Gefrustet stapfte Timo Werner vom Platz.
RB Leipzig strauchelt und hadert
Vorzeitig endete der Arbeitstag des Torjägers von RB Leipzig. Nach 71. glücklosen Minuten klatschte Werner mit Trainer Julian Nagelsmann und der Leipziger Ersatzbank ab, ließ sich auf einen Stuhl fallen und haderte mit einem gebrauchten Nachmittag.
Das 1:1 (1:1) im Topspiel gegen Bayer Leverkusen war für die Leipziger Titelträumereien ein ernüchternder Dämpfer. (SERVICE: Spielplan und Ergebnisse)
Durch den verpassten Dreier wuchs der Rückstand des Tabellenzweiten auf Spitzenreiter FC Bayern auf drei Punkte an. (SERVICE: Die Tabelle der Bundesliga)
Nagelsmann nach RB-Remis selbstkritisch
"Für die ersten Vier ist es in Ordnung, für ganz oben ist es zu wenig", stellte Nagelsmann bei SPORT1 selbstkritisch fest. "Unsere Leistung war nicht gut, es war sehr träge in allen Bereichen, sowohl im Attackieren als auch in den Umschaltsituationen. Leverkusen hat uns ein bisschen eingeschläfert. Wir sind kaum in unsere Tempowechsel-Aktionen gekommen."
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Von einer Aufgabe im Titelrennen ist aber Nagelsmann noch weit entfernt. "Wir treten schon nächste Woche noch mal an", betonte er mit Blick auf die nun um drei Punkte enteilten Münchner: "Natürlich versuchen wir weiter sie zu jagen. Sie sind schon schwer einzufagen, erst recht, wenn du nicht punktest."
Immerhin einen Punkt konnte sein Team aber doch noch in Leipzig behalten, weil die Sachsen zumindest nach dem Gegentreffer von Leon Bailey (29.) drei Minuten später in Person von Patrik Schick die passende Antwort parat hatten. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Die Vorlage zum 1:1 gab Christopher Nkunku, es war bereits der 14. Assist des Franzosen in dieser Saison. Das Duo Nkunku/Werner hat damit zusammen 47 Scorerpunkte vorzuweisen.
Nkunku und Werner mit Luft nach oben
"Grundsätzlich sind es zwei wichtige Spieler, trotzdem wäre bei beiden heute mehr gegangen", sagte Nagelsmann und erklärte die ausbaufähige Leistung des Offensivduos mit Trainingspausen wegen muskulärer Probleme in der vergangenen Woche. "Sie haben die Woche beide wenig trainiert und sind dann nicht mit vollem Elan ins Spiel gekommen. Man hat gemerkt, dass etwas gefehlt hat."
Insbesondere Werner stand mit null Torschüssen und null Vorlagen sinnbildlich für den RB-Durchhänger, hinzu kam, dass er häufig wegen schlechten Timings auch noch im Abseits stand.
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"Uns haben die Mittel gefehlt, auch ein Stück weit die Überzeugung", räumte Kapitän Marcel Sabitzer ein. "Wenn wir wirklich ganz vorne landen wollen, ist das zu wenig."
Leipzig geht nach der Pause die Puste aus
Vor allem nach dem Seitenwechsel ging Leipzig überraschend früh die Puste aus. Zwar setzte Nkunku mit einem Distanzschuss, den Lukas Hradecky glänzend parierte (46.) noch ein Ausrufezeichen, doch anschließend kam von beiden Teams nichts Zwingendes mehr in Richtung gegnerisches Tor.
"Es war kein gutes Spiel", bilanzierte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zu, relativierte aber: "Unser Ziel war die Champions League, deswegen befassen wir uns nicht damit, ob wir nicht den Druck auf Bayern aufrecht erhalten."
Die Mannschaft habe "die Qualität, sich im vierten Jahr zum dritten Mal für die Champions League zu qualifizieren. Aber nicht die Qualität, um am 24. Spieltag mit 15 Punkten Vorsprung in den Sonntagabend-Tatort zu gehen".