Wird der FC Bayern bei strittigen Situationen von den Schiedsrichtern begünstigt?
Diese Zahlen sprechen gegen Reus
Der Frust-Ausbruch von Dortmunds Kapitän nach dem 2:4 des BVB in München hat eine altbekannte Diskussion neu angefacht - aber zumindest der Blick auf die aktuelle Saison relativiert die These.
Reus hielt Schiri Marco Fritz vor, dass er nach einem Rempler von Leroy Sané gegen Emre Can weiterspielen ließ, der dann im vorentscheidenden 3:2 durch Leon Goretzka mündete. Und er behauptete, dass Unparteiische in vergleichbaren Situationen gewiss ein Foul gegen Bayern gepfiffen hätten (KOMMENTAR: Reus hat recht - und liegt doch so falsch).
Daten des Dienstleisters Deltatre bestätigen diese These so allerdings nicht: Eine Auflistung der eindeutigen Fehlpfiffe in Bezug auf Tore, Elfmeter und Platzverweise in dieser Saison offenbart stattdessen, dass die Bayern zuletzt häufiger benachteiligt als bevorzugt worden sind.
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Deltatre zählte vier klare Fehlentscheidungen in Bayern-Spielen (zufälligerweise nur verwehrte Elfer) - lediglich eine davon zu ihren Gunsten, drei zu ihren Ungunsten:
14. Spieltag, FC Bayern - Mainz 05 (5:2):
Merveille Papela foult Joshua Kimmich in der 91. Minute im Strafraum - kein Elfmeter für Bayern.
16. Spieltag, FC Bayern - SC Freiburg (2:1):
Manuel Gulde begeht in der 4. Minute ein Handspiel - kein Elfer für Bayern.
18. Spieltag, FC Schalke 04 - FC Bayern (0:4):
Benjamin Stambouli foult Goretzka in der 35. Minute - auch diesmal kein Elfer für Bayern.
22. Spieltag, Eintracht Frankfurt - FC Bayern (2:1):
Das einzige Mal, dass der "Bayern-Bonus" tatsächlich zuschlägt: Alphonso Davies bringt Ragnar Ache zu Fall, Frankfurt wird der fällige Strafstoß verwehrt.
Ein weiteres statistisches Detail, das gegen Reus' These spricht: Es wird keineswegs permanent Foul für die Bayern gepfiffen.
Es gab es in dieser Spielzeit 266 Freistöße wegen eines Fouls eines Gegenspielers an einem Münchner, Liga-Durchschnitt sind 286.
Dass die Bayern darunter liegen, ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Bayern viele Dribbler im Team hat, die die Eins-zu-Eins-Situationen suchen.