Karl-Heinz Rummenigge hat die sportliche Leitung des FC Bayern mit einen öffentlichen Machtwort zur Ruhe aufgefordert.
Flicks Grundsatz-Rede im Wortlaut
Ein gemeinsamer Auftritt, gemeinsames Streben nach dem selben Ziel, das schwebt dem Vorstandsboss des deutschen Rekordmeisters vor. Aber Ruhe herrscht beim FC Bayern eigentlich fast nie. Im Gegenteil, Redebedarf ist der Regelfall.
Und so überrascht es wenig, dass Bayerns Trainer Hansi Flick, der bei all den Unruhen der letzten Wochen stets im Mittelpunkt stand, auf einer Pressekonferenz am Freitag weit ausholte, als er auf die Rummenigge-Ansage angesprochen wurde. 4 Minuten und 48 Sekunden lang trug Flick seine Sichtweise vor - und kündigte dann noch an, zu dem Thema künftig nichts mehr sagen zu wollen.
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Was er dann übrigens auch nicht mehr tat: Fragen zu Unstimmigkeiten mit Hasan Salihamidzic, seiner möglichen Zukunft als Bundestrainer oder einem Bekenntnis zu Bayern bügelte er allesamt ab. "Nächste Frage."
Hier lesen Sie das gesamte Statement von Flick im Wortlaut:
"Ich bin jetzt eineinhalb Jahre in dem Amt des Cheftrainers. Ich habe eine Mannschaft vorgefunden und das hat sich wahnsinnig entwickelt."
"Wir hatten letztes Jahr eine Mannschaft - und das weiß jeder, da wird mir auch jeder zustimmen -, die war qualitativ besser war als diese Mannschaft dieses Jahr. Trotzdem sind wir in der Bundesliga sieben Punkte vorne. Wir haben alle Möglichkeiten, wenn wir so spielen und ein bisschen effizienter sind, im Rückspiel in Paris das Halbfinale zu erreichen. Das ist unser Ziel."
"Mir macht es mit meinem Trainerteam enorm viel Spaß. Wir sind absolut fokussiert."
"Das sieht man auch an der Mannschaft, mit welcher Begeisterung, Intensität und Mentalität sie in den Spielen agiert. Ich habe von meinen Kollegen viele Nachrichten bekommen, die mir gratuliert haben und gesagt haben, dass die Mannschaft eine absolute Inspiration ist. Wie sie die Spiele auch in der Champions League gespielt hat und immer wieder versucht, den Gegner unter Druck zu setzen und versucht, den Gegner zu Fehlern zu zwingen."
"Ich glaube, dass uns das Spiel Mut für das Rückspiel macht. Auch, wenn die Ausgangssituation nicht ganz so einfach ist. Entscheidend ist jetzt erstmal das Spiel gegen Union. Was ich dazu sagen möchte: Wir sind absolut fokussiert auf unseren Job. Wofür wir da sind und wir in Amt und Würden sind, ist die Mannschaft. Ich bin absolut fokussiert auf meine Mannschaft und unterstütze sie."
"Weil ich auch spüre, dass meine Mannschaft auch mir gegenüber absolut loyal ist. Diese Dinge sind entscheidend. Wenn ein Team zusammenhält, sind alle mit dabei: die Trainer, das Trainerteam, da ist der Staff mit dabei und jeder einzelne Spieler. Auch die Spieler, die nicht spielen. Ob das jetzt Marco Roca ist, der leider jetzt ausfällt oder Bouna Sarr oder wer auch immer. Alle sind wahnsinnige Profis, die im Training immer 100 Prozent Leistung bringen. Auch, wenn sie weniger spielen. Einfach den Fokus auf das legen, was wichtig ist. Nämlich möglichst gut zu trainieren, um am Wochenende top vorbereitet in das Spiel zu gehen."
"Das sind die Dinge, die für mich wichtig sind und die die Mannschaft auch rüberbringt. Die Dinge, die ansonsten reingetragen werden … Ich weiß, das ist im Vorfeld auch von mir ein bisschen so gewesen, dabei habe ich eine Teilschuld. Aber was ich gesagt habe: Wir vergessen alles und gehen fokussiert in die Zukunft. Ich versuche das Ganze so zu lösen und so zusammenzuarbeiten, dass es im Sinne des Vereins ist. Alles andere was ansonsten an Störfeuern kommt, das kommt nicht von mir."
"Dazu will ich mich nicht mehr äußern. Auch in Zukunft nicht mehr. Wirklich jetzt. Ich weiß, Sie alle haben Ihre Aufgabe. Ihr Job ist es, aus dem Flick was Neues rauszubekommen. Ich verstehe das absolut. Aber verstehen Sie auch bitte, dass ich in Zukunft nur noch, wenn so eine Frage kommt, sage: Bitte die nächste Frage."
"Ich habe mit dem wirklich keine Lust mehr. Weil die Mannschaft ist so eine geile Mannschaft, es macht so Spaß, mit ihr zu arbeiten. Sie hat es verdient, dass wir jetzt in der wichtigen Phase die jetzt kommt, Union, Paris, Wolfsburg ... - sie haben das Recht dazu, dass man sich auf diese Dinge konzentriert, die entscheidend und wichtig sind. Ruhe im Umfeld zu haben. Daran müssen wir uns alle halten. Wir werden uns darauf vorbereiten um möglichst für diesen Verein den maximalen Erfolg zu bekommen. Das ist, die Bundesliga zu gewinnen und natürlich möglichst ins Halbfinale der Champions League zu kommen."