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BVB: Wie Reinhard Rauball der Coup mit Udo Lattek gelang

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BVB: Wie Reinhard Rauball der Coup mit Udo Lattek gelang

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Der erste Coup des BVB-Präsidenten

Als damals jüngster Bundesliga-Boss überhaupt lotste Reinhard Rauball 1979 Star-Trainer Udo Lattek zu Borussia Dortmund. Nun erzählt er, wie ihm das gelang.
Der junge Reinhard Rauball (r.) lotste 1979 Udo Lattek zum BVB
Der junge Reinhard Rauball (r.) lotste 1979 Udo Lattek zum BVB
© Imago
Als damals jüngster Bundesliga-Boss überhaupt lotste Reinhard Rauball 1979 Star-Trainer Udo Lattek zu Borussia Dortmund. Nun erzählt er, wie ihm das gelang.

Seit mittlerweile 15 Jahren ist er zum dritten Mal Präsident von Borussia Dortmund, prägenden Einfluss hatte Reinhard Rauball schon lange vorher.

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Schon 1979 führte der Jurist den BVB erstmals, mit damals 32 Jahren als jüngster Bundesliga-Vereinsboss aller Zeiten.

In einem Interview auf der Klub-Homepage hat Rauball an diese Zeit erinnert - und verraten, wie es ihm damals gelungen ist, Udo Lattek, den erfolgreichsten Coach der Bundesliga-Geschichte, nach Dortmund zu locken.

Rauball: "Anfängerfehler" führte ihn zum BVB

Rauball, am 25. Dezember 73 Jahre alt geworden, berichtet, dass ihm damals ein "Anfängerfehler" das Amt als Präsident beschert hatte.

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"Da besuchte mich eines Tages der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse in Dortmund, einflussreiches Mitglied unseres Wirtschaftsrates", erzählt Rauball, der damals in einer Anwaltskanzlei mit Verbindungen zum Klub gearbeitet hatte: "Der Mann fand, es sei eine gute Idee, mich zum Präsidenten zu machen. Ich fand das nicht, war aber überhaupt nicht vorbereitet auf diese Frage. Ich habe gesagt: 'Nein, das mache ich nicht! Aber wenn Ihr keinen anderen findet, könnt Ihr ja noch mal anrufen.'"

Kurz darauf sei er gewählt worden.

Udo Lattek in der Kneipe überzeugt

Der BVB kämpfte damals in der Bundesliga um den Klassenerhalt, als eine seiner ersten Amtshandlungen entließ Rauball nach Gesprächen mit der Mannschaft Trainer Carl-Heinz Rühl und installierte Uli Maslo als Interimscoach.

Danach bemühte er sich um eine große Lösung: Lattek, der den FC Bayern und Borussia Mönchengladbach damals schon zu insgesamt fünf Meistertiteln trainiert hatte.

"Ich habe mich nach seinen Gewohnheiten erkundigt, ihn in einer Kneipe in Köln getroffen und ein paar Kölsch getrunken", sagt Rauball: "Dann klappt so etwas, oder es klappt nicht. Bei Udo hat es geklappt. Am Ende wollte er nur wissen: 'Müssen wir das jetzt schriftlich machen?' Meine Antwort war: 'Ich bin Jurist, das habe ich so gelernt in meinem Studium.'"

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Lattek sei begeistert davon gewesen, "die Mannschaft zu verjüngen und hier etwas Neues aufzubauen. Mit jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs. Eike Immel stand ja schon mit 17 im Tor, dazu kamen Michael Zorc, Ralf Loose und Ralf Augustin, ein Jahr später Erdal Keser."

Comeback im Jahr 2000

Mit Lattek ging es beim BVB aufwärts, er führte Dortmund 1980 auf Platz 6 und ins Halbfinale des DFB-Pokals.

Ein Jahr später verließ Lattek Dortmund und ging zum FC Barcelona, weil er nach dem Tod seines 15 Jahre alten, an Leukämie erkrankten Sohns Dirk einen Neuanfang vollziehen wollte. Der 2015 verstorbene Lattek - der jahrelang auch als Experte im Doppelpass auf SPORT1 wirkte - kam bekanntlich noch einmal zurück, im Jahr 2000 als erfolgreicher Feuerwehrmann für den erneut vom Abstieg bedrohten BVB.

Vier Jahre später wurde Rauball zum dritten Mal Präsident des BVB (nach 1979-82 und 1984-86) und tat sich dabei auch zum dritten Mal als entscheidender Helfer aus finanzieller Not hervor.

Im November 2019 wurde er für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.