Jetzt wird's persönlich! SPORT1-Chefkolumnist Tobias Holtkamp trifft in seinem neuen Podcast prominente Gäste aus der Fußball-Szene - zum SPORT1-Talk über die geilste Hauptsache der Welt. Über die Liebe zum Fußball!
Reif: "Nie so gern gelebt wie jetzt"
Die 3. Folge von "Lieber Fußball" ist eine Extra-Ausgabe: Marcel Reif ist zu Gast - und gibt im Podcast anlässlich seines 70. Geburtstags sehr private Eindrücke in seine persönliche Beziehung zum Fußball.
Die Reporter-Legende kommentierte über 1.500 Spiele. Der Grimme-Preisträger begleitet seit 2016 als Experte den CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.
Im Gespräch mit Moderator Tobias Holtkamp spricht Reif unter anderem über seine Beziehung zu Uli Hoeneß - und hat eine humorvolle Anekdote parat.
Auch über Kritik an seiner Arbeit spricht Reif: "Ich stand für die Kommerzialisierung des Fußballs. Das fanden nicht alle gut".
Am Persönlichsten wird es, als Reif von einer familiäre Situation erzählt, die ihn zum Umdenken bewegt hat. "Ich kann nicht über Fußball reden und so viel Hass erleben", erklärt er.
Marcel Reif über ...
… seinen Ruf: "Reif du Arsch, du Bayern-Sau, das ist alles egal. Wenn du das nicht abkannst, darfst du nicht öffentlich auf dem Seil tanzen. (…) Ich stand für die Kommerzialisierung des Fußballs. Das fanden nicht alle gut."
(Die komplette Folge Lieber Fußball mit Marcel Reif bei SPORT1, Spotify, Apple Podcasts oder Deezer )
… seine Fußballverrücktheit: "Irgendwann habe ich mal gesagt 'Es ist nur Fußball, so wichtig ist das alles nicht.' Das ist Unsinn, es war gelogen. Fußball hat mich von klein auf begleitet und interessiert - und es hat sich nichts daran geändert. Ohne Fußball wäre ich heute nicht hier, ohne Fußball wäre ich nicht das, was ich nach meinen Kriterien ganz ordentlich geworden bin."
"Ich habe noch nie so gern gelebt wie jetzt"
… eine Situation im Auto vor dem Signal-Iduna-Park: "Meine Frau saß neben mir, vor dem Derby in Dortmund, und plötzlich haben sie unser Auto durchgeschüttelt. Wir standen und konnten nicht weiterfahren. Da habe ich gesehen, wie meine Frau Angst bekam. Das war einer der Gründe, warum ich gesagt habe, es reicht. Das kann es nicht sein. Ich kann nicht über Fußball reden und so viel Hass erleben."
… die Zukunft des Fußballs: "Der Fußball läuft auf eine Weichenstellung zu. Bayern ist als Branchenführer an der Speerspitze. Wohin entwickeln sie sich? Zum globalen Verein, der nach meiner Ansicht in fünf Jahren in einer Weltliga spielt (…), oder wollen sie weiter die Mischung aus Champagner und Lederhosen bleiben, die Uli Hoeneß immer wollte, neben Singapur auch an Rosenheim denken. Das hat einen wunderbaren Charme - aber die Dinge entwickeln sich weiter. Der Rest der Welt biegt anders ab, und schon deswegen ist das bei den Bayern gerade eine wichtige Zeit."
… ein Job-Angebot an Uli Hoeneß: "In der Frühzeit meiner Beziehung zu Uli Hoeneß gab es den Anruf: 'Was hast du denn da wieder gequatscht?' Ich fragte ihn, ob er es sich angehört hat. 'Nein, aber meine Frau hat's mir gesagt.' Ich zu ihm: 'Bei aller Wertschätzung, erst recht gegenüber deiner Frau, das musst du dir schon selber anhören. Oder wir machen es so: Du machst mich zu deinem Haus-Sprecher (…), dann werde ich alles gut finden, was ihr macht, alles, lückenlos. Du musst allerdings mein Gehalt verdoppeln.'"
… seine Zukunft: "Auf die große Bühne habe ich keine Lust mehr. In der Schweiz zu arbeiten, das ist ruhiger und gemütlicher. Wenn ich in das Stadion in Neuchatel gehe, sind da 5000 Zuschauer. Es riecht nach Gras, die Menschen gehen anders auf dich zu. Es ist respektvoller und überschaubarer. Irgendjemand hat mich mal gefragt, ist das nicht für dich, als wenn ein großer Zirkusdirektor zum Flohzirkus geht? Das ist eine Unverschämtheit. (…) Ich habe noch nie so gern gelebt wie jetzt."
"Das hat nichts mit Kritik zu tun"
… Einfluss von Social Media: "Ich habe das Gefühl, einige Kollegen gucken da sehr drauf, schon während des Spiels, und vermeiden dann das, was in ihrer Berufsbezeichnung steht, nämlich Kommentator (…). Das ist etwas anderes, als wenn du einfach reportierst und berichtest. (…) Wenn jemand anonym sagt, du bist ein Arsch - das hat ja mit Kritik nichts zu tun, das muss für dich unerheblich sein."
… Kritik von Franz Beckenbauer zu Beginn seiner Karriere: "Er war im Sportstudio und sagte über mich 'Da habt ihr jetzt ja einen schönen Zauberer'. Dann führte er aus: 'Der spricht so schöne politische Kommentare, aber lasst ihn doch bitteschön vom Fußball weg.' Und ich dachte zu Hause, jetzt bin ich tot. (..). Franz und ich haben später oft drüber gelacht, er sagte dann immer: 'Wenn ich dich nicht gemocht hätte, hätte ich gar nichts gesagt.'"
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Gastgeber Tobias Holtkamp ist langjähriger Sport-Journalist, u.a. Chefreporter BILD, Chefredaktion SPORT BILD und Chefredakteur transfermarkt.de. Für SPORT1 spricht er über Deutschlands beliebteste Sportart - mit großen Namen und kleinen Helden. Sie erzählen ihm ihre Geschichten und Erlebnisse. Was das Spiel mit ihnen gemacht hat - was es aus ihnen gemacht hat.
Privat wie nie: Die komplette dritte Folge von "Lieber Fußball" mit Tobias Holtkamp und Marcel Reif in der Podcast-Welt von SPORT1 - und überall, wo es Podcasts gibt.
"Lieber Fußball" - der Podcast ist auch über Spotify, Apple Podcasts und Deezer erhältlich.