Der nächste Weltmeister von 2014, der die Fußballschuhe an den Nagel hängt: (NEWS: Alles zur Bundesliga)
Khedira beendet seine Karriere
Sami Khedira beendet nach dieser Saison seine bemerkenswerte Profi-Karriere. Das erklärte der 34-Jährige in Diensten von Bundesligist Hertha BSC am Mittwochnachmittag während einer kurzfristig anberaumten Medienrunde seines Vereins.
"Heute ist ein Tag, der mir persönlich sehr schwer fällt, weil ich sagen möchte, dass meine Karriere enden wird", so Khedira, der erst im Januar zu den Berlinern gewechselt war.
Der CHECK24 Doppelpass am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1
Khedira war 77 Mal für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen und hatte 2014 in Brasilien mit Bundestrainer Joachim Löw den WM-Titel geholt. Im Finale gegen Argentinien fehlte er indes, nachdem er beim Warmmachen eine Wadenverletzung erlitten hatte.
Mit Real Madrid (2010-2015) wiederum hatte der Mittelfeld-Routinier im gleichen Jahr die Champions League gewonnen. Zudem spielte Khedira für den VfB Stuttgart, mit dem er 2007 Deutscher Meister wurde, und in Italien bei Rekordmeister Juventus Turin (2015-2021), wo in der Serie A gleich fünfmal der der Scudetto heraussprang.
Sami Khedira beendet Karriere bei Hertha BSC
In den vergangenen Jahren war der gebürtige Schwabe, für den im DFB-Team 2018 nach dem Russland-Debakel Schluss war, allerdings immer wieder von Verletzungspech heimgesucht worden, was seinen Entschluss zum Karriereende nun beförderte.
"Es fällt mir unwahrscheinlich schwer. 15 Jahre Profifußball haben ihre Spuren hinterlassen. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass es die richtige Entscheidung ist. Der Schmerz ist zwar sehr, sehr groß, aber am Ende überwiegt Dankbarkeit", sagte der 34-jährige nun dazu, wenngleich die Entscheidung kurzfristig gekommen war: "Selbst meine Brüder und Eltern wussten erst vor zwei Tagen Bescheid"
Khedira fügte an: "Es ist ein schleichender Prozess gewesen. Ich glaube, wenn ich bei Hertha auf dem Platz stand, dann konnte ich helfen. Fußball ist nicht nur Maximum-Speed, es spielt sich zu 80 Prozent im Kopf ab. Ich hätte also noch helfen können, aber mein Anspruch ist es, das Maximum herauszuholen. Ich kann nicht mehr erfüllen, was ich von mir verlange. Es war immer mein Wunsch, dass ich selbst über mein Leben und meine Karriere entscheide. Ich werde jetzt meinen Alltag selbst bestimmen. Ich war 15 Jahre fremdbestimmt."
Die bis zuletzt gegen den Abstieg kämpfende Hertha bedachte seinen Starspieler und Leader mit lobenden Worten und twitterte: "Ein ganz Großer verlässt die Fußballbühne. Auch wenn du nicht lange unser blau-weißes Trikot getragen hast: Danke für alles, Sami Khedira! Schön, dass du uns in einer schwierigen Situation geholfen hast." (Bundesliga: Die Tabelle)
Khedira will Fußball erhalten bleiben
Nach einer nun geplanten Auszeit mag der 106fache Bundesliga-Akteur, der bei der Hertha nur vier Monate wirkte und nach der Partie gegen 1899 Hoffenheim am Samstag abtritt, dann aber in den Profi-Fußball zurückkehren. (Bundesliga: Alle Spiele und Ergebnisse)
"Ich möchte alles reflektieren, was ich erlebt habe. Und dann entscheiden, ob es für mich ins Management oder in den Trainerbereich oder wo auch immer hin geht", erklärte Khedira. "Ich möchte erst mal die Zeit für mich nutzen und erst mal nichts Neues angehen. Aber langfristig werde ich dem Fußball erhalten bleiben."
Legenden verneigen sich vor Khedira
Mehrere Legenden gratulierten Khedira zu seiner starken Laufbahn.
"Sami, was für eine Reise. Gratulation zu deiner großartigen Karriere. Es war eine Freude, ein Teil davon zu sein. Viel Glück für die Zukunft", schrieb Sergio Ramos, der bei Real Madrid an Khediras Seite spielte.
Und Xabi Alonso, der Khedira ebenfalls bei den Königlichen kennenlernte, schrieb: "Glückwunsch, Xabi. Es war ein Vergnügen, mit dir zu spielen. Alles Gute für das neue Leben."
Der frühere Nationalelf-Kollege und Bayern-Akteur Jérôme Boateng erklärte in seiner Insta-Story: "Wir haben vieles zusammen erlebt und gewonnen. Gratulation zu deiner sensationellen Karriere und alles Gute für die Zeit danach."
Auch Ex-Klub Stuttgart meldete sich in Person von Thomas Hitzlsperger zu Wort: "Sami ist mit seinem Werdegang als Fußballer und Mensch und natürlich auch mit seinen Karrierestationen und Erfolgen ein leuchtendes Vorbild für alle Nachwuchsspieler. Mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2007 verbindet uns ein großartiges Erlebnis, dem Sami im Laufe der Jahre viele weitere Highlights hinzugefügt hat. Ich wünsche ihm für alles was kommt viel Erfolg und Freude."
Bruder Rani Khedira verfasste einen langen emotionalen Post und sprach von einem "traurigen und gleichzeitig wundervollen Tag".