Gerade erst hat der FC Schalke mit Peter Knäbel im Vorstand einen Nachfolger von Jochen Schneider gefunden, da tut sich die nächste personelle Lücke auf.
Anfeindungen! Vorstand verlässt S04
Alexander Jobst, Vorstand Marketing, Vertrieb und Organisation, wird sein Amt bei den Königsblauen am 30. Juni niederlegen. Dies gab der Klub offiziell am Donnerstag bekannt.
Grund für die Entscheidung sind laut einer Mitteilung die "anonymen Anfeindungen bis hin zu Bedrohungen, denen er und auch seine Familie seit einiger Zeit ausgesetzt sind." Bei allem Verständnis für Ärger, Frust und dabei auch emotional heftigen Äußerungen sei für ihn damit eine rote Linie überschritten worden.
Schalke nahm die Entscheidung des 47-Jährigen mit Bedauern hin. "Wir verlieren Alexander Jobst nur sehr ungern. Die Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und ihm war immer sehr vertrauensvoll und professionell", sagte Dr. Jens Buchta in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates.
Schalke bedauert Jobst- Abschied zutiefst
Mit Jobst verliere Schalke einen "überall anerkannten Fachmann, dessen Erfolge für sich sprechen. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft."
Jobst selbst ließ mitteilen, dass er mit "sehr, sehr schwerem Herzen" gehe. Mit der Entscheidung habe er lange gerungen. "Es war mir eine große Ehre, für diesen Verein arbeiten zu dürfen. Und ich verspreche: Bis zum 30. Juni gebe ich alles für diesen fantastischen Verein - das bin ich unseren Mitarbeitern, den Mitgliedern, den Fans und unseren vielen Partnern und Sponsoren schuldig."
Schalke steht in der Bundesliga kurz vor dem Abstieg. Jobst sagte dazu: "Wir haben für die Zweite Liga bereits frühzeitig ein Fundament in den Vermarktungserlösen geschaffen, wie es die meisten Vereine in der 1. Liga nicht haben. Ich übergebe meinen Verantwortungsbereich in einem erstklassigen Zustand."
Im Februar hatte Jobst beim Online-Forum "mitGEredet" öffentlich gemacht, dass er privat bedroht worden war. "Es wird eine Grenze überschritten, wenn ich SMS und E-Mails erhalte, in denen es heißt: 'Wir wissen, wo deine Kinder zur Schule gehen. Bist du dir sicher, dass sie wieder nach Hause kommen?' und 'Die nächste Mitgliederversammlung kommt, fang' schon einmal an zu laufen."
In einem offenen Brief, der sich vor allem an die Ultras wandte, hatte Schalke zuvor das Verhalten der eigenen Anhänger in den Social Media kritisiert.