Sie bewegen sich auf dünnem Eis.
Haaland-Backup: BVB grenzt ein
Alle Verantwortlichen bei Borussia Dortmund wissen es – auch wenn Erling Haaland zuletzt schon wieder sehr elegant über den empfindlichen Untergrund geglitten ist.
Mit seinem Jokertor gegen Fortuna Düsseldorf – dem 16. Saisontreffer in 14 Spielen – rettete der Norweger dem BVB am Samstag einmal mehr den Tag, heute soll er nach Möglichkeit gegen Mainz seine Bilanz weiter ausbauen (Bundesliga: Borussia Dortmund - 1.FSV Mainz 05, ab 20.30 Uhr im LIVETICKER).
Dennoch vernebelte es den Klubbossen nicht den Blick auf den Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt: Ein Backup-Stürmer für die Phasen, in denen das 19 Jahre alte Ausnahmetalent wieder verletzt oder überspielt ist, wird dringend gesucht.
Ganz leicht gestaltet sich die Fahndung aber nicht – und ein prominenter Name, der oft genannt wird, ist aus dem Spiel.
Edouard zu teuer
Grundsätzlich sind sich die BVB-Bosse darüber einig, dass ein weiterer Mittelstürmer neben Haaland her soll – und sind dabei auf einer Linie mit Trainer Lucien Favre, der diesen Wunsch erst diese Woche bekräftigt hat. Mögliche Kandidaten haben die Dortmunder um Manager Michael Zorc und Chefscout Markus Pilawa auch im Visier.
Zurzeit erschwert die Coronakrise und die damit verbundenen Ungewissheiten die Planungen,. Eine Entscheidung, die der BVB nach SPORT1-Informationen aber schon getroffen hat: Das viel umworbene Talent Odsonne Edouard aus Frankreich wird es nicht.
Der 22 Jahre alte Angreifer schoss in dieser Saison 21 Tore in 27 Spielen für Celtic Glasgow in der schottischen Liga – und war im Winter tatsächlich ein heißes Thema beim BVB.
Edouard wurde mehrfach beobachtet, Pilawa nahm Kontakt auf – mittlerweile aber hat sich die Lage geändert. Als der BVB an Edouard interessiert war, war Haaland noch nicht da. Die Idee, beide zusammen im Kader zu haben, scheint aus Klubsicht nicht zu passen. Die angeblich rund 30 Millionen Euro, die Celtic haben wollte, sind den Dortmundern für einen Backup zu teuer.
Macías als wahrscheinlichster Kandidat?
Vor diesem Hintergrund dürfte auch der häufig ins Spiel gebrachte Arkadiusz Milik vom SSC Neapel ausfallen. Der Pole, ehemals bei Bayer Leverkusen aktiv, bewegt sich in einer ähnlichen Preiskategorie.
Realistischer erscheint ein anderer Kandidat, über den öfters spekuliert wurde: José Macías vom mexikanischen Klub Deportivo Guadalajara, der als eines der größten Sturmtalente seiner Heimat gilt – und schon von mehreren amerikanischen Medien mit dem BVB in Verbindung gebracht wurde.
Der 20-Jährige ist in seiner Entwicklung noch nicht ganz so weit wie Haaland und Edouard, weil er sich in Europa erst etablieren muss, dürfte er sich eher hinter Haaland einfügen – und auch günstiger zu haben sein. Zwischen 15 und 20 Millionen Euro waren ursprünglich im Gespräch, wegen Corona könnte der BVB den Preis vielleicht auch auf etwa 10 Millionen drücken.
Eine andere Option im gleichen Alter mit ähnlichem Talent hat sich selbst aus dem Rennen genommen: Der beim BVB nie zum Zug gekommene Schwede Alexander Isak, der nach seinem Verkauf zu Real Sociedad nach Spanien aufgeblüht ist, hat Spekulationen über eine Rückkehr im Februar selbst eine Absage erteilt.