespräche mit ihm.
Auf dem Trainingsplatz übernimmt er schon mehr Verantwortung, gibt Kommandos und führt die teils noch jüngeren Mitspieler. Wird er neben Martin Hinteregger, Makoto Hasebe, Sebastian Rode und Torhüter Kevin Trapp der nächste Führungsspieler in der Defensive der Eintracht?
Vieles deutet darauf hin, dass Glasner ihn sportlich und persönlich nach vorne bringen kann. Die Rakete N'Dicka scheint startklar.