Der beim FC Schalke erhoffte Trainer-Effekt ist bei dem Debüt von Manuel Baum ausgeblieben.
"Baum kommt in vermüllte Wohnung"
Mit 0:4 unterlagen die Königsblauen bei RB Leipzig - es war wenig von einer Reaktion zu sehen. "Baum hatte kaum Möglichkeiten, dieses Spiel zu gewinnen", nimmt der Fußball-Podcaster Basti Red den neuen Trainer im CHECK24 Doppelpass in Schutz: "Er hat das nicht zu verantworten, was er dort vorgefunden hat. Er kommt in eine vermüllte Wohnung und muss erstmal aufräumen. Da kannst du nach zehn Minuten keine Gäste einladen."
Veh: "Baums Ansatz wurde nicht umgesetzt
"Baums Ansatz, auch nach vorne zu spielen, wurde nicht einmal umgesetzt", sagte Armin Veh, Ex-Geschäftsführer des 1. FC Köln, im CHECK24 Doppelpass: "Sie haben nach vorne keine Akzente gesetzt, das ist mit drei Trainingseinheiten auch nicht möglich. Er muss jetzt die Niederlage erklären. Vielleicht wäre es klug gewesen, das Spiel abzuwarten und 14 Tage trainieren zu können."
In der kommenden Länderspielpause wartet eine Menge Arbeit auf Baum. "Er muss eine gute Stimmung und Selbstvertrauen reinbringen", meint Ex-Nationalspieler Christian Ziege im CHECK 24 Doppelpass. "Alles, was jetzt kommt, kannst du mitbestimmen. In Leipzig ist es möglich zu verlieren. Er muss das jetzt abhaken und versuchen, die Mannschaft positiv in die zwei Wochen Pause reinzubringen."
Ziege weiß aber auch um die schwere Aufgabe, die den früheren Coach des FC Augsburg erwartet: "Du kannst nicht das, was du in Augsburg gemacht hast, mit nach Schalke nehmen. Das sind zwei grundverschiedene Vereine. In der Abwehr spielen Leute, die bei ihrer Verpflichtung ganz woanders spielen wollten und nicht im Abstiegskampf."
Abstiegskampf? "Damit sollten sie sich abfinden"
Doch genau dort scheint Schalke bereits nach drei Spieltagen angekommen zu sein. "Sie tun gut daran, dass sie akzeptieren, dass es in dieser Saison nur gegen den Abstieg geht. Damit sollten sie sich abfinden", sagte SPORT1-Experte Marcel Reif im CHECK24 Doppelpass. Die Entscheidung für Baum ist für den 70-Jährigen daher die richtige.
"Sie müssen hinkriegen, sich mit der Realität abzufinden. Sie haben sich in allem übernommen. Wenn Rangnick übernommen hätte, hätten alle gesagt: 'Jetzt geht’s los, Leipzig muss sich warm anziehen.' Das geht so nicht, mit dem verfügbaren Geld wirst du den Kader nicht verändern können. Sie hatten in der Vergangenheit zu viel Fantasie, das brauchen sie jetzt nicht."
Veh sieht das anders. Er glaubt, dass es einer "Selbstprophezeihung gleichkommt, "wenn man ständig sagt, wir spielen nur gegen den Abstieg". Vielmehr sollte Baum den Spielern "ihre Stärken zeigen, sie sind normalerweise besser besetzt als viele andere. Normalerweise spielt diese Mannschaft zwischen Platz acht und zwölf in dieser Liga. Es ist noch nicht lange her, dass sie auf Platz zwei lagen. Man muss der Mannschaft mehr Selbstvertrauen geben."