Als die Spieler des FC Bayern nach dem Last-Second-Sieg im Topspiel der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen in die Kabine kamen, herrschte Weihnachtsstimmung.
Rummenigge: Das Problem bei Sané
Es war der gelungene Abschluss eines historischen Jahres für den deutschen Rekordmeister, die Freude riesig. Der einzige Spieler, dem nicht nach Feiern zumute war, war Leroy Sané. Dies berichtete Karl-Heinz Rummenigge im CHECK24 Doppelpass bei SPORT1.
"Nein, er war natürlich nicht glücklich", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern: "Er ist eingewechselt und wieder ausgewechselt worden. Das ist doch klar, dass der Spieler damit nicht glücklich ist."
Er habe mit Trainer Hansi Flick über die Entscheidung gesprochen: Dieser habe mit der Einwechslung von Jamal Musiala (kam in der 68. Minute für Sané) noch mehr Druck im Spiel nach vorne entfachen wollen: "Der Trainer hat alles richtig gemacht." Sane war in der ersten Halbzeit für Kingsley Coman ins Spiel gekommen.
Rummenigge stellt Forderungen an Sané
Der liebe Gott habe Sané unglaubliche Talente mit auf den Weg gegeben, sagte Rummenigge: "Der ist schnell, der kann dribbeln, der hat einen super linken Fuß. Er hat auch schon Tore geschossen." Aber, betonte der Ex-Profi: "Ich glaube, er ist noch nicht so richtig in diesem FC-Bayern-Gen angekommen."
Der Boss der Münchner verwies auf Thomas Müller, der "vom Talent her" nicht so sehr gesegnet sei: Dieser verkörpere das angesprochene Erfolgs-Gen wie kein Zweiter. Sané müsse nun "einfach an seinen Talenten arbeiten, das ist seine Aufgabe. Wir haben alles in die Waagschale gelegt, damit er zum FC Bayern kommt. Und das muss er jetzt auch rechtfertigen."
Rummenigge zeigte sich davon überzeugt, dass Sané - der für 45 Millionen Euro von Manchester City losgeeist wurde - eine "gute Zukunft beim FC Bayern haben kann. Wir fördern jeden Spieler, aber wir fordern auch. Das muss er verinnerlichen. Er muss jetzt den nächsten Schritt machen."
"Sané muss seinen Charakter anpassen"
Die Mannschaft werde sich nicht an seinen Charakter anpassen. Im Gegenteil, Sané müsse seinen Charakter "an den FC Bayern anpassen. Es wird alles verziehen, aber man muss alles in die Waagschale werfen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Das muss er lernen."
Sané selbst hatte sich nach dem Auftritt in Leverkusen enttäuscht gezeigt, gab sich aber auch selbstkritisch. "Ich bin selbst mein größter Kritiker und weiß einzuordnen, dass ich zuletzt mein Leistungsvermögen nicht abrufen konnte. Aber das wird sich ändern", sagte der verhinderte Offensivstar in der Bild-Zeitung.