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TSG Hoffenheim: Oliver Baumann über Sebastian Hoeneß und Nationalmannschaft

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TSG Hoffenheim: Oliver Baumann über Sebastian Hoeneß und Nationalmannschaft

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Baumann: "Kann Nationalteam helfen"

Oliver Baumann zählt bei der TSG Hoffenheim zu den absoluten Leistungsträgern. Im SPORT1-Interview spricht er über die TSG, Trainer Sebastian Hoeneß und die Nationalmannschaft.
Oliver Baumann steht seit 2014 für die TSG Hoffenheim zwischen den Pfosten
Oliver Baumann steht seit 2014 für die TSG Hoffenheim zwischen den Pfosten
© Imago
Oliver Baumann zählt bei der TSG Hoffenheim zu den absoluten Leistungsträgern. Im SPORT1-Interview spricht er über die TSG, Trainer Sebastian Hoeneß und die Nationalmannschaft.

Seit 2014 steht Oliver Baumann bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag. Bei den Kraichgauern ist der 30-Jährige eine unverzichtbare Größe.

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Im SPORT1-Interview spricht der Torhüter über die schwierige Saison mit der TSG und den Traum, für die Nationalmannschaft zu spielen.

SPORT1: Herr Baumann, in der Bundesliga steht die TSG auf Platz 11, nach oben und nach unten scheint nicht mehr so viel zu gehen in dieser Saison. In den anderen Wettbewerben sind Sie auch nicht mehr dabei. Wie schwer fällt es einem da, die Motivation hochzuhalten? Zumal in leeren Stadien ...

Oliver Baumann: Ja, die Zuschauer fehlen natürlich. Dieser Support der eigenen Fans oder die Feindseligkeit der anderen …

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SPORT1: Ach tatsächlich, die fehlt auch?

Baumann: Die fehlt natürlich auch. Tatsächlich ist es für mich so, dass das auch motiviert und diese Stimmung einen ganz anderen Reiz bzw. diesen Kitzel-Effekt hat. Wenn du mal kurz eine Minute hast, dann denkst du, eigentlich sieht das aus wie ein Freundschaftsspiel, dabei geht es um richtig viel. Es ist schon ein anderes Spiel geworden, auch für mich als Zuschauer. Wenn ich mir jetzt privat ein Spiel anschaue, macht mir das nicht so viel Spaß wie früher, als noch Stimmung im Stadion war.

Baumann: "Mir macht es zuhause keinen Spaß, Fußball zu gucken"

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SPORT1: Wie sehr sehnen Sie sich nach einer Rückkehr der Fans in die Stadien? (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)

Baumann: Mir macht es zuhause keinen Spaß, Fußball zu gucken. Ich schaue wirklich wenig, also nur noch bei Top-Teams. Sonst habe ich auch mal weniger interessante Spiele geschaut, aber wenn die Stimmung auch gut rüberkam und der jeweilige Verein eine gute Stimmung hatte, dann hast du da auch gerne zugeschaut. Und jetzt wirkt es wie bei Freundschaftsspielen in einem Trainingslager. 

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SPORT1: Corona hat der TSG ja auch übel mitgespielt...

Baumann: In dieser Saison ging es hoch und runter, wir hatten viele Höhen und Tiefen, auch mit Corona und den Nachfolgen von Corona. Wir hatten echt zu kämpfen, es hat uns viel Kraft gekostet. In der einen Phase waren es sechs oder sieben Spieler, die nicht mitspielen durften. Und nach den zwei Wochen steht erstmal Muskelaufbau und Lungenfunktionstest auf der Agenda. Das macht es fürs Team schwer.

SPORT1: Das heißt: Corona hat Ihnen ein bisschen die Saison verhagelt?

Baumann: Wir sind sehr enttäuscht, dass wir aus dem Pokal und der Europa League rausgeflogen sind, aber was die Liga angeht, haben wir aus diesen Situationen, in die wir gekommen sind, sehr viel gemacht. Wir sind ruhig geblieben, der Trainer ist ruhig geblieben, keiner ist durchgedreht. Obwohl wir manchmal gedacht haben: 'Das kann doch nicht sein, wieso trifft es uns jetzt schon wieder.' Die Motivation ist, den Anschluss nach oben wieder zu schaffen. Weil wir jetzt auch durch die Rückrunde wieder trainieren können. In der Hinrunde haben wir uns durch das wenige Training nicht groß etwas erarbeiten können. Das hat es natürlich auch sehr schwierig gemacht, weil du ja zwischen Spiel, Regenerationstraining, ganz kurzem Training und wieder Spiel wechselst. Alle drei Tage ein Spiel, ohne wirklich viel Training, und dann wieder ein Spiel, das hat schon geschlaucht.

