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BVB: Erling-Haaland-Vater Alfie spricht über dessen Zukunft

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BVB: Erling-Haaland-Vater Alfie spricht über dessen Zukunft

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Haaland: Das ist der Zukunftsplan

Erling Haaland hat sich in die Herzen der BVB-Fans geballert. Im SPORT1-Interview spricht sein Vater nun über die Zukunftsperspektive des 20-Jährigen.
Erling Haaland und Real Madrid - das ist in den letzten Monaten bereits mehr als nur ein Flirt gewesen. Zidane soll allerdings zu einem anderen Stürmer tendieren: Lautaro Martínez.
Erling Haaland hat sich in die Herzen der BVB-Fans geballert. Im SPORT1-Interview spricht sein Vater nun über die Zukunftsperspektive des 20-Jährigen.

Der Wechsel von Erling Haaland von Red Bull Salzburg zu Borussia Dortmund war der Transfercoup in der vergangenen Winterpause.

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Und die Entscheidung der BVB-Bosse machte sich bezahlt. Der 20-Jährige erzielte alleine in der Liga bisher 19 Tore. Längst sind die Spekulationen über einen weiteren Wechsel des wuchtigen Angreifers im nächsten Sommer losgegangen.

Bei SPORT1 spricht sein Vater Alfie Haaland, früher selbst Fußballprofi (u.a. bei Manchester City), über die Zukunft seines Sohnes.
 
SPORT1: Herr Haaland, Erling und der BVB - das ist bisher eine Traum-Beziehung. Was sagen Sie als stolzer Vater zu seinen ersten zehn Monaten in Dortmund?

Alfie Haaland: In den ersten Monaten hat es sehr gut geklappt. Genau wie wir es uns gewünscht haben. Der BVB ist ein toller Verein für junge Spieler und ein erfolgreicher Klub. Sie haben sich vom ersten Tag an zu 100 Prozent um Erling gekümmert. Er ist dort super happy. Es war ein richtiger und wichtiger Schritt für Erling.

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SPORT1: Wie schwer war die Eingewöhnung für ihn?

Haaland: Die Fußball-Familie ist ziemlich fröhlich. In der Regel kümmert sie sich gut um dich. Sie spielt das gleiche Spiel in allen Ländern. Eine andere Art von Spiel natürlich. Die Qualität in Deutschland ist viel höher als in Österreich. Aber Erling hat vom ersten Tag an wirklich gut mit allen zusammengearbeitet. Es gibt so viele stolze und gute Mannschaften in der Bundesliga, doch er passte absolut zum BVB. Der Klub brauchte einen dieser Spieler, der anders ist. Das Team arbeitete aber bereits sehr gut, als er ankam.

SPORT1: Haben Sie Erling oft helfen müssen beim Neustart?

Haaland: Nicht wirklich. Wir leisteten viel Vorarbeit, bevor wir uns für Dortmund entschieden hatten. Wir spielten damals die verschiedenen Möglichkeiten der Vereine durch. Als er in Dortmund unterschrieb, hatten wir den größten Teil der Arbeit bereits getan. Dann lag es nur an Erling, ordentlich zu performen. Alle praktischen Dinge und das ganze Drumherum hatten wir schon erledigt. Er ist ziemlich unabhängig, also macht er die Arbeit selbst.

Alfie Haaland: Österreich war schwer für Erling

SPORT1: Sportlich lässt Erling keine Fragen offen. Was macht ihn so stark?

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Haaland: Er ist erst zwanzig Jahre jung, aber er ist körperlich weiter als viele andere Spieler in seinem Alter. Mental hat sich Erling auch enorm entwickelt. Eine gute Umgebung und ein Miteinander sind für Erling extrem wichtig im Sinne eines funktionierenden Team-Spiels. Erling ist ein anpassungsfähiger Mensch. Auch in Norwegen hat er das schon gemacht, als er noch jünger war. Ebenso in Österreich, als er eine einsame Zeit ohne die Familie hatte. Das war sehr schwer für meinen Sohn. Er ist mental auf die meisten Fälle vorbereitet, denke ich.

