Der VfB Stuttgart hat drei Tage nach der 5:1-Gala bei Borussia Dortmund am 12. Spieltag der Bundesliga mit einer späten Aufholjagd zumindest einen Punkt gerettet. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Videobeweis hilft bei VfB-Aufholjagd
Die Stuttgarter trotzten der anderen Überraschungsmannschaft dieser Saison, Union Berlin, nach einem 0:2-Rückstand durch zwei späte Treffer noch ein 2:2 (0:1) ab. (SERVICE: Ergebnisse & Spielplan der Bundesliga)
Sasa Kalajdzic rettete den Schwaben mit einem Doppelschlag in der 85. und 90. Minute ein 2:2 (0:1) gegen Union Berlin. Die Gäste hatten durch Marvin Friedrich (4.) und Taiwo Awoniyi (77.) bereits souverän in Führung gelegen. Der 2:2-Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit wurde dabei erst nach langer Betrachtung des Videobeweises anerkannt.
Darüber ärgerte sich Kalajdzic, wie er nach der Partie erzählte. "Der Schiedsrichter sagte, es wird wegen Handspiels gecheckt. Dann meinte er plötzlich, es war eh keine Hand, es wird was anderes gecheckt. Es nervt einfach - dieses Warten, Warten, Warten", haderte er bei Sky. Zudem haderte der Österreicher damit, dass er sich in einem Managerspiel nicht aufgestellt hatte.
Union-Keeper ärgern späte Gegentore
Auch bei Union war man unmittelbar nach Abpfiff nicht glücklich. "Das ist sehr ärgerlich, aber es waren auch zwei sehr schöne Tore von Sasa", sagte Unions Christopher Trimmel. Das Ergebnis bezeichnete er als "doch gerecht", weil Stuttgart "in der zweiten Halbzeit schon einiges zugelegt hat". Das zweite Tor, ergänzte er freilich auch, "hätten wir besser verteidigen müssen".
Union Berlin verteidigte trotz des hergeschenkten Sieges Tabellenplatz sechs unmittelbar vor den punktgleichen Stuttgartern. (SERVICE: Tabelle der Bundesliga)
"Ich freue mich sehr für Sasa und seine zwei Tore, er hat bewiesen, welche Qualität er hat. Das Unentschieden geht in Ordnung, absolut verdienter Punkt für beide Mannschaften", sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo nach der Partie.
Stuttgart mit Fehlstart gegen Union
Nach dem rauschhaften 5:1 am Samstag in Dortmund leistete sich Stuttgart gegen Union einen klassischen Fehlstart.
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Konstantinos Mavropanos sah gleich in der vierten Minute nach einem Foul an Sheraldo Becker die Gelbe Karte - die folgenden Freistoßflanke von Christopher Trimmel nutzte Friedrich per Kopf zum Führungstor. Torhüter Gregor Kobel verhinderte bei einem gefährlichen Aufsetzer von Cedric Teuchert (23.) Schlimmeres.
Die Gastgeber, die nach dem Aufwärmen kurzfristig Oral Mangala durch Philipp Förster ersetzen mussten, hatten nach dem frühen Gegentor Mühe, sich in Szene zu setzen. Ein Schuss von Mateo Klimowicz, den Andreas Luthe im Berliner Tor hervorragend parierte, blieb zunächst die beste Chance der Stuttgarter (12.).
Union hatte mehr vom Spiel, bot kaum Räume an und war dem zweiten Treffer näher als der VfB dem Ausgleich.
Matarazzo: "Müssen Resetknopf drücken"
Stuttgarts Trainer Matarazzo hatte Probleme bereits befürchtet. "Wir müssen den Resetknopf drücken, wir müssen den Blick auf Berlin richten und eine ähnliche Schärfe zeigen wie in Dortmund", betonte er vor dem Spiel.
Besser im Spiel war seine Mannschaft aber erst zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Nicolas Gonzalez erst per Seitfallzieher die Latte traf (48.) und kurz danach knapp neben das Tor köpfte (51.).
Auch Gonzalo Castro besaß nach einem Fehler von Luthe eine hervorragende Möglichkeit (64.) zum Ausgleich, doch aus einer zunehmenden optischen Überlegenheit erspielte sich der VfB zu wenig zwingende Chancen. Union stand zumeist sicher und hatte scheinbar wenig Mühe, den Vorsprung zu verteidigen.
Dann kam Kaladjdzic, dessen zweiter Treffer erst nach einem langen Videostudium anerkannt wurde, nachdem Schiedsrichter Sascha Stegemann zunächst auf Handspiel entschieden hatte.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)