Der stark abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist Schalke 04 trennt sich wie erwartet zum Saisonende von seinem umstrittenen Sportvorstand Jochen Schneider. Der Aufsichtsrat der Königsblauen verständigte sich am Dienstag mit dem 50-Jährigen auf die Auflösung seines Vertrages zum 30. Juni 2021. Ursprünglich war Schneiders Kontrakt bis zum 30. Juni 2022 datiert.
Schalke trennt sich zum Saisonende von Sportvorstand Schneider
Die Planung für die nächste Saison - wahrscheinlich in der zweiten Liga - übernehmen "Eurofighter" Mike Büskens, der bislang für verliehene Spieler und internationale Aktivitäten zuständig war, Nachwuchsdirektor Peter Knäbel und U19-Trainer Norbert Elgert. Einen Sportdirektor, der schon länger gesucht wird, und einen Nachfolger für Schneider hat der Tabellenletzte der Bundesliga noch nicht gefunden.
"Der Aufsichtsrat ist sich einig, dass grundlegende Veränderungen im sportlichen Bereich notwendig sind, um den FC Schalke 04 aus der Krise und in eine erfolgreichere Zukunft zu führen", erklärte Jens Buchta, Vorsitzender des Kontrollgremiums: "Bei der Neustrukturierung der Lizenzspielerabteilung gilt der Grundsatz Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Wir haben volles Vertrauen in die umfassende Kompetenz von Mike Büskens, Peter Knäbel und Norbert Elgert, die intensiven Planungen der letzten Wochen für die nächste Saison fortzusetzen. Die Drei tragen die Schalke-DNA in sich und stehen für die Werte unseres Vereins."
Schneider, der im März 2019 die schwierige Nachfolge des zurückgetretenen Christian Heidel angetreten hatte, gab zu: "Leider haben wir insbesondere in den vergangenen zwölf Monaten nicht das umsetzen können, was wir uns vor knapp zwei Jahren vorgenommen hatten." Schneider, der nach dem Rauswurf von Domenico Tedesco kurz nach seinem Amtsantritt insgesamt vier Trainer verpflichtete, räumte "Fehlentscheidungen, die mich im Nachhinein sehr ärgern", ein.
Schalke hat von den letzten 37 Bundesligaspielen nur eins gewonnen. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt bereits neun Punkte. Der vierte Abstieg der Vereinsgeschichte rückt immer näher.