Der Tabellenletzte SC Paderborn hat im Kellerduell mit dem FC Augsburg den ersehnten Befreiungsschlag verpasst - und fühlte sich anschließend verschaukelt. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Baumgart wütet nach Pleite über VAR
Abwehrspieler Philipp Max (41.) erzielte beim 1:0-Erfolg des FCA mit einem direkt verwandelten Traum-Freistoß den entscheidenden Treffer, das Tor war allerdings umstritten. Nach Meinung der Paderborner hatte mindestens ein Augsburger nicht den vorgeschriebenen Abstand von einem Meter zur Mauer eingehalten.
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Dass die Szene vom Video-Assistenten nicht überprüft wurde, brachte Paderborns Trainer Steffen Baumgart auf die Palme.
Baumgart: "Aufhören, die Leute zu verscheißern"
"Ich halte das für eine Frechheit", wütete der Coach bei Sky, ehe er im WDR nachlegte: "Am Ende macht mich das sauer, weil wir Regeln haben, die nicht eingehalten werden. Wir haben ja eben schon gehört, dass man sich immer Begründungen sucht, warum so etwas nicht überprüft wird - und dann wird es irgendwann lächerlich. Ich finde das schon schwierig, dass wir immer von Schiedsrichtern Ausreden hören, warum irgendwas nicht überprüft wird."
Mit Bezug auf eine Szene im Zweitliga-Spiel zwischen Dresden und Wiesbaden am Freitagabend meinte Baumgart: "Wenn ich die Dresden-Situation gestern sehe, wo es eine Tatsachenentscheidung war, eine Minute später schießt Wiesbaden das Tor und das Tor wird zurückgenommen, dann sollen sie aufhören, die Leute zu verscheißern. Ganz ehrlich: Sie sollen einfach aufhören."
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Schiedsrichter Marco Fritz konnte Baumgarts Ärger zwar nachvollziehen, verteidigte aber seine Entscheidung.
Schiri Fritz verteidigt Entscheidung in Paderborn
"Es sind eigentlich zwei Mauern. Es gibt eine Hauptmauer und es stehen zwei Spieler noch mal versetzt neben der Mauer. Dort dürfen sich die Augsburger Spieler aufhalten. Denn es ist erst ab drei Mann eine Mauer. So steht es im Regeltext. Ob die Augsburger einen Meter oder 85 Zentimeter von der Mauer wegstanden, kann ich auf dem Spielfeld nicht entscheiden", sagte der Referee bei Sky.
Auch das Nichteingreifen des Video-Assistenten sei korrekt gewesen: "Die Technologie hätte es hergegeben, das Protokoll gibt es aber nicht her. Diese Entscheidung muss von mir auf dem Platz getroffen werden. Da darf der Video-Schiedsrichter nicht eingreifen."
Die Augsburger beendeten durch den knappen Sieg zum Auftakt in richtungweisende Wochen ihre Negativserie und verschafften Trainer Martin Schmidt vorerst Luft, Paderborn steckt dagegen am Tabellenende fest. Der Rückstand auf den Relegationsplatz vergrößerte sich auf fünf Punkte. (SERVICE: Tabelle der Bundesliga)
Gjasula vergibt Elfmeter für SC Paderborn
Die Partie startete furios. Der SCP suchte sein Glück in der Offensive, Stürmer Streli Mamba konnte im Sechzehner durch Raphael Framberger nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß vergab Kapitän Klaus Gjasula mit einem harmlosen Schuss ins rechte untere Eck fahrlässig - FCA-Keeper Tomas Koubek parierte (5.). (SERVICE: Ergebnisse und Spielplan)
Die Gastgeber blieben im Duell der beiden zweikampfschwächsten Teams der Bundesliga zunächst die gefährlichere Mannschaft. Nach Ballverlusten der Gäste versuchte es Paderborn mit Steilpässen in die Tiefe - wie beim Ball auf den agilen Mamba, der den Ball aber nicht gut mitnahm (12.). Teamkollege Gerrit Holtmann probierte es kurz darauf aus der Distanz (17.).
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Ungenauigkeiten sorgten dafür, dass Augsburg zu Beginn kaum gefährliche Szenen zu verzeichnen hatte. Paderborn überzeugte lediglich durch Tempo, blieb aber ebenfalls Präzision schuldig. Das spielerische Niveau der Partie zwischen dem Letzten und dem bisherigen Tabellen-16. war überschaubar.
Und so resultierten viele Chancen aus Fehlern, die sich aufseiten der Gastgeber zunehmend häuften. Der auffällige Augsburger Florian Niederlechner vergab die erste FCA-Möglichkeit, als er nach einem Fehler im Paderborner Spielaufbau im Sechzehner freigespielt wurde, aber klar über das Tor schoss (30.). In derselben Minute war der 29-Jährige kurz zuvor zu einem unplatzierten Kopfball gekommen. Ruben Vargas vergab eine weitere Gäste-Gelegenheit (38.).
Max belohnt den FC Augsburg
Die Belohnung der nun mutigeren Gäste folgte nach einem Standard. Max zielte aus zentraler Position rund 25 Meter vor dem Tor genau ins rechte Eck. Kurios: Weil er eine hinter dem Netz stehende Kamera traf, sprang der Ball sprang direkt wieder aus dem Tor, sodass der Augsburger Jubel zunächst gedämpft ausfiel.
Die bayerischen Schwaben nahmen ihre gute Phase mit in die zweite Hälfte, wo Vargas mit einem Aufsetzer SCP-Torhüter Leopold Zingerle zu einer Parade zwang (53.). Paderborn fiel aus dem Spiel heraus nur noch wenig ein. Der ehemalige U21-Nationalspieler Abdelhamid Sabiri (68.) scheiterte mit einem Freistoß an FCA-Torhüter Koubek.
Der Aufsteiger schöpfte nun wieder etwas Mut. Weil Augsburg seine Offensivaktionen zu harmlos ausspielte, blieb die Partie bis zum Schluss spannend.