Paukenschlag nach dem 1:5 gegen den VfB Stuttgart!
Wie der BVB das Favre-Aus begründet
Borussia Dortmund hat sich von Trainer Lucien Favre getrennt. Das bestätigte der BVB am Sonntagnachmittag. (Service: Tabelle der Bundesliga)
Zusammen mit Favre muss auch Co-Trainer Manfred Stefes gehen.
Sportdirektor Michael Zorc erklärte: "Es fällt uns schwer, diesen Schritt zu gehen. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass das Erreichen unserer Saisonziele aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation stark gefährdet ist und wir deshalb handeln müssen."
Terzic übernimmt bis Saisonende
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betonte: "Wir alle sind Lucien Favre dankbar für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren, in denen er mit seinem Team zwei Vizemeisterschaften errungen hat. Als Fachmann und als Mensch ist Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben."
Bis zum Saisonende übernimmt der bisherige Co-Trainer Edin Terzic die Mannschaft (Der SPORT1-Kommentar: Peinlicher BVB spielt mit seinem Ruf).
Er wird schon am Dienstag gegen Werder Bremen (Bundesliga: Werder Bremen - Borussia Dortmund, Di. ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) auf der Bank sitzen. Terzics Trainerlaufbahn begann im BVB-Nachwuchs, im Profibereich arbeitete der 38-Jährige an der Seite von Slaven Bilic für Besiktas Istanbul und West Ham United.
2018 kehrte er nach Dortmund zurück.
Für Terzic, der von U17-Trainer Sebastian Geppert und Top-Talente-Coach Otto Addo unterstützt wird, folgt nach Bremen am Freitag das unangenehme Auswärtsspiel bei Bayern-Schreck Union Berlin - und wiederum nur vier Tage später das K.o.-Duell mit Eintracht Braunschweig in der 2. Runde des DFB-Pokals.
Reus-Aussage "ein Entlassungsschreiben"
Im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1 am Vormittag war Favre bereits ein großes Thema.
"Wenn der Reus sagt: 'Wir sind kein Team, das verteidigen kann', das ist eine Katastrophe. Ein 1:5 kann passieren, aber die Aussage von Reus ist das Entlassungsschreiben des Trainers", sagte SPORT1-Experte Marcel Reif.
Dortmunds Kapitän hatte erklärt: "Wir sind keine Mannschaft, die gut verteidigen kann, das muss man ganz klar sagen. Das war unter dem Strich ein verdienter Sieg für Stuttgart und für uns war es sehr, sehr beschämend." (REAKTIONEN: "Sehr, sehr beschämend!")
Fünf Heim-Gegentore zuletzt 2009 gegen Bayern
Gegen den VfB waren die Gastgeber am Samstag chancenlos. Fünf Tore bei einer Pleite im heimischen Stadion hatte der BVB zuletzt gegen FC Bayern München beim 1:5 am 12. September 2009 kassiert.
Hans Meyer verteidigte den bisherigen Dortmunder Trainer am Sonntag noch. Das Präsidiumsmitglied von Borussia Mönchengladbach, das Favre aus dessen Zeiten als Gladbach-Coach kennt, fand den Umgang mit dem Schweizer "in den letzten Wochen etwas respektlos".
Denn "er fängt mit vier Spielern unter 20 an und in einer großen Zeitung wirft man dem Trainer vor, dass er den Torjäger nicht gebracht hat. Der ist 16", schilderte Meyer: "Diese Mannschaft mit fünf, sechs, sieben 20-Jährigen hat eine herrliche Zukunft vor sich, aber nicht, um morgen Meister zu werden."
Favres Vertrag beim BVB wäre ausgelaufen
Der 63 Jahre alte Favre war im Juli 2018 als Nachfolger von Peter Stöger zum BVB gekommen und hatte noch einen Vertrag bis Sommer 2021.
Zuletzt hatte Dortmund zu Hause gegen den FC Bayern, den 1. FC Köln und den VfB Stuttgart verloren und war in der Tabelle auf Rang fünf abgerutscht. In insgesamt 110 Pflichtspielen holte Favre mit dem BVB im Schnitt 2,01 Punkte, 2019 und 2020 wurde er Vizemeister.
Am Sonntagvormittag analysierten die Dortmunder Bosse die Pleite gegen Stuttgart, nachdem sie bereits am Samstagabend bis rund zweieinhalb Stunden nach Abpfiff zusammengesessen hatten.
"Wenn man zuhause mit 1:5 verliert, dann ist das ein schwarzer Tag", hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gesagt. Die erneute Analyse führte nun zum Rauswurf Favres.