Heißes Halbjahr für den FC Bayern!
Flick-Faktor beim Bayern-Umbruch
Sportlich will der Rekordmeister den achten Meistertitel in Folge. Das Double ist wünschenswert, vom Triple wird wie immer geträumt.
Die noch größere Herausforderung spielt sich bei den Münchnern aber abseits des Platzes ab. Acht Verträge laufen 2021 aus, zudem soll bis zum 1. September der personelle Umbruch abgeschlossen sein, denn in diesem Sommer entscheidet sich die Zukunft etlicher Bayern-Wunschspieler.
Immer deutlicher wird, dass Cheftrainer Hansi Flick, der das Team vorerst bis Sommer betreut, schon jetzt eng mit dem Umbruch verbunden sein wird, weil zahlreiche Spieler ihr Schicksal mit dem des Kovac-Nachfolgers verknüpfen.
SPORT1 zeigt: So viel Personal-Einfluss hat Flick wirklich!
Manuel Neuer (33/Vertrag bis 2021): Der Kapitän bekommt mit Alexander Nübel einen ernstzunehmenden Konkurrenten und zögert noch mit seiner Vertragsverlängerung bis 2023. Nach SPORT1-Informationen haben die Bayern-Bosse die Neuer-Seite nun um ein zeitnahes Gespräch gebeten. Mit einer kurzfristigen Entscheidung Neuers ist nicht zu rechnen. Er machte in Doha deutlich: "Für mich ist es wichtig, wie es mit Hansi Flick weitergeht."
Flick-Einfluss: 90 Prozent.
Sven Ulreich (31/2021): Sportdirektor Hasan Salihamidzic teilte ihm in einem Gespräch zuletzt mit, dass Nübel nicht verliehen wird, wodurch sein zukünftiger Status feststeht. Die Nummer drei kommt für ihn aber nicht infrage. Von Flick bekam er zuletzt ein Sonderlob für seine Einstellung. Ulreich wird in Ruhe mögliche Angebote sondieren, möchte gern nochmal die Nummer eins sein. Flicks Rückhalt stärkt ihn, seine Zukunft plant er aber unabhängig vom Trainer.
Flick-Einfluss: 20 Prozent.
Ron-Thorben Hoffmann (20/2021): Die aktuelle Nummer vier hat in Bild bestätigt, was SPORT1 zuvor berichtet hat: Eine Bayern-Zukunft kommt für ihn nur in Frage, sofern er die Aussicht hat, Nummer drei zu werden, aber gleichzeitig mehr Spielzeit in der Bayern-Reserve erhält. Seine Ansage: "Ansonsten bin ich weg. Dann möchte ich die Freigabe."
Flick-Einfluss: 5 Prozent.
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Zukunft von Alaba offen
Jérôme Boateng (31/2021): Der Weltmeister von 2014 hat für diesen Winter ein Wechselverbot erhalten, weil er derzeit neben Pavard der einzige fitte und gelernte Innenverteidiger im Kader ist. Auch unter Flick konnte er sich nicht dauerhaft durchsetzen, saß aufgrund von Fitnessmängeln zum Ende der Hinrunde oft auf der Bank. Dennoch: Er und Flick haben ein gutes Verhältnis. Die Münchner würden für ihn aber gern Ablöse kassieren.
Flick-Einfluss: 20 Prozent.
David Alaba (27/2021): Bei SPORT1 machte er zuletzt deutlich: "Ich kann mir beides vorstellen: Hier zu bleiben oder auch mal einen anderen Weg einzuschlagen." Nach SPORT1-Infos gab es noch keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung, diese könnten spätestens im März folgen. Sollte Alaba wechseln, muss es ein größerer Verein und eine noch bedeutendere Rolle für ihn sein. In Flicks Planung, Alaba nannte er den "Abwehrboss”, wäre er ein Fixpunkt, unter jedem anderen Trainer aber sicherlich auch.
