Als Eintracht-Trainer Adi Hütter nach dem 4:3-Sieg gegen den VfL Wolfsburg erneut auf seine Zukunft angesprochen wurde, blockte der Österreicher vollständig ab.
So unklar ist die Hütter-Zukunft
Auf die Frage, ob die Spieler mit dem Thema um seine Zukunft auf ihn zukamen, stellte der 51-Jährige klar: "Nein."
Gerüchte um Hütter-Abgang aus Frankfurt
Rund um Ostern intensivierten sich die Gerüchte, dass Hütter die Frankfurter in Richtung Borussia Mönchengladbach verlassen könnte.
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Wie SPORT1 einerseits aus Frankfurter und Gladbacher Insiderkreisen erfahren hat, sollen sich Hütter und die Borussia vor allem während der Länderspielpause im März sehr nahegekommen sein. Verantwortliche von beiden Klubs halten sich mit Kommentaren vehement zurück, Berater Christian Sand reagiert aktuell nicht auf Anfragen.
Die Rahmendaten stehen demnach offenbar schon fest. Hütter soll einen langfristigen Vertrag unterschreiben, von drei oder fünf Jahren ist die Rede. Die Eintracht erhielte einen Sockelbetrag in Höhe von 7,5 Millionen Euro, durch Bonuszahlungen könnte diese Rekordsumme für einen Trainer weiter anwachsen.
Aussagen von Eberl heizen Spekulationen weiter an
Die Aussage von Manager Max Eberl bei der vergangenen Pressekonferenz heizten die Spekulationen weiter an: "Wir haben schon länger sehr, sehr klar im Kopf, wer unser neuer Trainer sein soll." Das zeitgleich als Herumeiern definierte Verhalten von Hütter scheint das Puzzle zusammenzufügen.
Die Aufgabe in Gladbach könnte den Vorarlberger in der Tat reizen. Eberl vereint Kontinuität und Qualität, die Wege bei Transfergesprächen sind in Gladbach äußerst kurz.
Hütter dürfte am Niederrhein wohl mehr Gestaltungsspielraum als in Frankfurt erhalten, zudem bietet der Kader viel Klasse. (Service: Bundesliga-Torjäger der Saison 2020/21)
Hütter würde auf einen Wunschspieler treffen
Er würde in Gladbach auf Marcus Thuram treffen. Der Frankreich-Star wurde 2019 auch in Frankfurt gehandelt und war nach SPORT1-Informationen ein Wunschkandidat von Hütter. Stattdessen kam der im Winter abgegebene Bas Dost. Ein Transfer, der nicht nur vom Umfeld von Beginn an kritisch beäugt wurde.
Und: Die Eintracht droht trotz möglichen Einzugs in die Königsklasse Topstars wie Filip Kostic, Evan N’Dicka und André Silva zu verlieren.
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Gladbach ist durch die erfolgreichen Platzierungen der vergangenen zehn Jahre mit drei Champions-League-Teilnahmen anders gewachsen und kann auch ein Jahr ohne internationalen Wettbewerb ohne Auseinanderbrechen verkraften.
Dennoch: Eintracht-Verbleib nicht ausgeschlossen
Andererseits hat SPORT1 aus dem direkten Eintracht-Umfeld andere Töne vernommen. Es sei noch nichts fix, Hütter habe einen Weggang nach Gladbach auch intern nicht kommuniziert. Der Sieg gegen Wolfsburg hat die Zuversicht auf einen Verbleib noch steigen lassen. (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
Ein Weggang ist zwar nicht auszuschließen, in der Bundesliga könnten im Sommer auch bei den Topklubs Bayern München oder RB Leipzig spannende Posten frei werden. Die Ausfahrt muss also nicht unbedingt Mönchengladbach heißen. (Service: Tabelle der Bundesliga)
Viel Konjunktiv also in diesen Tagen und die elementare Frage: Warum ringt sich Hütter nicht mehr zu einem klaren Bekenntnis durch? "Ich bleibe", sagte er noch Ende Februar bei Sky, als er auf das mögliche Gladbacher Interesse angesprochen wurde.
Da ist die seitdem vorhandene Unklarheit in der obersten Vereinsriege. Hütter wusste zu dem Zeitpunkt seiner Aussage natürlich schon vom Abgang von Sportvorstand Fredi Bobic. Doch das seitdem vorherrschende Führungsvakuum bei der Eintracht kann ihm nicht gefallen.
Die wichtige Sportvorstands-Frage muss gelöst werden
Hütter verliert mit Sportdirektor Bruno Hübner eine weitere Vertrauensperson, bislang sind elementare Stellen noch nicht vollständig besetzt. Mit Ben Manga konnte Frankfurt zwar schon einen wichtigen Mann binden. Sollte die Eintracht einen Trainer suchen müssen, wird der vom Chefscout zum Direktor Profifußball aufgestiegene Manga mit großer Sicherheit dem Gremium angehören.
Doch der Hübner-Posten soll auf mehrere Schultern verteilt, neben Manga noch eine Art Team-Manager installiert werden. Über allem steht aber die Bobic-Frage.
Aufsichtsratschef Philip Holzer muss einen der Top-Sportvorstände in der Bundesliga ersetzen. Hütter wird vor seiner Zukunftsentscheidung wissen wollen, mit wem er zukünftig in Frankfurt zusammenarbeiten müsste.
Hütter-Verbleib als großes Eintracht-Ziel
Die Führungsetage um Marketingvorstand Axel Hellmann reagiert weiterhin gelassen auf die Gerüchte. Der Klub sieht sich gut aufgestellt, das erstmalige Erreichen der Champions League würde die Attraktivität deutlich steigern.
Mit Lucien Favre, Peter Bosz oder Steffen Baumgart tauchen bereits erste Namen ganz lose auf, konkrete Verhandlungen und intensive Gespräche gibt es noch keine.
Oder bleibt Hütter und trainiert erstmals in seiner Trainer-Laufbahn in der Königsklasse? Eine endgültige Antwort steht auch vor dem direkten Duell gegen Gladbach am kommenden Spieltag aus.
Die Eintracht sieht sich für den Fall der Fälle in der Lage, einen Totalumbruch erfolgreich zu meistern. Doch Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Hütter bleibt jedoch das große Ziel.