Erling Haaland war richtig angefressen.
Wut-Abgang: Haaland sauer auf BVB
Direkt nach dem Abpfiff warf er sein Trikot Gegenspieler Jorge Meré entgegen und stapfte wutentbrannt in Richtung Kabine.
Auf dem Weg zum Spielertunnel lief der Norweger an Trainer Edin Terzic vorbei, klatschte nicht ab, zog sich stattdessen das weiße Stirnband ab und schüttelte ungläubig den Kopf.
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Zwei Haaland-Tore reichen nicht. Mit dem 2:2 bei Abstiegskandidat 1. FC Köln verspielt der BVB wichtige Punkte im Kampf um die Champions League.
Terzic spricht von "Rückschlag"
"Das ist ein kleiner Rückschlag für uns", monierte Terzic. "Wir gehen jetzt mit einer Portion Enttäuschung in die Länderspielpause. Wir müssen uns diese Tabelle jetzt zwei Wochen angucken."
Und diese lügt nicht. Weil Frankfurt (5:2 gegen Union) und Wolfsburg (2:1 in Bremen) gewonnen haben, hat der BVB als Fünfter nun wieder vier Punkte Rückstand auf Rang vier.
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Genau das macht Haaland so wütend. Der 20-jährige Top-Stürmer will nämlich auch in der nächsten Saison unbedingt auf der ganz großen Bühne spielen – und das (eigentlich) am liebsten mit dem BVB. Bei Nicht-Erreichen der Königsklasse schwinden die Chancen auf einen Haaland-Verbleib allerdings, wenngleich der Stürmer erst im Sommer 2022 eine Ausstiegsklausel hat. Die europäischen Top-Klubs stehen längst Schlange.
Spanischen Medienberichten zufolge plant Real Madrid ein 160-Millionen-Euro-Paket für Haaland. 120 Millionen Euro Ablöse sollen für den BVB und der Rest an Berater Mino Raiola und Papa Alf-Inge gehen.
Haaland machte am Samstag in Köln mal wieder ein Klasse-Spiel, brachte seine Farben erst mit Wucht und Wille früh in Führung (3.) und erzielte zudem kurz vor Schluss das rettende 2:2 (90.). Während des Spiels, auch nach dem Rückstand, pushte er seine Nebenleute immer wieder. "Come on guys", rief er, "keep pushing." Und: "We need to do more!"
Haaland schon zur Pause sauer
Haaland setzte allerdings auch einen Kopfball an den linken Pfosten (75.) und verpasste per Drop-Kick (84.) das Tor.
Schon in der Halbzeitpause soll Haaland richtig sauer gewesen sein. "Fuck this bullshit!" soll der Angreifer laut einigen Anwesenden im Spielertunnel gerufen haben.
Über Haalands Wut-Anfälle sagt Terzic: "Erling hatte fünf Abschlüsse und macht wieder zwei Tore. Trotzdem sieht man seine Enttäuschung heute, weil er den Platz mit drei Punkten verlassen wollte. Dieser Siegeswille zeichnet ihn aus. Das zeigt er uns jeden Tag und euch ein oder zwei Mal die Woche."
Haaland selbst wollte nach dem Remis kein Interview geben. Auf Twitter schrieb er: "Kein tolles Resultat. Wir werden das als Motivation nehmen, um noch stärker zurückzukommen. Danke an alle BVB-Fans für die Unterstützung."
Haaland schoss in Köln seinen dritten Auswärts-Doppelpack in Folge. In 21 Ligaspielen schoss er 21 Tore. Insgesamt liegt er jetzt bei 49 BVB-Toren in 49 Pflichtspielen. "Wir werden ihm weiterhelfen, damit er uns weiterhelfen kann", sagt Terzic. "Wir sind sehr froh, dass er bei uns ist."
Fragt sich nur, wie lange sich Haaland diesen BVB noch antut …