Flick-Einfluss: 40 Prozent.
Javi Martínez (31/2021): Der Baske fällt derzeit mit einem Muskelbündelriss aus, soll in spätestens drei Wochen wieder spielfit sein. Der Baske könnte im Sommer ein Verkaufskandidat sein, nach SPORT1-Infos will er aber unbedingt bleiben. Auch mit ihm fanden noch keine Gespräche statt. Seine Bayern-Zukunft macht der Defensiv-Allrounder vor allem vom künftigen Trainer abhängig, denn er will spielen. Sein Verhältnis zu Flick ist zwar sehr gut, gesetzt war er unter ihm aber zuletzt auch nicht.
Flick-Einfluss: 50 Prozent.
Thiago (28/2021): Der Spanier hat sich seinen Startelf-Platz unter Flick zurückerkämpft, nachdem er nach dessen Übernahme zunächst außen vor war. Der Thiago-Poker, so die Meinung in der Branche, könnte kompliziert werden. Der Status des Ergänzungsspieler kommt für ihn nicht infrage. Bliebe Flick Trainer, plant dieser dauerhaft mit Joshua Kimmich auf der Sechs. Thiago dürfte seine Zukunft also durchaus von Flicks Planungen abhängig machen.
Flick-Einfluss: 70 Prozent.
Thomas Müller (30/2021): Der Ur-Bayer ist unter Flick gesetzt, stellte zudem einen Hinrunden-Rekord mit den meisten Assists auf (11). Der Status des Ergänzungsspielers kommt für ihn aber nicht infrage, bereits unter Niko Kovac äußerte er daher Wechselgedanken. Bei SPORT1 ließ er seine Zukunft zuletzt offen, sagte: "Man muss halt abgleichen, was alle Parteien wollen." Müller, ähnlich wie Neuer, kann sich eine Zukunft mit Flick durchaus vorstellen, weil dieser mit ihm plant.
Flick-Einfluss: 75 Prozent.
Flick beeinflusst auch Transfers
Leroy Sané (24/Manchester City): Er gilt noch immer als absoluter Wunschspieler, einen Kauf im Winter schloss Salihamidzic aber aus. Das Problem: Alle sprechen über ihn, nur Sané hält dicht. Nach SPORT1-Informationen stand Flick mit dem Flügel-Ass zuletzt in Kontakt, meldete sich auch bei ihm nach dessen Kreuzbandanriss. Beim Spieler kam das gut an. Beide kennen sich zudem vom DFB. Sané macht seine FCB-Zukunft aber nicht primär vom künftigen Bayern-Trainer abhängig.
Flick-Einfluss: 30 Prozent.
Kai Havertz (20/Bayer 04 Leverkusen): Das Supertalent will im Sommer wechseln und wird von zahlreichen Top-Klubs umworben. Bliebe er in Deutschland, kommt für ihn nur ein Wechsel zum FC Bayern infrage. Gut für die Münchner: Nach SPORT1-Infos kann sich Havertz eine Zusammenarbeit mit Flick sehr gut vorstellen. Havertz trifft seine Zukunfts-Entscheidung aber maßgeblich allein, macht es vor allem davon abhängig, wo sein Spielertyp am besten zur Geltung kommen kann.
Flick-Einfluss: 45 Prozent.
Timo Werner (23/ RB Leipzig): Im Sommer scheiterte ein Bayern-Wechsel vor allem daran, weil man in ihm keinen typischen Flügel-Spieler sah, ihm das Spiel auf engem Raum nicht zutraute. Bei Bild machte Werner klar, dass er noch „viele Sachen lernen” könne. Möglich, dass die Bayern im Sommer umdenken, der Torjäger soll auch eine Ausstiegsklausel besitzen. Über Flick sagt er: "Er ist ein super Trainer und Mensch und ich würde mich für ihn freuen, wenn er nach dem Jahr bei Bayern weitermachen kann."
Flick-Einfluss: 30 Prozent.