Lange musste der BVB auf diesen Moment warten. Vier Jahre, um genau zu sein. Seit 2017 stehen die Dortmunder wieder in einem Viertelfinale der Champions League.
Zorcs Wunsch für das Viertelfinale
Sehr zur Freude von Manager Michael Zorc. "Es hat vier Jahre gedauert, bis wir uns unter den Top 8 zurückgemeldet haben", sagte der 58-Jährige am Mittwoch im Gespräch mit SPORT1. "Es tut schon gut, wenn du deinen Klubnamen in dieser Riege siehst. Das ist schön für das Renommee und auch wirtschaftlich wichtig in diesen Zeiten."
Beim 2:2-Remis im Rückspiel gegen den FC Sevilla, das nach einem 3:2 im Hinspiel fürs Weiterkommen reichte, zeigten die Schwarzgelben wahrlich keine Glanzleistung. Die Ballbesitzquote von nur 31 Prozent belegt das.
"Unsere Mannschaft hat läuferisch und kämpferisch aber eine überragende Leistung gezeigt", zeigte sich Zorc zufrieden, "auch wenn spielerisch gegen ein solches Klasse-Team, das enorm unter Druck stand, logischerweise ein bisschen was auf der Strecke blieb."
BVB mit der richtigen Einstellung gegen Sevilla
Die Einstellung stimmte in der Tat: Das BVB-Team trat als Einheit auf, gewann 56 Prozent der Zweikämpfe und hatte auch läuferisch mit 116:112-Kilometern die Nase vorn.
Die Mittelfeldspieler Jude Bellingham, Thomas Delaney und Mahmoud Dahoud liefen allesamt mehr als 12 Kilometer.
Nach dem Königsklassen-Erfolg will Zorc nun aber "keine große Euphorie aufkommen lassen". Auch wenn man in beiden Pokalwettbewerben dabei ist, geht der Blick nun voll in Richtung Bundesliga und auf das Heimspiel am Samstag gegen Berlin (Bundesliga: Borussia Dortmund - Hertha BSC, Samstag ab 18.30 Uhr im LIVETICKER).
"Es wäre fatal", mahnt der Manager, "wenn wir uns jetzt falsch fokussieren. Wir müssen in der Liga die Basis dafür legen, dass wir auch im nächsten Jahr wieder solche großen Spiele haben können. Jetzt zählt für uns nur die Bundesliga und das Spiel gegen Hertha! Die Champions-League-Qualifikation wird bis zum Saisonende unser Hauptthema sein." (Tabelle der Bundesliga)
Zorc hofft, dass das Weiterkommen gegen Sevilla "nun einen Schub für die weiteren Aufgaben gibt".
Zorc hat einen Wunsch zur Champions-League-Auslosung
Am 19. März findet in Nyon/Schweiz die Auslosung für das Viertelfinale statt. Als insgeheimes BVB-Wunschlos gilt der FC Porto, der sich am Mittwochabend gegen Juventus Turin durchgesetzt hat.
"Es gibt jetzt keine einfachen Lose mehr", sagt Zorc, der ein mögliches Duell mit Gladbach (Champions League: Manchester City - Borussia Mönchengladbach, Dienstag ab 21 Uhr im LIVETICKER) oder Bayern (Champions League: FC Bayern - Lazio Rom, Mittwoch ab 21 Uhr im LIVETICKER) umgehen will. "Ein deutsch-deutsches Duell braucht im Viertelfinale noch niemand. Wir warten einfach ab, was die Auslosung hergibt." (Spielplan und Ergebnisse der Champions League)
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Mit Blick auf den Video-Wahnsinn rund um den Haaland-Elfmeter hat Zorc ebenfalls eine klare Meinung: "Uns wurde ja gerade vielfach erläutert, dass der Zweikampf von Leroy Sané an Emre Can kein Foul war", sagt der Sportchef. "Dann kann der Körpereinsatz von Erling aber logischerweise auch kein Foul gewesen sein. Ich verstehe nicht, warum unser Tor dann nicht gezählt hat."
Und weiter: "Die Begleitumstände und die langen Pausen beim Videobeweis sollte man wirklich überdenken. Man kann sich die Frage stellen, ob dieses Mehr an Gerechtigkeit, was es in der Summe schon gibt, diesen Verlust des ursprünglichen Gefühls des Torerfolges auch wirklich wert ist. Das ist verlorengegangen. Du guckst zuerst, was der Schiri macht und ob das Tor auch wirklich gegeben wird."