Hallo Fußball-Freunde,
Effenbergs Ansage Richtung Bremen
Werder Bremen hat es am letzten Spieltag also doch noch erwischt.
Wenn du nach ein paar Minuten das Gegentor bekommst, dann wird das eine reine Kopfsache. Werder ist offensiv zuletzt auch einfach zu schwach gewesen, sie haben vorne eine katastrophale Quote. Dann ist es auch verdient, dass Bremen absteigt.
Der 1. FC Köln hat sich gleichzeitig den Relegationsplatz erkämpft und die Chance auf den Klassenerhalt gewahrt. Dass es in Köln hintenraus gut funktioniert hat und Werder aus den letzten zehn Spielen nur einen einzigen Punkt geholt hat, das liegt auch an der Trainerposition.
Friedhelm Funkel verkompliziert den Fußball in Köln nicht. Er spricht eine einfache Sprache, er nimmt die Spieler in den Arm und vertraut ihnen. Darum geht es. Bei Florian Kohfeldt war es wohl so, dass er den Fußball immer wieder verkompliziert hat. Wenn es um den Abstieg geht, dann musst du den Fußball einfach halten. Das ist den Bremern zum Verhängnis geworden.
Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden
Kohfeldt war aber nicht das einzige Problem, welches sie in Bremen hatten.
Die klassische Regel ist immer so, dass du zuerst auf die Trainer gehst. Dann müssen aber auch die Verantwortlichen, die den Kader zusammenstellen, und die Manager des Vereins zur Rechenschaft gezogen werden.
Sie müssen die Fragen beantworten, das ist doch klar. Wenn man nur einen einzigen Punkt aus zehn Spielen holt, was ist denn dann passiert?
Ich bin gespannt, ob diese Fragen beantwortet werden können.
Kruse wird in Bremen vermisst
Wer garantiert in Bremen vermisst wird, ist Max Kruse.
Er hat Union Berlin nun dahin geköpft, wo er gar nicht hinwollte. Kruse hat einen großen Anteil an dem Erfolg, die Conference League zu erreichen. Die Eisernen waren zu Hause außerdem fast unschlagbar.
Union hat es sehr clever gemacht: Sie haben sich immer punktuell verstärkt und viel Erfahrung dazugeholt. Man darf nicht den Fehler machen und Union mit Werder Bremen oder dem FC Schalke 04 vergleichen. Es handelt sich in Berlin um eine Momentaufnahme.
Schalke sollte nicht mit Grammozis in die Saison gehen
Schalke hat sich schon einige Zeit mit dem Abstieg abfinden können. Die Königsblauen haben im wahrsten Sinne des Wortes viel auf die Fresse bekommen.
Wir haben viel negativ über den Verein geredet, nun muss man ihm die Chance auf einen Neuanfang geben. Es ist aber klar, dass das sehr schwierig wird. Für mich ergibt es wenig Sinn, mit Dimitrios Grammozis als Trainer in die neue Saison zu gehen, auch wegen der Auseinandersetzung mit den Fans.
Wichtig wird die Rückkehr der Fans. Wie empfangen sie die Spieler? Wenden sie sich ab oder sind sie bereit, auch in der 2. Liga den vollen Support zu geben?
Bei dem nötigen Umbruch stellt sich zudem die Frage, ob es die Richtigen auf Schalke sind, die die nächsten Entscheidungen treffen werden. Das wage ich zu bezweifeln.
Bis bald, Euer
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 bildet der 52-Jährige mit Marcel Reif und Mario Basler das feste Experten-Team des CHECK24 Doppelpass.