Eintracht Frankfurt hat auch dank Tormaschine Andre Silva im Rennen um Europa ein dickes Ausrufezeichen gesetzt.
Frankfurt bekräftigt CL-Ambitionen
Die Hessen bezwangen den direkten Kontrahenten Union Berlin in einem wilden Spektakel mit 5:2 (4:2) und halten damit weiter Kurs auf die Champions League. (SERVICE: Tabelle der Bundesliga)
Der CHECK24 Doppelpass mit Oliver Mintzlaff am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1
Vor dem Duell mit dem ärgsten Verfolger Borussia Dortmund ist das Team von Trainer Adi Hütter weiter in der Pole Position. (SERVICE: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Frankfurt stellt Ambitionen für die Champions League klar
"Dass wir nun von der Champions League reden können, hat sich mit der Zeit entwickelt, während unserer starken Phase. Heute war ein sehr wichtiges Spiel für die letzte Phase der Saison. Gegen die drittbeste Abwehr der Liga fünf Tore zu machen, zeigt, dass wir Ambitionen nach oben haben", stellte Frankfurts Djibril Sow nach dem Erfolg klar.
Der Trainer des Gegners, Urs Fischer, sah trotz der Niederlage keinen großen Anlass zur Sorge. "Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren. Wie wir in der zweiten Halbzeit reagiert haben, hat mir gut gefallen, da hätten wir den Anschluss oder sogar den Ausgleich erzielen können. Fehler wie in der ersten Halbzeit dürfen wir natürlich nicht machen, da wird es schwierig etwas zu gewinnen", lautete sein Fazit.
Eintrachts Silva (2./41.) gelang schon vor der Pause sein sechster Doppelpack der Saison, außerdem trafen Filip Kostic (39.) und Timothy Chandler (90.+2) - Unions Robert Andrich (35.) unterlief ein kurioses Eigentor aus rund 30 Metern. (LIVETICKER zum Nachlesen)
"Das Eigentor von Andrich war schon sehr gut, den hat er super getroffen. So etwas passiert, da mache ihm keinen Vorwurf", kommentierte FCU-Keeper Andreas Luthe nach dem Spiel die Aktion.
Rückschlag für Union im Kampf um Europa
Die Berliner kassierten trotz eines Doppelpacks von Max Kruse (7./45.+3) vor der Länderspielpause einen empfindlichen Rückschlag im Rennen um Europa. Bei neun Punkten Rückstand dürfte die Eintracht schon außer Reichweite sein.
Dabei hätte das Spiel auch durchaus zu Gunsten der Köpenicker enden können. "Gefühlt war jeder Angriff von Union gefährlich. Sie hatten viele klare Torchancen. Wenn die reingehen, dann wird es ein sehr interessantes Spiel für die Zuschauer", erklärte Eintracht-Keeper Trapp nach der Partie.
In der Tat stand am Ende ein dickes Chancenplus für Union in der Statistik. 25-mal schossen die Berliner auf das Tor der Hessen, die sich mit "nur" neun Torschüssen trotzdem über drei Punkte freuen können.
Und das obwohl am Samstag bei den Frankfurtern neben den gesperrten Amin Younes und Tuta auch Abwehrchef Martin Hinteregger weiter verletzt fehlte. Ohne den Ruhepol in der Defensive entwickelte sich ein wildes Spiel. Schon nach 54 Sekunden musste Sow für den geschlagenen Kevin Trapp auf der Linie retten.
Keine Minute später leitete der Schweizer auf der Gegenseite mit einem Traumpass auf Kostic den Führungstreffer ein, dessen Hereingabe musste Silva aus vier Metern nur noch über die Linie drücken.
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Silva-Tor neuer Eintracht-Rekord
Es war ein Tor der Rekorde: Als erster Frankfurter knackte der Portugiese schon am 26 Spieltag die Marke von 20 Treffern und die Eintracht stellte ihre Bestmarke aus dem Jahr 1992 mit dem 21. Spiel in Serie mit mindestens einem Tor ein.
Doch Union ließ sich von dem frühen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen - im Gegenteil. Kruse hatte nach Fehler von Hasebe mit einem überlegten Flachschuss gleich die Antwort parat. Ein umstrittenes Tor, denn Vorlagengeber Ryerson traf den Japaner am Oberschenkel, dieser musste im Anschluss behandelt werden.
Der Ausgleich zählte dennoch. Trapp hielt sich im Anschluss nicht mit Kritik an den Videoassistenten zurück. "Da frage ich mich, was die Schiedsrichter in Köln da sehen. Der Schiedsrichter selbst hat in der Halbzeit gesagt, das ist ein klares Foul. Er hat es sich nur nicht angeschaut, weil die in Köln gesagt haben… ähm vielleicht", sagte der Torhüter.
Der für den beim Aufwärmen verletzten Petar Musa in die Startelf gerückte Joel Pohjanpalo hätte die Partie für die Berliner sogar komplett drehen können, doch erneut Sow auf der Linie (20.) und dann Trapp (21.) retteten für die Eintracht.
Drei Tore in sechs Minuten
In Folge bekam die Hütter-Elf die Partie etwas besser unter Kontrolle und Andrich leitete mit seinem Slapstick-Eigentor aus 25 Metern eine irre Schlussphase der ersten Halbzeit ein.
Erst vollendeten Kostic und Silva gegen die drittbeste Abwehr der Liga zwei blitzschnell vorgetragene Konter, dann sorgte Kruse einen Tag nach seinem 33. Geburtstag per Kopfballbogenlampe für den Pausenstand.
Nach dem Wechsel stabilisierten sich beide Defensivreihen etwas, die Torraumszenen wurden seltener. In der Schlussphase wackelte Frankfurt nochmal etwas, doch Keita Endo (69.) vergab für Union völlig freistehend.
Das letzte Tor gelang dann trotzdem den Hessen in der Nachspielzeit. Auf Vorarbeit von Steven Zuber traf Chandler zum 5:2-Endstand.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)