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FC Bayern: Maier und Augenthaler über Identifikation, Nagelsmann und Mia san mia

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FC Bayern: Maier und Augenthaler über Identifikation, Nagelsmann und Mia san mia

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Sepp Maier sorgt sich um FC Bayern

Der Abschied von Hermann Gerland beim FC Bayern verursacht in München einen kleinen Erdrutsch. Bei SPORT1 werden zwei Klub-Legenden deutlich.
Nach der Saison wird Jérôme Boateng den FC Bayern verlassen. Vor seinem Abschied meldet er sich nochmal zu Wort.
Der Abschied von Hermann Gerland beim FC Bayern verursacht in München einen kleinen Erdrutsch. Bei SPORT1 werden zwei Klub-Legenden deutlich.

David Alaba weg, Javi Martínez weg, Jérôme Boateng weg, Miroslav Klose weg - und auch Hermann Gerland weg. Die Liste der Abgänge ist in diesem Sommer mit einigen Hochkarätern gespickt.

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Und einige Fans stellen sich in diesen Tagen die Frage: Verkauft der FC Bayern gerade seine Seele, gibt es beim Rekordmeister ein Identifikationsproblem? (Kolumne: Der "Tiger" mit Herz und Seele)

Gerade der Abschied von Gerland nach 20 Jahren im Verein sorgt für Unverständnis - auch wenn laut Klubangaben Gerland selbst den Bossen mitteilte, dass er seine Tätigkeit beenden wird.

"Was man mit Hermann Gerland gemacht hat, ist ein Hammer. Er hat für den FC Bayern alles getan, was nur möglich war und was in seiner Kraft stand", sagt der frühere Bayern-Torwart und 1974er-Weltmeister Sepp Maier im Gespräch mit SPORT1.

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"Er hat den Nachwuchs gefördert und jahrelang bei den Profis sein Bestes gegeben. Im Verein wurden so viele neue Jobs geschaffen, aber dass man für so einen Mann keinen Posten findet, ist unverständlich."

Maier ist bei Nagelsmann skeptisch

Der 77-Jährige weiter: "Nur weil ein neuer Trainer kommt? Ich weiß nicht, ob sie mit Julian Nagelsmann so glücklich werden. Ich bin sehr skeptisch. Er hat noch keine Erfolge vorzuweisen. Fast jeder Trainer beim FC Bayern hat schon vorher Erfolge gehabt und Titel gewonnen." (Die Tabelle der Bundesliga)

Dennoch: Maier sieht aktuell "kein wirkliches Identifikationsproblem, weil das heutzutage alles gang und gäbe ist. Heute ist doch alles international geworden. Identifikation mit dem Verein ist das, wenn zum Beispiel acht Spieler aus der eigenen Jugend in der ersten Mannschaft spielen. Aber so etwas gibt es heutzutage nicht mehr. Früher war das so, dass diese Spieler dann auch beim Verein geblieben sind."

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Er weiß, wovon er spricht, schließlich spielte Maier in seiner gesamten Profi-Karriere nur für die Bayern - von 1962 bis 1979.

"Mia san mia gibt es heute nicht mehr"

Die Katze von Anzing, wie Maier früher genannt wurde, sorgt sich um seinen Herzensverein. "Das 'mia San mia' gibt es heute nicht mehr. Manche Spieler reden von Mia san mia und sind dann kurze Zeit später wieder weg vom FC Bayern."

Eine andere Bayern-Legende ist bei diesem Thema etwas vorsichtiger: Klaus Augenthaler.

"Ich glaube nicht, dass dem FC Bayern die Identifikation abhanden kommt. Ich mache mir da keine Sorgen. Ich war viel im Ausland unterwegs und der FC Bayern ist dort nicht nur mit einer Person präsent. Das Thema war immer wieder mal da", sagt der 63-Jährige bei SPORT1.

"…wie die Frauenkirche zu München"

Beim Thema Gerland gibt es aber auch für Augenthaler, von 1976 bis 1991 Profi beim FCB, keine zwei Meinungen. "Natürlich gehört Hermann Gerland zum FC Bayern wie die Frauenkirche zu München."

Es gebe jedoch nach wie vor Spieler, die zu Fanlieblingen werden können. "Ein Leon Goretzka kann auch in die Rolle einer absoluten Identifikationsfigur rein wachsen", meint Augenthaler. Es gehe in erster Linie um den Erfolg.

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"Alaba war lange im Verein, aber es kommt darauf an, wie die neue Saison läuft. Dann ist das Thema weniger brisant. Wenn der Erfolg mit Nagelsmann ausbleibt, wird es brisant werden."

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Augenthaler versteht Klose

Zum Thema Klose könne er nur sagen, "dass es seine eigene Entscheidung war. Er hat seinen Trainerschein und hat erst im U-Bereich und zuletzt unter Hansi Flick reingeschnuppert. Der eine braucht vier oder fünf Jahre, bis er Cheftrainer werden möchte, wie es bei mir war, und es gibt Typen wie Klose, die sofort ein Angebot als Chefcoach wahrnehmen wollen".

Maier ist derweil irritiert über die jüngsten Entwicklungen beim FC Bayern.

"Gerland hat sich nie Verfehlungen geleistet, war immer korrekt und zu jedermann nett. Er war fair zu den Spielern, sie haben ihn gemocht. Er hat mit ihnen Tacheles geredet, sie auch mal angeraunzt und jeder hat Hermann verstanden. Dass man so einen Mann gehen lässt, kann ich nicht verstehen."

Und weiter: "In diesem Fall lässt man Identifikation einfach ziehen. Und der Verein gibt hier einen Teil seiner Seele ab. Ich bin enttäuscht."

"Mir ist nicht wohl in meiner Haut"

Für den früheren Torwart findet beim FC Bayern gerade "ein kleiner Umbruch" statt und Maier gesteht: "Mir ist nicht wohl in meiner Haut."

Er könne nicht verstehen, was in den vergangenen Monaten alles gemacht wurde. "Das fing mit dem Streit zwischen Hansi Flick und Hasan Salihamidzic an. Da stimmt etwas nicht mehr. Hoffentlich kriegt das Olli (Oliver Kahn, d. Red.) wieder in den Griff. Ich habe ein ungutes Gefühl, hoffentlich täusche ich mich."

Augenthaler sieht das Ganze etwas gelassener. "Der FC Bayern wird seine Seele nicht verlieren, es wird immer der FC Bayern bleiben. Diese Dinge muss man abfangen können. Was ist denn mal, wenn Thomas Müller aufhört? Was war, als Beckenbauer oder Maier aufgehört haben? Da ging es auch weiter. Und Martínez ist Spanier, war neun Jahre beim FC Bayern, wurde jedes Jahr Deutscher Meister - und ist auch eine Legende."