Edin Terzic war nach seinem gelungenen Einstand als neuer Trainer von Borussia Dortmund "natürlich glücklich und erleichtert und müde, aber damit bin ich nicht allein. Ich glaube auf der Busfahrt zurück nach Dortmund wird der eine oder andere jetzt schlafen."
Reus erlöst BVB bei Terzic-Debüt
Der BVB setzte sich zwei Tage nach der Entlassung von Lucien Favre bei Werder Bremen nach einem Kraftakt mit 2:1 (1:1) durch und schaffte nach nur einem Sieg aus den vorherigen fünf Bundesligapartien und der 1:5-Klatsche gegen den VfB Stuttgart den erhofften Befreiungsschlag. (SERVICE: Tabelle der Bundesliga)
Reus: "Mannschaft weiß, dass sie selbst versagt hat"
"Es ist immer wichtig, nach solch einer brutalen Niederlage mit einem Sieg wiederzukommen", sagte Siegtorschütze Marco Reus bei Sky: "Nach einem Trainerwechsel weiß die Mannschaft auch, dass sie selbst versagt hat. Wir standen in der Pflicht. Hoffentlich haben wir uns in die richtige Spur gebracht."
Torhüter Roman Bürki ergänzte: "Das Spiel hat sich anders angefühlt. Es war heute schon ein bisschen Nervosität zu spüren als sonst. Wir haben gegen Stuttgart eine ganz schlechte Leistung gezeigt. Heute standen wir unter Druck, weil wir eine Reaktion zeigen wollten."
In der Tabelle kletterten die Dortmunder vorerst auf Platz vier. Werder steckt nach dem neunten sieglosen Spiel in Folge weiter im Tabellenkeller fest. (SERVICE: Ergebnisse & Spielplan der Bundesliga)
Reus erzielt BVB-Siegtreffer im zweiten Anlauf
Raphael Guerreiro (12.) brachte die Dortmunder in Führung, nachdem Werder einen Freistoß von Jadon Sancho nur unzureichend klären konnte. Kevin Möhwald (28.) egalisierte für die Bremer, ein Fehlpass von Manuel Akanji war dem Treffer vorausgegangen. Fast hätte Christian Groß mit einem Eigentor für die erneute Dortmunder Führung gesorgt, aber der Pfosten (32.) verhinderte aus Bremer Sicht Schlimmeres. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
BVB-Kapitän Marco Reus (78.) erlöste sein Team mit einem Abstauber, nachdem er zuvor mit einem Elfmeter an Jiri Pavlenka gescheitert war. Der ansonsten starke Werder-Keeper hatte den Strafstoß mit einem ungeschickten Eingreifen gegen Akanji selbst verschuldet. "Mein Elfmeter war schlecht geschossen, ich habe mich im letzten Moment noch umentschieden. Ich bin glücklich, dass es im Nachschuss geklappt hat und wir gewonnen haben", sagte Reus.
Der CHECK24 Doppelpass am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1
BVB-Abwehrchef Mats Hummels wurde kurz vor dem Abpfiff mit Verdacht auf Oberschenkelverletzung ausgewechselt.
Moukoko feiert Startelf-Debüt für den BVB
Terzic, bis zum Saisonende Nachfolger des am Sonntag beurlaubten Favre, hatte bei seinem Einstand als Chefcoach das Supertalent Youssoufa Moukoko erstmals in die BVB-Startelf berufen. "Wir sind vollkommen überzeugt von ihm", sagte Terzic vor dem Anpfiff bei Sky: "Er ist 16 Jahre alt, aber Fakt ist: Er ist nicht bei uns, weil er 16 ist, sondern er ist bei uns, weil er gut ist. Und er darf das gerne auf dem Platz zeigen."
Fast hätte der 16-Jährige auch nach fünf Minuten gleich sein erstes Bundesliga-Tor erzielt, er rutschte aber an einer Flanke von Giovanni Reyna vorbei. Diese Aktion war der Startschuss für eine klare Dominanz der Gäste in der ersten Halbzeit. Dortmund war in allen Belangen klar überlegen, scheiterte aber mehrfach an Werder-Torhüter Pavlenka.
Die Norddeutschen hingegen fanden in der Offensive kaum statt, die drei verletzten Stürmer Milot Rashica, Davie Selke und Niclas Füllkrug wurden schmerzlich vermisst. Möhwalds Ausgleich fiel praktisch aus dem Nichts. Vergeblich forderte Werder-Trainer Florian Kohfeldt seine Schützlinge zu mehr Vorwärtsbewegungen auf.
Moukoko nähert sich erstem Bundesliga-Tor
In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild ein wenig. Nach wie vor dominierten die Schwarz-Gelben, doch Bremen konnte sich gelegentlich ein wenig Luft verschaffen. Aber erneut hätte Moukoko fast getroffen, diesmal strich sein Schuss in der 50. Minute knapp über die Querlatte.
Aber da die Gastgeber kaum zu klaren Torchancen kamen, reagierte Kohfeldt und schickte in der 65. Minute mit Leonardo Bittencourt und Nick Woltemade zwei frische Offensivkräfte auf das Feld.
Wirkung zeigte dies jedoch nicht, im Gegenteil: Die Westdeutschen übernahmen in der Schlussphase wieder das Kommando und drängten die Platzherren tief in die eigene Hälfte.
Dann ließ Pavlenka eine Flanke fallen und foulte in der Folge Manuel Akanji. Reus' Elfmeter parierte er anschließend zwar klasse, aber dann war der BVB-Kapitän am schnellsten beim Abpraller zur Stelle.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)