Marco Rose geht im Sommer zu Borussia Dortmund - und bringt damit viele Fans seines aktuellen Arbeitgebers Borussia Mönchengladbach gegen sich auf.
"Schwein": Fans beschimpfen Rose
Am Gladbacher Stadion wurde am Mittwochmorgen ein großes Plakat angebracht, auf dem die Anhänger ihrer Empörung Luft machten. Mit unverständlichen Worten: "Kein Söldner steht über dem Verein - sofort raus mit dem charakterlosen Schwein!"
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Bilder von dem Anti-Rose-Plakat machten in den Social Media schnell die Runde. Lange wurde der Trainer für seine tolle Arbeit bei der Borussia gefeiert, nun ist die Stimmung gekippt. Am Montag war bekannt geworden, dass der BVB von der Ausstiegsklausel in Roses Vertrag Gebrauch machen wird und den 44-Jährigen für fünf Millionen Euro ins Ruhrgebiet holt.
Rose als Judas und Lügner beschimpft
Auf einer Pressekonferenz erklärte er am Mittwoch seine Entscheidung für den Wechsel zum BVB (Ticker zur PK hier zum Nachlesen). Auch hier meldeten sich die Fans zu Wort, zum Beispiel im Livechat auf Youtube während der PK. Worte wie "Judas", "Hund", "Lügner" und "Rose raus" war dort im Sekundentakt zu lesen. "Ich verstehe die Enttäuschung der Fans und kann sie total nachvollziehen. Ich habe für mich eine persönliche Entscheidung getroffen, aber ich habe hier immer mein Bestes geben und werde das bis zum Sommer tun", sagte Rose nun.
Gladbach versuchte vergeblich, die aufgewühlten Gemüter zu beruhigen: "Liebe Borussen, auch wir sind enttäuscht über die Entscheidung. Bitte bleibt aber in euren Kommentaren respektvoll und verzichtet auf Beleidigungen. Wir sind Borussia!", schrieb der Verein bei Youtube.
Eberl mit Appell an Fans
Sportdirektor Max Eberl äußerte derweil Kritik an der Berichterstattung der letzten Tage zu Gladbach und ging gleichzeitig mit einigen vermeintlichen Fans hart ins Gericht: "Ich bin schon sehr schockiert, wie man heutzutage dumpf und dumm irgendwelche Kommentare social-media-technisch verbreiten kann."
Er sei jedoch davon überzeugt, dass Rose bis zum Abschied im Sommer alles für den Klub geben werde. Über eine sofortige Trennung habe man "nicht eine Sekunde" nachgedacht. "Der Klub vertraut den Menschen, die er eingestellt hat. Ich werde mich immer vor diese Personen stellen. Denn jede Entscheidung treffen wir ausschließlich für den Verein. Die handelnden Personen sind vergänglich, der Klub ist es nicht. Dementsprechend handeln wir."
Eberl appelliert an die Fans, ihren Ärger nicht an Rose auszulassen: "Die Fans könnten auch sauer auf mich sein, weil er damals einen Vertrag bekommen hat, in dem es eine Ausstiegsklausel gibt" - wobei Eberl anfügt, dass er Rose sonst auch nicht bekommen hätte: "Diese Entscheidung habe ich damals für den Klub getroffen. Ich hoffe, dass wieder Ruhe einkehren wird, denn nur so können wir Erfolg haben." Eberl appelliert an die Fans, jetzt trotz aller Wut und "Trauer" zu dem Team zu stehen und "nichts zu gefährden, was wir hier aufgebaut haben".