Mehr als ein Jahr ist es mittlerweile her, seit klar ist: Der FC Bayern will Leroy Sané. Ende Mai 2019 kamen erstmals Berichte auf, dass sich der Deutsche Meister intensiv mit dem Nationalspieler beschäftige.
FC Bayern: Kommt Sané erst 2021?
Im vergangenen Sommer wurde dann heftig um die Ablösesumme gefeilscht, mehr als 150 Millionen Euro soll Manchester City für den bis 2021 gebundenen Flügelspieler verlangt haben. Als eine Einigung im August immer näher rückte, zog sich Sané einen Kreuzbandanriss im rechten Knie zu.
Der FCB verlor trotz der langen Ausfallzeit nicht das Interesse, auch ein Winterwechsel wurde diskutiert. Daraus wurde nichts, stattdessen soll der 24-Jährige in diesem Sommer endlich an der Säbener Straße aufschlagen.
Klar ist: Sané will nur zu Bayern, eine Verlängerung bei ManCity kam trotz einiger Versuche nicht in Frage.
"Leroy hat es abgelehnt, seinen Vertrag zu verlängern", sagte City-Coach Pep Guardiola vor einigen Tagen. "Er will bei einem anderen Team spielen. Wenn es am Ende der Saison eine Einigung mit einem anderen Klub gibt, kann er gehen.“
Sané winkt durch Agüero-Verletzung Spielpraxis
Allerdings ist diese Einigung noch lange nicht erzielt, die Münchner pokern um die Ablöse. Maximal 40 bis 60 Millionen Euro will der FCB nach SPORT1-Informationen inmitten der Coronakrise für Sané zahlen - zu wenig für City, das dank der katarischen Eigner nicht auf Transfereinnahmen angewiesen ist. Laut Daily Telegraph denken die "Citizens" nicht daran, bei einem Angebot von 40 Millionen Euro die Freigabe zu erteilen.
Zumal Sané auch sportlich wieder regelmäßige Einsatzzeit winkt: Stammstürmer Sergio Agüero hat sich in der vergangenen Woche am lädierten linken Knie operieren lassen, die Ausfallzeit ist unbekannt. Trainer Pep Guardiola reagierte am Mittwoch beim FC Chelsea (1:2) auf die Verletzung, indem er Flügelspieler Raheem Sterling in die Mitte zog. Auf dem Flügel wird also eine Position frei, in die mittelfristig Sané stoßen könnte.
Dem Ex-Schalker fehlt es nach seinem Comeback vor einer Woche noch an Spielpraxis, das enge Programm der Premier League bis zum Saisonende dürfte ihm aber einige Einsatzminuten bescheren.
Ablösefreier Wechsel 2021 möglich
Da City - Stand jetzt - in der kommenden Saison wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay nicht in der Champions League spielen darf, erscheint ein Wechsel eines Topstürmers als Agüero-Ersatz für diesen nicht lukrativ.
Guardiola selbst würde gern mit Sané in die kommende Saison gehen. Er sei ein "toller Junge, ich liebe ihn so sehr. Ich habe nichts gegen ihn - aber er will eine neue Herausforderung."
Dabei müsse aber auch der Preis stimmen. "Wenn es zu keiner Einigung kommt, bleibt Leroy noch ein Jahr."
2021 läuft sein Vertrag aus, dann wäre ein ablösefreier Wechsel möglich. Sané selbst will am liebsten in diesem Sommer nach München wechseln, dennoch haben der Spieler und sein Berater nach SPORT1-Informationen bereits über das Szenario eines Wechsels 2021 gesprochen. Der 24-Jährige würde in diesem Fall ein saftiges Handgeld kassieren, da Bayern keine Ablöse an ManCity entrichten müsste.
Kahn warnt vor Auswirkungen durch Corona
Der Transfermarkt ist in diesem Jahr noch nicht in Schwung gekommen, wegen der Planungsunsicherheit durch die Coronakrise agieren die Vereine vorsichtig und zurückhaltend.
Auch Bayern-Vorstand Oliver Kahn meinte vergangene Woche im ZDF-Sportstudio, dass Sané "noch ein Jahr Vertrag bei Manchester" habe. "Und mehr gibt es jetzt dazu nicht zu sagen."
Der Rekordmeister spüre schon jetzt die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. "Möglicherweise auch in der nächsten Saison. Ich glaube, es ist eine Zeit, in der man sehr vorsichtig, gerade auch wirtschaftlich, agieren muss", erklärte Kahn.
Flick wünscht sich Flügelspieler
Ein ablösefreier Wechsel wäre also möglich - aber nicht erwünscht. FCB-Coach Hansi Flick stellte mehrmals klar, dass er sich in diesem Sommer Verstärkung auf den Flügeln wünscht. Die Zukunft von Leihspieler Ivan Perisic ist noch unsicher, Kingsley Coman und Serge Gnabry sind verletzungsanfällig, Philippe Coutinho verlässt den Verein.
Dennoch muss auch der Klub erkennen, dass der vereinsintern als erste Priorität angestrebte Wechsel von Sané womöglich noch ein weiteres Jahr auf sich warten lassen könnte.