Borussia Dortmund hat im einseitigen Revierderby Wiedergutmachung betrieben und bleibt zumindest in der Liga auf Kurs.
Dortmunder Trotzsieg im Derby
Vier Tage nach dem frustrierenden 1:3 bei Lazio Rom in der Champions League rangen die Dortmunder den weiter erschütternd harmlosen Erzrivalen Schalke 04 am Samstag mit 3:0 (0:0) nieder. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Akanji bricht den Bann
Der frisch von einer Corona-Erkrankung genesene Innenverteidiger Manuel Akanji (56.) erzielte vor nur 300 Zuschauern den Führungstreffer, er stocherte den Ball nach einer Ecke ins Tor. Erling Haaland (61.) und Mats Hummels (78.) legten nach. (SERVICE: Spielplan & Ergebnisse der Bundesliga)
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Für Akanji war es der erste Bundesliga-Treffer seit Ende September 2018. "Es ist schön, ein Tor zu schießen, der Mannschaft zu helfen", erklärte der Schweizer. "Das ist lange her. Aber die gesamte Mannschaftsleistung war sehr gut über 90 Minuten."
"Ich bin grundsätzlich erstmal sehr zufrieden mit dem Sieg, das ist das Wichtigste und steht über allem", sagte Julian Brandt bei Sky. "Ich glaube, ich habe alles versucht, der Mannschaft so gut wie möglich zu helfen. Es war trotz des 3:0 kein so einfaches Spiel, die Schalker haben gut verteidigt."
Schalke seit 21 Partien ohne Sieg
Der BVB hält somit Anschluss an die Spitze. Die Königsblauen sind nun 21 Liga-Spiele sieglos - eine schlimmere Serie hat in der Bundesligageschichte nur Tasmania Berlin 1965/66 (31) hingelegt. (SERVICE: Tabelle der Bundesliga)
Vor allem in der Offensive lief kaum etwas zusammen. "Das, was ganz, ganz schlecht war, war das Spiel mit dem Ball", sagte Bastian Oczipka. "Das war viel zu wenig. Da müssen wir uns enorm steigern."
Lucien Favre hatte in seinem 300. Bundesliga-Spiel als Trainer fünf neue Spieler in die BVB-Startelf geholt, er stellte angesichts von Akanjis Rückkehr mit Erfolg von Dreier- auf Viererkette um. Marco Reus, Neuzugang Jude Bellingham und auch Axel Witsel saßen auf der Bank.
Schalke-Trainer Manuel Baum wollte aus der Position des klaren Außenseiters heraus unbedingt "eine Mannschaft sehen, die Gas gibt und an sich glaubt". Doch: Beim soliden Startelfdebüt des 19-jährigen Malick Thiaw sahen sich die Schalker nur im Rückwärtsgang. Der BVB drückte, Thomas Meunier vergab die erste größere Chance (16.) - und 70 Meter entfernt stand Torhüter Roman Bürki minutenlang mutterseelenallein in seiner Hälfte.
Schalke fand nicht in die Zweikämpfe (nur 30 Prozent in den ersten 20 Minuten), an auch nur halbwegs konsequent vorgetragenes Konterspiel war nicht zu denken. Aber, immerhin: Eine leichte Stabilisierung, verbunden mit mehr Härte, brachte ein wenig Entlastung und sogar einen Eckball. Schalke quälte sich mit Engagement, aber ohne jede Finesse ins Spiel.
Dahoud trifft nur die Latte
Zudem zeigte sich, dass der BVB, wenn Tiefe und Raum fehlen, eine kompakte Abwehr mit drei Vierteln des Ballbesitzes geduldig auseinanderziehen muss. Das gelang noch zu selten. Dann vielleicht mal mit Gewalt? Fast. Mahmoud Dahoud knallte einen 101-km/h-Schuss aus 25 Metern an die Latte (31.). Von Haaland oder Jadon Sancho hingegen kam bis zur Pause kaum Gefährliches.
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Für Schalke stand die beste Nachricht eindeutig auf der Anzeigetafel. Die Gäste hatten auch nach der Pause größte Probleme, Zielstrebiges mit dem Ball anzufangen, doch noch unterbanden sie die vielen, vielen Dortmunder Angriffe: spät zwar, aber effektiv. Besonders Matija Nastasic tat sich dabei hervor, Salif Sané dagegen köpfte beinahe ins eigene Tor (55.). Die daraus resultierende Ecke nutzte Akanji, Thiaw und Sane kamen zu spät.
Der Schalker Widerstand fiel in sich zusammen. Sancho bediente Haaland, der Norweger traf gefühlvoll. Der BVB hatte weiter alles unter Kontrolle, Hummels erhöhte per Kopf.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)