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Der Fußball wird ein anderer sein: Die Folgen der Coronakrise

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Der Fußball wird ein anderer sein: Die Folgen der Coronakrise

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Das blüht dem Fußball nach der Krise

Die Coronakrise wird den Profifußball ordentlich durcheinander wirbeln - so viel steht fest. Im Doppelpass werden die möglichen Folgen beleuchtet.
Im CHECK24 Doppelpass diskutiert die Runde bei Thomas Helmer über eine Gehaltsobergrenze in der Bundesliga. Auch über die Solidarität der Klubs untereinander wird diskutiert.
Die Coronakrise wird den Profifußball ordentlich durcheinander wirbeln - so viel steht fest. Im Doppelpass werden die möglichen Folgen beleuchtet.

Corona hält die Welt in Atem - und der Profifußball ist nicht ausgenommen. 

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Fehlende Einnahmen durch wegbrechende TV-Gelder, Ticketverkäufe und Sponsorendeals führen zu einer gefährlichen Gemengelage, die so manchen Klub an den Rande der Existenz bringen könnte.

Wie groß die finanziellen Folgen für die einzelnen Bundesligavereine sein werden, lässt sich noch nicht annähernd beziffern. Vor allem diejenigen Klubs dürften in Turbulenzen geraten, die sich in den vergangenen Jahren keinen Speck angefressen haben. 

Podolski: "Hoffe die Ablösen bekommen einen Virus"

Wann der Fußball, wie wir ihn kennen, wieder vor vollen Rängen zu sehen ist und über die Mattscheiben flimmert, ist nicht abzusehen. Sicher scheint aber jetzt schon: Wenn der Ball wieder rollt, wird es radikale Veränderungen geben, die sich durch den gesamten Profibereich ziehen werden.

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Dabei werden vor allem die Hauptprotagonisten betroffen sein - also Spieler und Vereine gleichermaßen. Und es wird zu Veränderungen kommen, die viele Fans sogar gutheißen dürften.

"Ich hoffe, diese verrückten Ablösen und Gehälter bekommen vielleicht auch einen Virus", sagte Ex-Nationalspieler Lukas Podolski am Sonntag im CHECK24 Doppelpass mit einem Augenzwinkern. "Vielleicht verändert sich etwas im Fußball."

Can: "Wir Fußballer haben eine Verantwortung"

Bereits jetzt sind erste Maßnahmen getroffen worden, um durch die schwere Zeit zu gelangen. So konnten zahlreiche Klubs ihre Spieler dazu überreden, in der Krise auf Teile ihres Gehalts zu verzichten.

"Das ging bei uns in der Mannschaft ganz schnell", erklärte BVB-Star Emre Can bei SPORT1. "Wir Fußballer haben eine Verantwortung, wir verdienen viel Geld und wollen etwas zurückgeben." 

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Dabei dürfte es sich keinesfalls um eine Momentaufnahme handeln - im Gegenteil. Für Steffen Freund ist klar, dass die Coronakrise zu einem Turnaround in Sachen Gehälter und Transfersummen führen wird.

"Ich glaube, dass die Spieler spüren, dass es jetzt auf sie ankommt", sagte der frühere Nationalspieler im CHECK24 Doppelpass. "Die Gehaltsspirale ging über Jahrzehnte nur nach oben. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo alle ein bisschen umdenken müssen." 

Dabei schlägt Freund vor, die Ablösesummen zu reglementieren - und wendet sich an die beiden großen Fußballverbände. "FIFA und UEFA könnten festschreiben, dass jeder Verein zehn Prozent der Einnahmen für Transfers zur Verfügung hat. Das wären beispielsweise beim FC Barcelona, der einen Umsatz von einer Milliarde Euro hat, 100 Millionen Euro."

Freund fordert Regeln gegen Auswüchse

Auch bei den Beratergagen sollte man einen Prozentsatz festschreiben, um neue Auswüchse zu verhindern, findet Freund. "Der Berater würde dann für den Wechsel eines Spielers prozentual die entsprechende Summe bekommen." Sein Fazit: "Jetzt gibt es die Möglichkeit, ehrlich etwas zu reglementieren - da sind FIFA, UEFA und DFL gefordert."

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Die Schraube wieder zurückdrehen - das ist die Devise, die wohl auch bei der breiten Öffentlichkeit auf Zustimmung stoßen würde. "Die großen Verbände müssen nicht die Klub-WM auf 24 Teams erhöhen, sondern genau das Gegenteil", fordert Freund. "Wenn man das Rad aus finanzieller Sicht etwas zurückdrehen könnte, wäre es gut."

Und dazu gibt es durchaus Chancen: Einen Ansatz, wie die Klubs ihre Personalkosten reduzieren könnten, nennt Halil Altintop. "Ich glaube, das größte Problem ist, dass jedes Jahr gefühlt ein Spieler mehr im Kader ist", meinte der frühere Bundesligaprofi bei SPORT1. "Mittlerweile hat im Schnitt jede Mannschaft 29 Spieler. Da könnte man anfangen, lieber auf Qualität als auf Quantität zu setzen. Eine Mannschaft, die nicht international spielt, braucht keine 30 Spieler."

Auch Freund empfindet die übergroßen Kader vieler Vereine als unnötig - und sogar teilweise kontraproduktiv. "Wenn ich zum Beispiel bei Augsburg sehe, dass sie 29 Spieler im Kader haben und davon 18, die nicht spielen können und vielleicht unzufrieden sind - dann ist das für Heiko Herrlich gar nicht einfach."

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Wird die Schere noch größer?

Dennoch dürfte es auch Klubs geben, die dank der opulenten fremdfinanzierten Unterstützung (wie etwa Paris Saint-Germain oder Manchester City) einigermaßen unbeschadet durch die Krise kommen - und auch künftig die Triebfeder bei Transfersummen und Spielergehälter sein werden. 

SPORT1-Experte Marcel Reif befürchtet sogar, dass die Schere zwischen den kleinen und großen Vereinen durch die Coronakrise noch größer werden könnte. "Die Bayern sind im nächsten Jahr wieder in der Champions League, andere Vereine wieder nicht. Die Schere geht so dramatisch auseinander."

Die Folge: "Wenn die Großen wieder ihr Geld haben, werden sie möglicherweise weiter am Rad drehen. Die Bayern, Paris und Manchester City - die werden da durchkommen. Aber es gibt andere Klubs ...", warnt Reif.

Die "anderen Klubs" - das sind in der Bundesliga vor allem Vereine wie Schalke 04 oder Werder Bremen, die kaum Rücklagen gebildet haben. Für diese sei es wichtig, die richtigen Lehren zu ziehen und zu erkennen, "dass es Situationen geben kann, bei denen das ganze System implodiert".