SPORT1: Die beiden früheren BVB-Spieler Michael Rummenigge und Frank Mill sagten über Erling zuletzt bei SPORT1, dass er vor dem Tor ein Killer ist. Wie würden Sie es beschreiben?

Haaland: Er ist aber auch ein guter Verteidiger und Mittelfeldspieler, es fällt mir schwer, die Stürmer-Qualitäten von Erling zu kommentieren und über seinen Killerinstinkt zu sprechen. Ich erkenne nur, dass er viele Tore geschossen hat, und das ist die beste Antwort auf alle Fragen. Und es macht mir Freude ihm zuzuschauen. Einige der Tore waren sehr schön. Ich bin als Vater da etwas nüchterner.

Haalands Kopfballspiel verbesserungswürdig

SPORT1: Die beiden Ex-BVB-Profis merkten aber auch an, dass Erling für seine Größe zu wenig Kopfballtore macht. Ist das auch Ihr Kritikpunkt?

Haaland: Erling kann noch viel mehr aus seiner Körpergröße herausholen, einschließlich der Kopfballstärke. Aber es hat auch mit der Art und Weise zu tun, wie die Mannschaft spielt. Borussia ist nicht die Mannschaft, die viele Flanken vor dem Tor schlägt. Sie setzen eher auf einstudierte Spielzüge. Aber ich stimme den Kritikern zu, die sagen, dass seine Fähigkeiten im Kopfballspiel zu verbessern sind. Ich denke, er kann sich aber in allen Bereichen weiter verbessern. Er ist noch jung.

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SPORT1: Erling wird als der sympathische Wunderjunge wahrgenommen, der aus fünf Chancen vier Tore macht. Wie hat er sich durch den Rummel um ihn verändert?

Haaland: Ich bin mir nicht sicher, ob da wirklich eine große Veränderung stattgefunden hat. Er hat viele Chancen, die er dank seiner enormen Torschussfähigkeit dann auch oft nutzt. Er weiß aber auch, dass es schwieriger wird, wenn er keine Tore macht. Wenn er einen Treffer erzielt, will er einen weiteren machen. Erling ist süchtig nach Toren und hungrig nach mehr. Wenn er zwei Buden macht, will er die dritte bejubeln. Es ist bis jetzt alles top gelaufen. Doch wir wissen auch, dass es anders werden kann, wenn er mal drei Wochen nicht treffen sollte.

Haalands Zukunft? "Man weiß nie, was passiert"

SPORT1: Längst zeigen andere internationale Topklubs Interesse an Ihrem Sohn. Wie denken Sie darüber?

Haaland: Wenn man gut spielt, ist es nur logisch, dass große Vereine anklopfen. Aber wir sprechen hier über Spekulation. Es ist im Moment weder in Erlings noch in meinem Kopf, dass ein anderer Klub um ihn buhlen wird. Wir haben einen langen Vertrag mit Dortmund unterschrieben und der BVB hat ein fantastisches Team für Erling in diesem Moment. Wir wollen noch nicht weiter schauen.

SPORT1: Möglicherweise aber im nächsten Sommer?

Haaland: Man weiß nie, was passiert. Wir haben bisher nicht über so einen Schritt gesprochen. Ich denke, er möchte mit Dortmund einige Pokale gewinnen. Das ist sein Ziel. Erling kann in Deutschland noch sehr viel erreichen und sich toll weiterentwickeln. Das Ausland hat keine Priorität für uns.

SPORT1: Wo sehen Sie Erling eher? In England oder in Spanien?

Haaland: Ich denke manchmal, dass er sich in allen Ligen behaupten möchte und kann. Im Moment ist er glücklich in der Bundesliga. Die Frage ist schwer zu beantworten. Fußball ist immer wieder neu und anders, und im Moment ist er auf Dortmund fokussiert. Er schaut immer auf das nächste Training und möchte sich verbessern. Da tickt er ganz einfach. Er möchte einfach ein besserer Spieler werden und schaut nicht so weit voraus.

