Bayern-Neustart für Fiete Arp!
Arp: Chance so groß wie selten
Die Hinrunde verlief für den 19 Jahre alten Stürmer alles andere als erfolgreich. Auch aufgrund hartnäckiger Verletzungen (Kahnbeinbruch in der linken Hand im September und eine kleine, knöcherne Absprengung der Speiche im linken Unterarm im November) fehlte Arp wochenlang. Folge: Das Top-Talent wartet trotz einer starken Sommer-Vorbereitung weiter auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz für den FC Bayern.
Im Wintertrainingslager in Doha/Katar (ab 4. Januar) will der Ex-Hamburger einen Neustart hinlegen und wieder voll angreifen. Mit SPORT1 sprach Arp erstmals nach seiner langen Pause und verrät, was ihm Hoffnung macht, es bei den Bayern schaffen zu können.
Arp: Das hilft mir für die Zukunft mehr
SPORT1: Herr Arp, bereuen Sie Ihren Wechsel zum FC Bayern?
Fiete Arp: Definitiv nicht. Beim FC Bayern findet man die besten Voraussetzungen als Profi und auch als verletzter Spieler ist man nirgendwo in so guten Händen wie hier. Dass ich ein zweites Mal auf meinen Arm falle, konnte niemand ahnen, das war einfach großes Pech. Aber Verletzungsrisiko besteht als Fußballer immer. Jetzt ist diese Phase aber überstanden und ich kann neu starten.
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SPORT1: Sie waren in der Hinrunde fast dauerhaft verletzt. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Arp: Bisher bin ich in meiner Karriere zum Glück von Verletzungen verschont geblieben, daher musste ich wohl irgendwann mal in den sauren Apfel beißen. Meine Verletzungen waren vom Zeitpunkt her ungünstig, aber da muss jeder junge Spieler mal durch. Wenn man diesen Weg meistert, hilft es einem für die Zukunft mehr, als dass es einem schadet, davon bin ich überzeugt.
Arp schwärmt von Flick
SPORT1: Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrem ersten halben Jahr in München mitnehmen können?
Arp: Jede Menge. Auch, wenn es für mich nicht überragend lief. Was mir imponiert: Hier will jeder das Maximum. Egal ob du 5:0 gewinnst oder 0:2 verlierst, ändert sich im nächsten Training an der Grundeinstellung nichts. Das ist ein ausschlaggebender Punkt beim FC Bayern.
SPORT1: Ihr Verhältnis zu Hansi Flick soll sehr gut sein.
Arp: Da er vorher Co-Trainer war, hat er einen engeren Draht auch zu den jungen Spielern aufgebaut, gerade zu mir. Ich habe mit ihm öfter zu zweit trainiert, wenn ich mal nicht mit der Mannschaft trainieren konnte. Er hat mir zuletzt klargemacht, dass ich Ruhe mitbringen und ich mir nicht den großen Druck machen soll. Er fordert von mir aber ein, dass ich fit zurückkomme, in der Winterpause wieder von vorne anfange und Gas gebe. Das ist aber auch selbstverständlich.
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SPORT1: Rechnen Sie mit Einsätzen in der Profimannschaft?
Arp: Unser Kader ermöglicht es, dass auch junge Spieler so große Chancen haben, wie vielleicht selten zuvor beim FC Bayern. Man sieht ja, dass viele junge Spieler bereits zu ihren Einsätzen kamen und sie auch genutzt haben. Ich freue mich, wenn die verletzten Spieler wieder zurückkommen, aber Ausfälle öffnen auch immer wieder neue Türen.
Arp gönnt Zirkzee den Erfolg
SPORT1: Sie sprechen sicherlich auch Joshua Zirkzee an, der zuletzt zweimal in Folge traf.
Arp: Ich hatte in Hamburg eine ähnliche Situation, als ich in den ersten Spielen unbeschwert aufspielte, es lief hervorragend. Mit Joshua hatte ich von Anfang an einen sehr guten Kontakt hier in München, daher freue ich mich wahnsinnig für ihn. Er hat es sich auch einfach verdient, weil er ein super Fußballer ist. Sein Lauf war eine gute Motivation für mich, weil ich Momente wiedergesehen habe, die ich selbst von mir kannte. Ich freue mich für die Mannschaft und für ihn, denn mit seinen Toren hat er uns sechs Punkte gesichert.
SPORT1: Was ist Ihr persönliches Ziel für die Rückrunde?
Arp: Meine Erwartungshaltung hat sich nicht groß geändert. Ich kenne die Jungs inzwischen besser, ich fühle mich immer wohler und es entsteht langsam ein gewisses Vertrauen. Das wurde auch nicht dadurch geschwächt, dass ich jetzt weg war. Mein Ziel ist es nach wie vor, mir hier meinen Platz zu erarbeiten. Durch die Reha bin ich vielleicht zwei Schritte zurückgegangen, aber vielleicht war das genau das, was ich gebraucht habe. Ich habe mich dadurch an den Verein gewöhnen können. Hoffentlich hilft es.
SPORT1: Muss Tabellenführer RB Leipzig vor den Bayern zittern?
Arp: Man hat in den letzten Spielen bei uns gesehen, dass wieder die Kleinigkeiten da sind, um Spiele zu gewinnen. Das hat uns in den Wochen zuvor vielleicht gefehlt. Wir sind jetzt wieder der FC Bayern, den man kennt. Wenn nach der Winterpause die verletzten Jungs zurückkommen, müssen wir da wieder anknüpfen. Schaffen wir das, sind wir Meisterkandidat.