Keine Zuschauer, aber den nächsten Sieg eingefahren: Werder Bremen hat sein Geisterspiel gegen Arminia Bielefeld gewonnen.
Werder siegt im Geisterspiel
Leonardo Bittencourt (27.) schoss das Tor des Tages und ließ die Hanseaten nach dem am Ende mühsamen 1:0 (1:0) gegen den Aufsteiger jubeln. Nach dem zweiten Sieg in Serie zog Werder mit nun sechs Punkten auf dem Konto an Bielefeld vorbei und rangiert nun auf einem Europapokalplatz.
Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt zeigte auch ohne die eigentlich eingeplante Unterstützung der eigenen Fans immerhin in der ersten Hälfte eine ansprechende Leistung und bestätigte den Aufwärtstrend nach dem 3:1 zuletzt bei Schalke 04. Die Arminia von Trainer Uwe Neuhaus musste hingegen die erste Liga-Pleite überhaupt im Jahr 2020 (1. und 2. Liga) hinnehmen.
Bittencourt entscheidet Geisterspiel
"Es wird eine ganz harte Nuss, wir dürfen nicht einen Hauch an Aufmerksamkeit verlieren", hatte Kohfeldt vor der Partie gesagt und sein Team begann vor einer Geisterkulisse wie gefordert hellwach und engagiert.
Weil die Coronafälle in Bremen in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen haben, konnten die eigentlich vorgesehenen 8500 Zuschauer den guten Werder-Beginn aber nicht vor Ort sehen. Die Behörden der Stadt hatten am Donnerstag ein Geisterspiel angeordnet.
Die Bremer machten zunächst etwas zu wenig aus ihrer Überlegenheit, so dass sich Bielefeld besser in die Partie wühlen konnte - und durch Fabian Klos (20.) und Sergio Cordova (26.) zu Chancen kam. Kurz danach jubelten dann aber plötzlich die Hausherren, nachdem Bittencourt eine Hereingabe von Jean-Manuel Mbom technisch sehenswert veredelte. Ein vermeintlicher Treffer des 26-Jährigen sechs Minuten zuvor war nach einem Videobeweis wegen hauchdünner Abseitsstellung nicht anerkannt worden.
Pavlenka hält Sieg fest
Mit zunehmender Spielzeit plätscherte die Partie etwas vor sich hin. Werder überließ Bielefeld überraschend mehr Räume, drängte nicht mehr so konsequent nach vorne und leistetet sich sehr zum Missfallen von Kohfeldt, der an der Seitenlinie öfter sehr laut werden musste, einige Unkonzentriertheiten.
Fast folgerichtig kam Bielefeld durch Klos (61.) zu einer sehr guten Möglichkeit zum Ausgleich, doch Jiri Pavlenka im Werder-Tor konnte den Kopfball des Angreifers parieren. DSC-Verteidiger Mike van der Hoorn kam in der Nachspielzeit per Kopf zum Abschluss, verzog jedoch (76.). Die Hausherren konnten kaum noch für Entlastung sorgen und verteidigten die Führung mit Mann und Maus.