Wenn du denkst, der Tiefpunkt auf Schalke ist eigentlich längst erreicht, kommt der Krisen-Klub mit dem nächsten Hammer um die Ecke!
Verabschiedet Euch jetzt mit Würde!
Im Laufe des Sonntags bestätigte S04 eine exklusive SPORT1-Meldung, wonach die gesamte sportliche Führung ausgetauscht wird.
Lange genug hat der Aufsichtsrat tatenlos zugesehen - jetzt handelt er und setzt neben Trainer Christian Gross, der damit nur 63 Tage im Amt war, auch Sportvorstand Jochen Schneider, Lizenzspieler-Leiter Sascha Riether, Fitness-Chef Werner Leuthard und Co-Trainer Rainer Widmayer vor die Tür. Das Personal-Beben auf Schalke ist hart, aber richtig.
Endlich trifft das Kontrollgremium, dem es sicherlich an der nötigen sportlichen Kompetenz fehlt, mal eine Entscheidung. Das hätte es schon viel früher tun müssen.
Die Bundesliga-Highlights am Sonntag ab 9.30 Uhr in Bundesliga Pur im TV auf SPORT1
Anfang Februar gab der Rat das vorzeitige Aus von Schneider zum Sommer bekannt und machte den Sportvorstand damit zu einer handlungsunfähigen "lame duck". Wieso machte man nicht seinerzeit schon den harten Schnitt?
Moral und Anstand auf Schalke? Fehlanzeige!
Der Abstieg in die 2. Liga ist bei Platz 18 und nur neun Punkten so gut wie sicher. Wie will diese blutleere Mannschaft, die nur eines von saisonübergreifend 39 (!) Spielen gewinnen konnte, sieben oder acht Siege einfahren? (Die Tabelle der Bundesliga)
Die charakter- und führungslose Mannschaft probte unter der Woche hinterrücks den Aufstand und forderte die Ablösung von Trainer Gross. Moral? Anstand? Fehlanzeige!
Schalke ist ein Trümmerhaufen und gibt ein lächerliches Bild ab. Auf fast allen Ebenen. Dass der Aufsichtsrat endlich mal durchgreift, ist richtig. Ein "Weiter so" konnte keine Option sein. Nun muss jeder Stein umgedreht und alles auf Anfang gesetzt werden.
Interimsweise übernimmt Nachwuchs-Chef Peter Knäbel die sportlichen Geschicke. Noch fraglich, wer für den Rest der Saison als Trainer übernimmt. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)
Mit Schalke haben sogar BVB-Fans Mitleid
Schlimm ist allerdings, dass die Räte offenbar keine zukunftsträchtigen Lösungen in der Schublade haben. Wo ist der Sportchef für den Neuaufbau? Wer plant den Kader für den Neuanfang? Wer wird der Trainer für die Zukunft? Welche Spieler bleiben? Welche gehen? Welche kommen?
Was in den letzten 14 Monaten auf Schalke los war, erleben manche Vereine in zehn Jahren nicht. Der Hamburger SV, der sich einst auf ähnliche Art und Weise hingerichtet hat, war ein Witz dagegen. Mit Schalke haben mittlerweile selbst BVB-Fans Mitleid.
Der einst so stolze Revierklub muss sich jetzt mit Würde und Abstand aus dem Fußball-Oberhaus verabschieden und sich mit aller Kraft dem Neuanfang widmen - das haben zumindest die treuen Fans da draußen verdient.