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Reinhold Beckmann: BVB-Trainer Lucien Favre im Mittelpunkt der Kritik

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Reinhold Beckmann: BVB-Trainer Lucien Favre im Mittelpunkt der Kritik

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Beckmann: Endspiel für Favre!

SPORT1-Experte Reinhold Beckmann blickt in seiner Kolumne auf die prekäre Situation für Borussia Dortmunds Coach Lucien Favre nach der Klatsche beim FC Bayern.
Markus Gisdol soll den 1. FC Köln aus dem Tabellenkeller führen. Für SPORT1-Experte Reinhold Beckmann ist der neue Hoffnungsträger der Geißböcke aber nur eine Notlösung.
SPORT1
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von SPORT1
SPORT1-Experte Reinhold Beckmann blickt in seiner Kolumne auf die prekäre Situation für Borussia Dortmunds Coach Lucien Favre nach der Klatsche beim FC Bayern.

Liebe Fußball-Freunde, 

der Punkt ist: Gewinner der Woche ist ohne Zweifel Achim Beierlorzer. Was ist das für eine köstliche Veränderung?! Neun Tage, nachdem er Köln als Trainer verlassen musste, findet er eine neue Unterkunft beim FSV Mainz. Also aus dem wilden Köln, wo nichts berechenbar ist im Fußball, in dieses gesicherte Umfeld - und dann noch mit einem Vertrag ausgestattet bis zum Jahr 2022. Nur neun Tage, das ist historisch nur unterboten von Felix Magath, der von Schalke nach Wolfsburg nur 48 Stunden brauchte.

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- Punkt 1: Trainer ist nur eine temporäre Erscheinung

Man fragt sich aber, wie lang ist die Halbwertszeit eines Trainerjobs?! Sind so Biografien wie Christian Streich oder früher Otto Rehhagel und Volker Finke eigentlich nur Ausnahmen?

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Ich glaube, wir sind da nicht ganz ehrlich. Wie hat es Wolfgang Holzhäuser mal böse formuliert: Trainer ist nur eine temporäre Erscheinung. Das war eine böse Formulierung, aber im Grunde genommen inhaltlich gar nicht so falsch, denn Trainer sein heißt heute: im Durchschnitt ein Jahr, drei Monate, vier Monate.

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- Punkt 2: Apropos Halbwertszeit: Favre hat ein Endspiel!

Und was wird aus Lucien Favre? Die Frage ist, was wird aus Borussia Dortmund im Spiel am Freitag gegen Paderborn? Ich habe ein mulmiges Gefühl: Was ist mit Favre, wenn Dortmund zuhause verlieren sollte? Ich glaube, dann ist es sein letztes Spiel. Ich will nichts unterstellen, aber irgendwas scheint nicht in Ordnung in Dortmund. Es gibt nicht diese Mentalität, dass man sagt: Kommt, wir stemmen das zusammen.

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Auch wir Journalisten haben die Transferpolitik bejubelt - und müssen uns jetzt korrigieren: In Dortmund gibt es zum Beispiel keinen Kimmich, der jedes Spiel als 100-Prozent-Einsatz versteht. Auch keinen Lewandowski oder Gnabry.

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Ich sehe das nicht bei Witsel oder Delaney und auch woanders nicht. Deshalb geht es beim BVB nur über ein Gefühl von Gemeinschaft, Solidarität und wirklichem Wollen - und das ist bei Dortmund nicht zu sehen. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, die Mannschaft ist etwas überladen oder "übercoached". Man sieht förmlich den Rucksack von dem, was sie alles einlösen sollen.

Was Dortmund immer ausgezeichnet hat? Sich berauschen am eigenen Spiel! Weniger Taktik, mehr große Gefühle! Ich drücke die Daumen, dass Dortmund wieder in die Spur kommt.

- Punkt 3: Horst Heldt in Köln? Das passt!

Schauen wir nach Köln: Mein Gott, ist da wieder was los! Armin Veh schmeißt die Brocken, will unbedingt zurück in den Doppelpass, wie ich gehört habe. Langeweile in Köln für ihn, wer weiß. Aber: neuer Trainer, neuer Manager. Horst Heldt ist zurück, das passt irgendwie. Heldt hat immerhin seine Karriere begonnen als Fußballer beim 1. FC Köln, also der weiß, wie der 1. FC Köln tickt und was man da machen muss.

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- Punkt 4: Gisdol in Köln? Eher ein Notnagel

Bei Gisdol dagegen bin ich ein bisschen am Zweifeln, ob das die richtige Wahl ist. Die richtige Wahl zu treffen, war wohl nicht so einfach nach den Absagen von Bruno Labbadia und Pal Dardai.

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Wir als Hamburger erinnern uns alle noch an den Fußball des Trainers Gisdol hier in Abstiegszeiten. Den Fußball, den er hier spielte, war, ehrlich gesagt, der fantasieloseste Fußball, den ich je gesehen habe. Ich glaube, dass das nicht die erste Wahl sein kann und es eine Lösung ist, die aus der Not heraus geboren worden ist. Ob sich der 1. FC Köln spielerisch weiterentwickeln wird, wir werden es sehen.

Jedenfalls ist das eine Entscheidung - neuer Manager, neuer Trainer - die nicht von einer Stabilität im Verein spricht. Mal gucken, wie stabil der 1. FC Köln in den nächsten Wochen sein wird. Ich habe große Zweifel, ob diese Wende, die da eingeleitet worden ist, in die richtige Spur führt.
Punkt.

Eurer Reinhold Beckmann

Reinhold Beckmann moderierte 14 Jahre lang die "Sportschau" und ist einer der bekanntesten TV-Journalisten Deutschlands. Seit Januar 2018 begleitet Reinhold Beckmann als Experte den CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.