Alfie Haaland: München einzuholen ist Erlings Ziel

SPORT1: Sollten die BVB-Bosse dennoch deutlicher sagen, dass Erling definitiv bleiben soll? 

Haaland: Ich glaube nicht, dass die Bosse noch deutlicher werden müssen. Sie passen gut auf ihn auf und sind sehr zufrieden mit seinen Leistungen. Er darf fast jede Woche spielen und bedankt sich mit vielen Toren für das Team. Was gibt es Schöneres? Es geht ihm also gut. Wir müssen das nicht in den Medien diskutieren. Er ist froh in Dortmund zu sein und für diesen Klub spielen zu dürfen. Es sind so viele nette Menschen da und es ist wirklich ein fantastischer Klub.

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SPORT1: Wo sieht Erling den BVB gegenüber den Topklubs in England im Vorteil?

Haaland: Es ist schwer, die verschiedenen Klubs zu vergleichen. Manchester United hat in den vergangenen Jahren sehr große Erfolge erzielt. Der Klub versucht dort gerade auch, etwas Neues aufzubauen. Jetzt aber diesen Vergleich zu ziehen, ist nicht so leicht, weil er in Dortmund schon spielt. Das sind zwei sehr traditionelle Klubs mit großer Fanbase und einer glorreichen Geschichte. ManUnited ist ein sehr stolzer Klub, genauso wie Dortmund in Deutschland. Und Dortmund möchte demnächst den FC Bayern schlagen, das ist das klare Ziel. Wir müssen die Münchner einholen. An diesem Ziel will sich Erling festbeißen.

SPORT1: Kann Dortmund Bayern München in dieser Saison einholen? 

Haaland: Ich denke, der BVB kann die Münchner besser unter Druck setzen als in der vergangenen Saison. Es war im März dieses Jahres schon sehr knapp. Die Dortmunder haben die Fähigkeiten dazu, den Bayern genügend Druck zu machen. Die Bayern spielen aber seit Monaten sehr beständig und haben im Moment das beste Team in der Welt. Das ist nun mal so. Es wird sehr schwer werden, aber die Dortmunder werden es mit aller Macht versuchen. Die Mentalität dazu haben sie.

SPORT1: Stichwort Mentalität - was will Erling mit dem BVB erreicht haben, ehe er sich zum nächsten Klub aufmacht?

Haaland: Ich weiß das nicht wirklich, weil er von Spiel zu Spiel denkt. Und das ist bei ihm keine Floskel. An Dortmunds Anspruch, immer etwas gewinnen zu wollen, wird er sich auch gerne messen lassen. Deshalb wäre ein Pokal sicher ein Highlight, und sein persönlicher Wunsch wäre es natürlich Torschützenkönig zu werden. Erling kämpft beim BVB gegen große Klubs und viele gute Stürmer in der Liga, insbesondere Robert Lewandowski. Es ist augenblicklich eine sehr wettbewerbsorientierte Liga mit vielen guten Namen. Leverkusen und Leipzig waren in der alten Saison auch schon weit vorne dabei. Und Gladbach mit seinem neuen guten Coach (Marco Rose, d. Red.) ebenfalls. Die guten Teams müssen Bayern München die Punkte abnehmen, damit Dortmund Meister werden kann. (lacht)

SPORT1: Wie ging es Erling nach dem Klassiker gegen die Bayern zuletzt? Er hat zwar ein Tor erzielt, aber auch viele Chancen ausgelassen, was ganz untypisch für ihn war. Gab es da Selbstkritik von Ihrem Sohn?

Haaland: Selbstverständlich. Erling geht hart mit sich ins Gericht, wenn er eine Torchance hat und diese nicht nutzen kann. Er ist dann immer enttäuscht. Aber er war natürlich sehr glücklich über seinen Treffer in diesem wichtigen Spiel. Es war eine sehr gute Partie. Es ist aber typisch für Bayern München, dass sie das Quäntchen Glück hatten, um am Ende die drei Punkte einzutüten. Erling weiß selbst am besten, dass er ein bis zwei Tore hätte mehr machen können. Aber so lief nun mal das Spiel.