Er macht es wieder!
Das sind Schalkes Trainer-Kandidaten
Huub Stevens übernimmt die seit 28 Spielen sieglosen Schalker für die letzten beiden Partien des Jahres. "Das blau-weiße Herz schlägt immer noch", sagte der 67 Jahre alte S04-Jahrhunderttrainer: "Wenn der Verein in die Bredouille kommt, kann ich nicht nein sagen!" (Die ganze PK zum Nachlesen)
Um 15.11 Uhr leitete Stevens das Abschlusstraining vor dem richtungsweisenden Abstiegsgipfel am Samstag gegen Arminia Bielefeld. (Bundesliga: Schalke 04 - Arminia Bielefeld, ab 15.30 Uhr im LIVETICKER)
Er beobachtete die einstündige Einheit von außen, die Hände hinterm Rücken verschränkt, der Blick scharf. Vereinzelt nahm er Spieler wie Kapitän Omar Mascarell oder Abwehr-Talent Ozan Kabak zur Seite, sprach mit ihnen.
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Stevens gegen Bielelfeld und im Pokal Schalke-Trainer
Stevens wird gegen Bielefeld und Dienstag im Pokal gegen Ulm (18.30 Uhr) das Kommando mit Mike Büskens, Naldo und Onur Cinel haben. Und dann?
"Lassen Sie sich überraschen", scherzte der Holländer auf die Frage, ob er auch über die zwei Spiele Schalke-Trainer bleiben könnte. "Ich brenne! Ich versuche Spaß zu haben, bei allem, was ich tue – das versuche ich der Mannschaft zu vermitteln."
Im Notfall mit Stevens bis Saisonende
Nach SPORT1-Informationen ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass Stevens sogar bis Saisonende weitermacht. Es wäre allerdings der absolute Notfall-Plan.
Der klubinterne Wunsch ist, am 2. Januar gegen Hertha einen neuen Trainer zu präsentieren. Im Aufsichtsrat ist man sich einig: Erfahren soll er sein und die Situation im Abstiegskampf kennen. Experimente soll es keine geben.
Das Problem: Viel Kohle hat der einst so stolze Revierklub nicht. Bis 2022 müssen die Königsblauen David Wagner und Manuel Baum, die zusammen etwas mehr als drei Millionen Euro pro Jahr kosten, bezahlen.
Funkel ein heißer Kandidat
Zu den heißesten Kandidaten zählt nach SPORT1-Informationen Friedhelm Funkel. Klubintern beschäftigen sie sich mit dem im Abstiegskampf erfahrenen Coach, der bis Ende Januar noch Fortuna Düsseldorf trainierte und danach in Rente ging. Der Routinier wurde allerdings noch nicht von den S04-Bossen kontaktiert.
Funkel wäre grundsätzlich offen für den Posten auf Schalke. Er wollte seine Nach-Fußball-Zeit eigentlich genießen und mit Ehefrau Anja die Welt sehen – Corona machte dem Plan aber einen Strich durch die Rechnung.
Die Trainer-Legende würde bis Saisonende bleiben, für ein verhältnismäßig geringes Grundgehalt coachen und im Falle des Klassenerhalts eine üppige Prämie einstreichen.
Fink steht bereit, auch Grammozis eine Überlegung
Ein weiterer Kandidat ist Thorsten Fink. Der Ex-Bayern-Profi trainierte zuletzt in Japan Vissel Kobe und ist seit September frei.
Fink stünde nach SPORT1-Informationen bereit. Nicht alle Räte sind von der Personalie aber überzeugt, schließlich hat Fink in Deutschland bisher nur den FC Ingolstadt (2008/2009) und den Hamburger SV (2011 bis 2013) trainiert. Außerdem war der 53-Jährige im Ausland beim FC Basel, APOEL Nikosia, Austria Wien und Grashopper Club Zürich tätig.
Auch über Dimitrios Grammozis (zuletzt Darmstadt 98) wird weiterhin nachgedacht.
Der Grieche spielte schon vor der Verpflichtung von Baum eine Rolle, zeigte den S04-Bossen sogar sein Konzept. Damals entschied sich Sportchef Jochen Schneider aber für den Taktiker Baum anstelle des emotionalen Grammozis.
Rückkehr von Tedesco?
Eine Wunschlösung bei vielen Fans wäre Domenico Tedesco. Der 35-Jährige vermisst nach eigener Aussage die Familie und verlässt im Sommer freiwillig Spartak Moskau.
Im Vorstand und in den Gremien wird der Ex-Trainer weiterhin geschätzt. Eine Rückkehr im Januar gilt allerdings als ausgeschlossen, zumal Tedesco seinen Vertrag in Russland erfüllen will.
Außerdem: Der Deutsch-Italiener arbeitete mit vielen Schalke-Stars (die heute noch da sind) zusammen und verlor letztlich die Kabine.
Letzte Chance für Schneider
Klar ist: Für den schwer in die Kritik geratenen Sportchef Jochen Schneider muss der nächste Schuss definitiv sitzen. Sonst hat auch er keine Zukunft auf Schalke.
"Man rennt in einer solchen Situation nicht davon", gab sich Schneider kämpferisch. "Ich bin nicht so gestrickt, dass ich gehe, wenn die Probleme am größten sind. Wenn der Aufsichtsrat sagt, dass ich nicht mehr der Richtige bin, dann gehe ich nach Hause."