Schon lange vor dem Schlusspfiff standen die Bielefelder Ersatzspieler am Spielfeldrand und fieberten dem ersten Punktgewinn entgegen.
Bielefeld ärgert Eintracht zum Start
Als der Achtungserfolg perfekt war, rissen sie jubelnd die Arme hoch. Uwe Neuhaus huschte ein Lächeln über das Gesicht. Das 1:1 (0:0) bei Eintracht Frankfurt beim Bundesliga-Comeback der Arminia nach 4137 Tagen nahm der Trainer fast stoisch auf - dabei gab es allen Grund zur Freude nach dem späten Debüt des 60-Jährigen im Fußball-Oberhaus (LIVETICKER zum Nachlesen).
Der Aufsteiger hatte sich vor allem defensiv absolut bundesligatauglich gezeigt - und keine Spur von übergroßem Respekt. "Die Gegner kennt man aus dem Fernsehen", gab Anderson Lucoqui, einer von neun Bundesliga-Debütanten in der Startelf, bei Sky zu: "Die sind schon erfahrener, da kommen größere Namen auf einen zu."
Trapp hadert
Nach dem Führungstreffer von Cebio Soukou (51.) hatte die Arminia zwischenzeitlich sogar vom Traumstart träumen dürfen. Doch Andre Silva (62.) gelang der Ausgleich. "Es war noch einen Ticken schneller, sehr physisch, noch intensiver als in der 2. Liga", meinte Kapitän Fabian Klos.
Für die Eintracht war das Remis auf dem Weg zurück in den Europapokal gleich zum Saisonstart ein gehöriger Dämpfer, aber wie so oft in der Vorsaison zeigte die SGE gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner nicht ihr bestes Gesicht. Offensiv mangelte es vor 6500 Zuschauern über 90 Minuten an Durchschlagskraft und der nötigen Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. "Es war ziemlich offensichtlich, dass wir die Chancen nicht genutzt haben", klagte Torwart Kevin Trapp (Service: SPIELPLAN der Bundesliga).
Arminia-Coach Neuhaus, der nach 307 Spielen in der 2. Bundesliga Neuland betrat, musste bei seiner "größten Herausforderung" von außen oft korrigierend eingreifen. Sein Team hatte mit der Eintracht zeitweise schwer zu kämpfen, die Gastgeber drängten die Bielefelder von Beginn an tief in die eigene Hälfte.
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Silva zu lässig
Doch zunächst fehlte die Genauigkeit, lediglich aus der zweiten Reihe wurde es gefährlich. Dann kam die Minute des Danny da Costa. Erst vergab er nach Maßflanke von Filip Kostic vorne aus fünf Metern freistehend (23.), dann fälschte er hinten eine Flanke an den Pfosten des eigenen Tores ab (24.).
Dies war zugleich die einzige gefährliche Aktion der Arminia vor der Pause. Aber die Frankfurter münzten ihre Dominanz nicht in Tore um, im letzten Drittel spielte die SGE viel zu kompliziert. Sinnbildlich probierte sich Silva (32.) bei der besten Chance allein vor Stefan Ortega lässig per Hacke und scheiterte kläglich (Service: TABELLE der Bundesliga).
Soukou läuft Kostic davon
Trainer Adi Hütter wechselte zur Halbzeit doppelt, und seine Elf startete wild entschlossen in Durchgang zwei. Martin Hintereggers Kopfball klatschte von der Latte auf die Linie (48.), der eingewechselte Aymen Barkok scheiterte an Ortega (49.). Doch genau in dieser Phase setzte Bielefeld einen empfindlichen Nadelstich. Soukou entwischte dem zu hoch stehenden Kostic und vollendete eiskalt ins lange Eck.
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Die Eintracht hatte nach kurzer Schockstarre die passende Antwort parat, Silva nickte aus kurzer Distanz eine Kostic-Flanke ein.