Borussia Mönchengladbach hat nach einem seltsam lethargischen Auftritt den sicher geglaubten Sieg und wichtige Punkte im Rennen um einen Europacup-Platz verschenkt.
Hoffenheim überrumpelt Gladbach
Trotz einer Zwei-Tore-Führung verlor der diesjährige Champions-League-Teilnehmer am 30. Spieltag der Bundesliga 2:3 (2:0) bei der zuletzt schwächelnden TSG Hoffenheim. Gladbach liegt vier Zähler hinter einem Europa-League-Rang. (Service: Tabelle der Bundesliga)
Rose: Haben uns Niederlage selbst zuzuschreiben
Der kroatische Vizeweltmeister Andrej Kramaric (48. und 65.) sowie Ihlas Bebou (60.) trafen für die Kraichgauer, die nach fünf Begegnungen ohne Sieg wieder einen Dreier einfahren konnten. Alassane Plea (25.) und Valentino Lazaro (45.+1) waren für die Borussia erfolgreich.
"Wir wollten heute gewinnen und unsere Erfolgsserie ausbauen, aber wir haben verdient verloren", sagte Cheftrainer Marco Rose. "Über irgendwelche Schiedsrichterentscheidungen brauchen wir diesmal nicht zu diskutieren. Die Niederlage haben wir uns ganz allein selbst zuzuschreiben."
Linksverteidiger Stefan Lainer wurde deutlich: "Wir haben heute gewisse Tugenden vermissen lassen. Wir waren weit weg davon, dominant zu sein. Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben, das ist sehr ärgerlich", sagte Lainer bei Sky: "Es waren wichtige drei Punkte, die wir liegengelassen haben."
Gladbach schon vor der Pause schwach
Beim Geisterspiel in Sinsheim vergab Christoph Baumgartner schon in der dritten Minute per Kopf die Chance zur Führung für die stark ersatzgeschwächten Hoffenheimer, bei denen Kevin Akpoguma, Ermin Bicakcic, Mijat Gacinovic, Dennis Geiger, Benjamin Hübner, Marco John, Sebastian Rudy, Konstantinos Stafylidis und Kevin Vogt fehlten.
Die Gäste, die ohne den gesperrten Stammtorhüter Yann Sommer und den verletzten Kapitän Lars Stindl auskommen mussten, fanden zunächst in der Offensive kaum statt. Auch Mitte der ersten Hälfte tat sich die Mannschaft des zu Borussia Dortmund wechselnden Rose beim Spielaufbau schwer. (Service: Ergebnisse und Spielplan)
Auf der anderen Seite war es der Däne Robert Skov, der den Gladbacher Torwart Tobias Sippel mit einem abgefälschten Schuss prüfte (22.). Von der Borussia, die ab der kommenden Saison vom derzeitigen Frankfurter Coach Adi Hütter betreut wird, kam viel zu wenig.
Hoffenheim gelingt Comeback nach Zwei-Tore-Rükstand
Das Tor durch Plea fiel aus dem Nichts und regte die Hoffenheimer furchtbar auf, weil sie zuvor ein Foul an Kramaric gesehen haben wollten. Der kurz vor dem Anpfiff für die EM-Endrunde nominierte Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) bewertete die Szene, bei der er sicher keine klare Fehlentscheidung getroffen hatte, aber anders. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Sechs Minuten nach dem Rückstand hatte Ihlas Bebou den Ausgleich für die TSG auf dem Fuß, der Angreifer traf aber nur den Pfosten. Auch Skov konnte eine weitere gute Möglichkeit nicht verwerten (39.). Besser machten es die Gladbacher, die ihre zweite Chance zum zweiten Treffer nutzten.
Gleich zu Beginn zweiten Durchgangs belohnte Kramaric die TSG für ihren Aufwand. Bebou und erneut Kramaric legten nach, die Gladbacher waren völlig von der Rolle. Erst in der Schlussphase wurden die Gäste wieder stärker. Patrick Herrmanns vermeintlicher Ausgleich in der Nachspielzeit wurde wegen einer deutlichen Abseitsstellung nicht gegeben.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)