Die Bosse von Borussia Dortmund und Real Madrid waren sich zuletzt stets einig: Sowohl Hans Joachim Watzke als auch Florentino Pérez erwarten im kommenden Transfersommer keine Mega-Deals.
Raiola: So lief der Haaland-Trip
Geht es nach dem Geschäftsführer des BVB und dem Präsidenten der Königlichen sind millionenschwere Blockbuster-Wechsel wegen den finanziellen Folgen der Pandemie derzeit schlicht nicht umsetzbar. Soll heißen: Auch ein frühzeitiger Abgang von Dortmunds Superstar Erling Haaland in Richtung Spanien wäre eigentlich nicht realistisch.
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Fragt man jedoch den Berater des norwegischen Tor-Garanten stellt sich die Situation ein wenig anders dar. "Alle 14 großen Klubs wollen ihn, ja. Nun ist es wichtig zu wissen, welcher die beste Option ist", erklärte Mino Raiola in einem Interview mit der As.
Beim Blick auf die großen Transfers müsse man in den Markt hineinhorchen. Und der Markt sage ihm, dass Haaland "bereit" sei.
Wer kann es sich leisten, Haaland NICHT zu kaufen?
Real sei dabei durchaus in der Verlosung, egal was Pérez in der Öffentlichkeit gesagt habe. "Ich weiß nicht, ob sie ihn sich leisten können, weil ich ihre Bilanzen nicht studiert habe. Aber ich glaube, dass sie es können. Ich glaube, sie können es alle." Die Frage sei vielmehr: "Kann Madrid es sich leisten, Haaland nicht zu kaufen? Und Barcelona?"
Bei Spielern wie Haaland und auch dem umworbenen Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain bekomme man "nur eine Chance, sie zu kaufen. Genau jetzt hat man die Chance, sie für die nächsten zehn Jahre zu holen." Raiola verwies auf Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. "Wenn sie einmal bei einem großen Klub sind, dann werden sie nicht mehr hergegeben."
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Der BVB hat Raiola zuletzt klar gemacht, dass man Haaland nach der aktuellen Saison nicht ziehen lassen will. Dies bestätigte der Super-Agent - zeigte sich aber unbeeindruckt. "Das haben sie gesagt. Jetzt werden wir sehen, ob dieses Verlangen bis zum 1. September Bestand hat."
Bei einem guten Angebot wolle er an den Verhandlungstisch treten. Nicht bestätigen wollte er die Ausstiegsklausel Haalands im Sommer 2021. Entscheidend sei ohnehin in erster Linie, ob der Spieler wechseln wolle.
Raiola: So kam es zum Spanien-Trip
Zuletzt hatte Raiola für Wirbel gesorgt, als er auf einer vermeintlichen Marketingtour in Spanien wegen Haaland bei Real und Barca vorstellig geworden seien soll. Begleitet wurde er bei seiner Reise von Haalands Vater Alfie. "Wenn ich euch den Grund für die Reise sage, werdet ihr mir es nicht glauben", sagte Raiola jetzt zu dem Trip.
Haaland senior wollte demnach nach Marbella reisen. "Er wollte reisen und ich auch, weil ich Laporta (dem neuen Präsidenten des FC Barcelona, Anm.) gratulieren und dann nach Madrid gehen musste. Wir haben das alles in einem Aufwasch erledigt." Bei 99% seiner Reisen sei er unerkannt unterwegs.
Am Flughafen von Barcelona, wo er bei seiner Ankunft abgelichtet wurde, gebe es keine privaten Terminals. Diverse Experten hatten darüber spekuliert, ob Raiolas öffentliche Anreise womöglich gar inszeniert gewesen sei. Der Berater sagte: "Dort warten Paparazzi 24 Stunden am Tag. Ich glaube, sie haben auf eine Schauspielerin gewartet." Es habe sich nicht mal um Sport-Fotographen gehandelt.
Er habe aber ohnehin nichts zu vergeben. Er spreche viel mit den Verantwortlichen von Barcelona und Real. Wie es im Poker um Haaland weitergeht, ist offen. Fest steht nur: das letzte Wort dürfte noch lange nicht gesprochen sein.