An sein bislang letztes Pflichtspiel für Schalke 04 wird Ralf Fährmann sicher nur ungern zurückdenken.
Fährmanns wundersames Comeback
Im März 2019 stand der gebürtige Chemnitzer im Achtelfinalrückspiel gegen Manchester City zwischen den Pfosten und bekam sieben Tore eingeschenkt.
Zu diesem Zeitpunkt war Fährmann in der internen Rangordnung hinter Alexander Nübel gerutscht, durfte dennoch in der Königsklasse ins Tor.
Ein verlorenes Jahr für Fährmann
Der Abgang folgte im Sommer 2019, er wechselte auf Leihbasis zu Norwich City. Doch auch dort konnte sich Fährmann nicht durchsetzen, ein mageres Spiel in der Premier League absolvierte er.
Nach einem halben Jahr zog es Fährmann nach Norwegen zu Brann Bergen, doch unmittelbar nach dem Wechsel brachte die Coronakrise die Fußballwelt zum Stillstand. So endete die Zeit in Norwegen ohne einen einzigen Einsatz.
Es gingt zurück zum S04, doch nach einem Comeback in Königsblau sah es lange Zeit nicht aus.
Schalke zwischen Nübel, Schubert und Schwolow
Zwar wuchsen bei den Schalker Verantwortlichen nach der fehleranfälligen Rückrunde die Zweifel, ob Markus Schubert dem Druck als Nachfolger des zum FC Bayern gewechselten Nübel Stand halten könne.
Als Wunschkandidat für das Schalker Tor war aber Alexander Schwolow vorgesehen.
Der entschied sich allerdings für Hertha BSC und so rief Königsblau plötzlich den Konkurrenzkampf um die Nummer eins zwischen Fährmann und Schubert aus.
Fährmann im Rennen um Nummer 1 vorn
Aus diesem geht Fährmann als Sieger hervor, auch wenn Schalke-Trainer David Wagner das noch nicht offiziell bestätigen wollte. "Ralle ist in seiner sehr, sehr guten Verfassung", erklärte Wagner, betonte aber auch: "Ich muss doch nicht jetzt schon eine Entscheidung treffen und mich dann nachher wieder revidieren."
Doch alles spricht für den 31-Jährigen – auch die Zeit. Während Fährmann beim 1:0-Testspielerfolg gegen Aris Thessaloniki eine gute Leistung zeigte und mit drei starken Paraden das Tor sauber hielt, verlief die Vorbereitung für Konkurrent Schubert bisher katastrophal.
Krankheitsbedingt musste er in einigen Testspielen passen, in Längenfeld konnte er von Montag an nur bedingt trainieren, weil er zur Kontaktgruppe 1 des mit dem Coronavirus infizierten Alessandro Schöpf gehörte.
Schubert bleibt in Längenfeld
"Schubi kann trainieren, aber eben nicht mit der Mannschaft. Das ist schade, weil er körperlich eigentlich in einer guten Verfassung ist. Er braucht Spiele, wie die anderen auch", erklärte Wagner.
Auch die Reise zur U21 hat Schubert abgesagt, trainiert unter Co-Trainer Christoph Bühler mit den anderen Spielern der Kontaktgruppe 1 weiter in Längenfeld, während der Rest nach Gelsenkirchen zurückgekehrt ist. In Österreich ist das Training dieser Spieler im Gegensatz zu Deutschland gestattet.
Keine Chance auf die Nummer 1 hat derweil Routinier Michael Langer. Allerdings gilt der 35-Jährige intern als Autoritätsperson und hilft seinen beiden Torwart-Kollegen.
"Ralle hat fast 200 Bundesliga-Spiele bestritten, war vor zwei Jahren ganz nah dran an der Nationalmannschaft. Schubi ist aktuell in der U21-Nationalmannschaft", erklärte Langer auf der vereinseigenen Homepage. "Es geht doch darum, dass bei uns die Qualität vorhanden ist. Durch Täler gehen wir als Gruppe zusammen durch. Jeder Fußballer muss einmal im Leben durch so eine Phase."
Fährmann beim Auftakt gegen FC Bayern im Tor?
Gemeinsam oder nicht, am Ende kann nur ein Keeper im Schalker Tor stehen. Beim Bundesliga-Auftakt beim FC Bayern München am 18. September wird das aller Voraussicht nach Fährmann sein.
Er wird hoffen, dass dieses Spiel einen besseren Verlauf nimmt als sein bisher letztes Pflichtspiel. Denn sonst gehen die Diskussionen um die Nummer 1 im Tor weiter.