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FC Bayern: Hansi Flick und Co. - keine Konstanz bei den Trainern

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FC Bayern: Hansi Flick und Co. - keine Konstanz bei den Trainern

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Bayerns ewiges Trainerproblem

Auch Hansi Flick wird beim FC Bayern wohl keine lange Ära prägen. Die Münchner schaffen auf ihrem Trainerposten einfach keine Konstanz. Das hat vor allem zwei Gründe.
Schluss zum Saisonende! Mit dieser Ankündigung überrascht Hansi Flick nach Bayerns Sieg gegen Wolfsburg. So erklärt der Trainer seinen Schritt.
Auch Hansi Flick wird beim FC Bayern wohl keine lange Ära prägen. Die Münchner schaffen auf ihrem Trainerposten einfach keine Konstanz. Das hat vor allem zwei Gründe.

Eine Quizfrage vorweg: Wer war der letzte Trainer, der mehr als drei Jahre beim FC Bayern am Stück tätig war? Die Auflösung gibt es am Ende des Textes.

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Sollte Hansi Flick die Münchner tatsächlich wie gewünscht und öffentlich verkündet am Saisonende verlassen, dann wäre der Sextuple-Coach der elfte Trainer, den die Bayern in den vergangenen 17 Jahren verschlissen haben. Wobei Jupp Heynckes in dieser Zeit sogar dreimal an der Säbener Straße verantwortlich war.

Die Fluktuation ist beachtlich - zumal für einen Spitzenklub. Aber warum bekommen die Bayern keine Konstanz auf einem der wichtigsten Posten? Ein Blick auf die jüngsten Trainer - angefangen von Pep Guardiola, über Carlo Ancelotti, Willy Sagnol, Jupp Heynckes und Niko Kovac bis zu Flick - bringt zwei wesentliche Gründe zutage. Entweder hatten die Trainer ein Problem mit der Klubführung und der Kaderplanung oder sie verdarben es sich mit wichtigen Stützen der Mannschaft - manchmal auch beides.

Auch Heynckes wurde schon ausgebremst

Außen vor bei diesem Muster bleiben Sagnol als Interimstrainer für ein Spiel im Herbst 2017 und Heynckes. Der heute 75-Jährige war der einzige Bayern-Trainer, der in seiner letzten von vier Amtszeiten in München von den Vereinsoberen und den Spielern gleichsam rückhaltlos anerkannt und geschätzt wurde.

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Allein: Heynckes hatte seine Mission von Anfang an als "Freundschaftsdienst" für Uli Hoeneß verstanden und verabschiedete sich im Sommer 2018 - trotz Bittens und Flehens der Bayern - in den Ruhestand.

Dass es nicht immer einfach ist bei den Bayern, hatte aber auch Heynckes zuvor schon erfahren. Bevor er 2013 das Triple holte, hatten sich die Bayern bereits für Guardiola als Heynckes' Nachfolger entschieden.

Guardiola: Bayerns Transfergebaren "sehr speziell"

Der Spanier zementierte in seinen drei Jahren in München zwar Bayerns nationale Dominanz mit drei Meistertiteln und zwei Pokalsiegen, der Gewinn der Champions League blieb ihm jedoch verwehrt. Zudem biss auch Guardiola mit seinen Transferwünschen teils auf Granit.

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Zwar bekam Guardiola zu Beginn seiner Amtszeit Wunschspieler Thiago ("Thiago oder nix"), den Kauf weiterer Hochkaräter wie Ilkay Gündogan oder Kevin De Bruyne, die beide nun unter Guardiola bei Manchester City spielen, realisierte Bayern aber nicht. Bayern sei "nicht bereit gewesen, eine Riesen-Ablösesumme für De Bruyne zu bezahlen", sagte Guardiola rückblickend, Bayerns Transfergebaren empfand er als "sehr speziell".

In eine ähnliche Kerbe schlug zuletzt Niko Kovac. "Man will bei der Kaderplanung mitgenommen und eingebunden werden. Wir wissen alle, wie es in München abläuft: Dort ist es genau das Gegenteil", sagte Kovac der Sportbild.

Ancelotti und Kovac - Probleme mit Stars

Kovac und Ancelotti hatten in München aber vorwiegend andere Probleme - sie verscherzten es sich mit einigen Stars.

"Der Trainer hat fünf Spieler auf einen Schlag gegen sich gebracht. Das hätte er niemals durchgestanden. Du kannst als Trainer nicht deine prominentesten Spieler als Gegner haben", begründete Hoeneß die Trennung von Ancelotti im Herbst 2017. Der Italiener hatte in der Champions League 0:3 bei PSG verloren - und zuvor schon den Rückhalt in der Kabine.

Kovac stolperte auch über die Personalie Thomas Müller, der als Ur-Bayer zum Bankdrücker degradiert wurde. "Ich habe verstanden, dass man nicht alle glücklich machen kann", sagte Kovac später.

Nach schwachem Saisonstart 2019 wurde Kovac schließlich durch seinen damaligen Assistenten Flick ersetzt.

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In rasantem Tempo widerlegte Flick die Mär von den untrainierbaren Bayern und vollbrachte einen historischen Meilenstein: den Gewinn von sechs Titeln in einem Jahr.

Effenberg: "Graben zu tief"

Doch die erhoffte Konstanz wird es wohl auch unter Flick nicht geben. Bei allen Erfolgen. Bei aller Harmonie mit der Mannschaft. Diesmal ist es insbesondere der Konflikt mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der nicht zu kitten ist - und Flick wohl als Bundestrainer zurück in die Arme des DFB treiben wird.

Der "Graben" zwischen Flick und Salihamdzic sei zu "tief", befand SPORT1-Experte Stefan Effenberg im CHECK24 Doppelpass: "Ich hätte mir gewünscht, dass Flick bei den Bayern eine Ära prägt." Es kommt wahrscheinlich anders. Mal wieder.

Eine länger anhaltende Ära eines Bayern-Trainers liegt schon sehr weit zurück - womit wir bei der Ausgangsfrage wären. Der letzte Coach, der die Bayern länger als drei Jahre am Stück trainierte, war Ottmar Hitzfeld von 1998 bis 2004.