Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Öffnung der 1. und 2. Bundesliga durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder scharf kritisiert.
Lauterbach: "Das Signal ist fatal"
"Der Beschluss ist enttäuschend und falsch, ich bedaure ihn sehr", sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal t-online.de: "Das Hygienekonzept funktioniert nicht. Und das Signal ist fatal."
Der Wiederbeginn signalisiere den Menschen, junge Sportler seien durch das Virus nicht gefährdet, was nicht stimme.
"Es ist keine sportliche Entscheidung, sondern eine rein kommerzielle, um Sponsorenverträge nicht zu verlieren", sagte der SPD-Politiker.
Stahmann unterstützt Lauterbachs Kritik
Unterstützung bekam Lauterbach von der Bremer Senatorin für Soziales Anja Stahmann.
"Ich halte das Unterfangen, Geisterspiele abzuhalten, immer noch für hoch risikobehaftet", warnte die Vorsitzende der Sportministerkonferenz: "Das ist gewissermaßen der Tanz auf dem Seil, weil wir immer noch eine Infektionslage in Deutschland haben, von der wir nicht wissen, wie weit sich das Virus verbreitet hat."
Die Politik hatte am Mittwoch grünes Licht für den Saison-Neustart des Profifußballs gegeben. Am Abend informierte die DFL die 36 Klubs per Rundschreiben, dass das DFL-Präsidium als zuständiges Gremium beschlossen hat, die Saison am 15. Mai fortzusetzen.