Baumann: Sind noch nicht da, wo wir eigentlich hinwollen

SPORT1: Ihr Trainer Sebastian Hoeneß hat jetzt seine erste Profisaison bald hinter sich gebracht. Wie hat er sich gemacht in seinem ersten Jahr?

Baumann: Hut ab, wie er mit dieser Situation umgegangen ist. Du kommst als neuer Trainer, willst natürlich auch deine Jungs trainieren, die Sachen, die du im Kopf hast, rüberbringen. Und auf einmal hast du nach der Vorbereitung kein Training mehr. Dafür haben wir die Gruppenphase super überstanden, sind im Pokal sehr unnötig rausgeflogen. In der Liga, klar, lief es dadurch auch nicht optimal, aber wir sind super damit umgegangen. Seit der Rückrunde hatten wir dann auch wieder viel Training, wo wir auch die Abläufe trainieren können. Wir haben immer gesagt, das zählt. Aber wir hatten keine Zeit dafür.

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SPORT1: Das heißt, dass es jetzt besser laufen müsste...

Baumann: Jetzt wird es besser, wir werden stabiler, aber trotzdem sind wir noch nicht da, wo wir eigentlich hinwollen. Aber dafür, dass die Saison schon so lange geht, ist es nur eine kurze Zeit, in der wir uns Dinge erarbeiten konnten. Und dafür würde ich es als sehr positiv bewerten, dass der Verein da ruhig geblieben ist. Normalerweise hätte man da auch mal durchdrehen können, aber dann wäre die Gefahr gewesen, dass das gesamte Konstrukt auseinanderbricht.

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SPORT1: Zu Ihnen persönlich: Bis auf einige Meisterschaften in der Jugend haben Sie bisher in Ihrer Karriere noch keine Titel gewonnen. Haben Sie sich damit abgefunden oder haben Sie den Traum, irgendwann noch einmal einen Pokal in die Höhe zu recken?

Baumann: Ja, natürlich. Der Traum wird bleiben, solange ich Fußball spiele. Das ist mein persönlicher Antrieb, das, was mich tagtäglich motiviert. Das Schnellste bzw. Einfachste wäre wahrscheinlich ein Pokal, also der DFB-Pokal. Diese Chance haben wir uns dieses Jahr aber leider verbaut.

SPORT1: Sie trugen in Ihrer Profikarriere bislang nur zwei Trikots: das von Freiburg und Hoffenheim. Ist es ausgeschlossen, dass nochmal eins dazukommt?

Baumann: Die Chance ist sehr gering. Ich fühle mich privat wie auch sportlich extrem wohl in Hoffenheim, wenn ein Wechsel infrage kommt, müsste es auf jeden Fall ein Riesen-Ding sein oder der mich von der Stadt oder dem Land her sehr reizen würde. Ich kann mir auch vorstellen, meine Karriere hier zu beenden. Stand jetzt will ich meinen Vertrag erfüllen und auch etwas zurückgeben. Aber man soll niemals nie sagen.

Baumann: "Der Traum bleibt, für Deutschland ein Spiel zu machen"

SPORT1: Sie waren ja im Herbst 2020 auch bei der Nationalmannschaft dabei. Wie haben Sie die Tage dort empfunden?

Baumann:  Ich habe mich sehr gefreut damals, den Anruf von Andi Köpke zu bekommen. Und dann ihn, Joachim Löw, Oliver Bierhoff und die ganzen Jungs kennenzulernen. Und natürlich auch so ein bisschen den Anreiz zu bekommen: 'Hey, so weit bist du ja vielleicht gar nicht weg. Du kannst das definitiv auch.' Der Traum bleibt, für Deutschland ein Spiel zu machen. Ich hab mich mit allen auch sehr gut verstanden. Einmal musste ich ja frühzeitig abreisen, weil wir in der Mannschaft schon wieder Corona hatten. Das war sehr schade. Da hat Andi Köpke mir gesagt: 'Du wärst für den Abend Nummer zwei gewesen.' Das war dann nicht so cool für mich. Ich hoffe natürlich, dass ich auch in Zukunft wieder eingeladen werde. (Die Tabelle der Bundesliga)

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SPORT1: Haben Sie noch leise Hoffnungen, dass Sie als Nummer drei zur EM fahren könnten?

Baumann: Hoffnung ja. Ich bin grundsätzlich überzeugt, dass ich der Mannschaft sportlich wie persönlich helfen kann. Aber natürlich in richtiger Rolle. Ich weiß, dass ich Neuer und Ter Stegen ausklammern muss. Da gibt es keinen Weg dran vorbei. Da will ich auch nicht sagen: 'Ich will jetzt hier die Nummer eins werden', das wäre ja völlig absurd. Aber in gewisser Rolle kann ich der Mannschaft schon guttun.